Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Ist fast in ganz Europa zu Hause, nährt sich
vorzüglich von Wachholder-(Kramels-)Beeren,
und war schon bey den Römern wegen seines
schmackhaften Fleisches berühmt.

3. +. Iliacus. die Zipdrossel, Rothdrossel,
Zippe. T. alis subtus ferrugineis, super-
ciliis flavescentibus
. *

Hält sich im Herbste Schaarenweis zusammen,
und thut nebst der folgenden Gattung den
Weintrauben grossen Schaden.

4.a. +. Musicus. die Sangdrossel, Weindros-
sel, Weißdrossel. T. remigibus basi inte-
riore ferrugineis
. *

Ihr Gesang änelt der Nachtigall ihrem. Zu-
weilen findet sich eine weißgraue Spielart von
ihr, dergleichen wir selbst im Waldeckischen ge-
sehen haben.

4.b. Polyglottus. die Americanische Nachti-
gall, der Moqueur, Sinsonte. T. fu-
sco-cinereus, subtus albidus, maculis ver-
ticis, alarum et caudae candidis
.

davbenton planch. enlumin. nro. 558.
f. 1.

Ein unansehnlicher Vogel der in Luisiane, Ca-
rolina, auch auf Jamaica etc. zu Hause ist, dem
aber die Reisebeschreiber wegen der entzückenden
Anmuth seiner Stimme den Namen des Kö-
nigs der Sangvögel zugestehen, und ihn sogar
der Europäischen Nachtigall vorziehen. Er
macht folglich eine Ausnahme von dem sonst
eingebildeten Natur-Gesetz daß die Vögel der
heissen Erdstriche schön aussähen aber schlecht
sängen. Er ahmt aller andern Vögel Gesang
aufs täuschendste nach, und ist dabey in unauf-

Ist fast in ganz Europa zu Hause, nährt sich
vorzüglich von Wachholder-(Kramels-)Beeren,
und war schon bey den Römern wegen seines
schmackhaften Fleisches berühmt.

3. †. Iliacus. die Zipdrossel, Rothdrossel,
Zippe. T. alis subtus ferrugineis, super-
ciliis flavescentibus
. *

Hält sich im Herbste Schaarenweis zusammen,
und thut nebst der folgenden Gattung den
Weintrauben grossen Schaden.

4.a. †. Musicus. die Sangdrossel, Weindros-
sel, Weißdrossel. T. remigibus basi inte-
riore ferrugineis
. *

Ihr Gesang änelt der Nachtigall ihrem. Zu-
weilen findet sich eine weißgraue Spielart von
ihr, dergleichen wir selbst im Waldeckischen ge-
sehen haben.

4.b. Polyglottus. die Americanische Nachti-
gall, der Moqueur, Sinsonte. T. fu-
sco-cinereus, subtus albidus, maculis ver-
ticis, alarum et caudae candidis
.

davbenton planch. enlumin. nro. 558.
f. 1.

Ein unansehnlicher Vogel der in Luisiane, Ca-
rolina, auch auf Jamaica ꝛc. zu Hause ist, dem
aber die Reisebeschreiber wegen der entzückenden
Anmuth seiner Stimme den Namen des Kö-
nigs der Sangvögel zugestehen, und ihn sogar
der Europäischen Nachtigall vorziehen. Er
macht folglich eine Ausnahme von dem sonst
eingebildeten Natur-Gesetz daß die Vögel der
heissen Erdstriche schön aussähen aber schlecht
sängen. Er ahmt aller andern Vögel Gesang
aufs täuschendste nach, und ist dabey in unauf-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000023">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0237" xml:id="pb225_0001" n="225"/>
            <p rendition="#l1em">Ist fast in ganz Europa zu Hause, nährt sich<lb/>
vorzüglich von Wachholder-(Kramels-)Beeren,<lb/>
und war schon bey den Römern wegen seines<lb/>
schmackhaften Fleisches berühmt.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Iliacus</hi></hi>. die Zipdrossel, Rothdrossel,<lb/>
Zippe. <hi rendition="#aq">T. alis subtus ferrugineis, super-<lb/>
ciliis flavescentibus</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Hält sich im Herbste Schaarenweis zusammen,<lb/>
und thut nebst der folgenden Gattung den<lb/>
Weintrauben grossen Schaden.</p>
            <p rendition="#indent-2">4.<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">a.</hi></hi></hi> &#x2020;. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Musicus</hi></hi>. die Sangdrossel, Weindros-<lb/>
sel, Weißdrossel. <hi rendition="#aq">T. remigibus basi inte-<lb/>
riore ferrugineis</hi>. *</p>
            <p rendition="#l1em">Ihr Gesang änelt der Nachtigall ihrem. Zu-<lb/>
weilen findet sich eine weißgraue Spielart von<lb/>
ihr, dergleichen wir selbst im Waldeckischen ge-<lb/>
sehen haben.</p>
            <p rendition="#indent-2">4.<hi rendition="#i"><hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">b.</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Polyglottus</hi></hi>. die Americanische Nachti-<lb/>
gall, der Moqueur, Sinsonte. <hi rendition="#aq">T. fu-<lb/>
sco-cinereus, subtus albidus, maculis ver-<lb/>
ticis, alarum et caudae candidis</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k"><hi rendition="#g">davbenton</hi></hi><hi rendition="#i">planch. enlumin</hi>. nro</hi>. 558.<lb/><hi rendition="#aq">f</hi>. 1.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein unansehnlicher Vogel der in Luisiane, Ca-<lb/>
rolina, auch auf Jamaica &#xA75B;c. zu Hause ist, dem<lb/>
aber die Reisebeschreiber wegen der entzückenden<lb/>
Anmuth seiner Stimme den Namen des Kö-<lb/>
nigs der Sangvögel zugestehen, und ihn sogar<lb/>
der Europäischen Nachtigall vorziehen. Er<lb/>
macht folglich eine Ausnahme von dem sonst<lb/>
eingebildeten Natur-Gesetz daß die Vögel der<lb/>
heissen Erdstriche schön aussähen aber schlecht<lb/>
sängen. Er ahmt aller andern Vögel Gesang<lb/>
aufs täuschendste nach, und ist dabey in unauf-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[225/0237] Ist fast in ganz Europa zu Hause, nährt sich vorzüglich von Wachholder-(Kramels-)Beeren, und war schon bey den Römern wegen seines schmackhaften Fleisches berühmt. 3. †. Iliacus. die Zipdrossel, Rothdrossel, Zippe. T. alis subtus ferrugineis, super- ciliis flavescentibus. * Hält sich im Herbste Schaarenweis zusammen, und thut nebst der folgenden Gattung den Weintrauben grossen Schaden. 4.a. †. Musicus. die Sangdrossel, Weindros- sel, Weißdrossel. T. remigibus basi inte- riore ferrugineis. * Ihr Gesang änelt der Nachtigall ihrem. Zu- weilen findet sich eine weißgraue Spielart von ihr, dergleichen wir selbst im Waldeckischen ge- sehen haben. 4.b. Polyglottus. die Americanische Nachti- gall, der Moqueur, Sinsonte. T. fu- sco-cinereus, subtus albidus, maculis ver- ticis, alarum et caudae candidis. davbenton planch. enlumin. nro. 558. f. 1. Ein unansehnlicher Vogel der in Luisiane, Ca- rolina, auch auf Jamaica ꝛc. zu Hause ist, dem aber die Reisebeschreiber wegen der entzückenden Anmuth seiner Stimme den Namen des Kö- nigs der Sangvögel zugestehen, und ihn sogar der Europäischen Nachtigall vorziehen. Er macht folglich eine Ausnahme von dem sonst eingebildeten Natur-Gesetz daß die Vögel der heissen Erdstriche schön aussähen aber schlecht sängen. Er ahmt aller andern Vögel Gesang aufs täuschendste nach, und ist dabey in unauf-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/237
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/237>, abgerufen am 18.05.2024.