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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782.

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b) marina

40. phoca. Pedes postici exporrecti, digiti
coaliti.

1. Vitulina. Der Seehund, Robbe, das
Seekalb. P. capite laevi, auriculis nullis,
corpore griseo
. *

B. S. ALBINI annot. academ. L. l. tab. VI.

Der Seehund ist in der ganzen nordlichen
Erde zu Hause, hält sich im Sommer mehr
auf dem Lande, im Winter in der See auf,
und versteigt sich nur selten in die Mündung
der Flüsse. Er lebt, wie andre Gattungen dieses
Geschlechts, von Seetang, doch auch von Fi-
schen und vorzüglich von Häringen. Er ist für
die Kamtschadalen, besonders aber für die Grön-
länder und Esquimaux, ein äusserst wichtiges
Geschöpf: sie nähren sich von seinem Fleisch,
kleiden sich in sein Fell, beziehn ihre Sommer-
hütten und Fischerbote damit etc. Seine Jagd
macht ihr vorzüglichstes Geschaffte und die darin
erworbene Geschicklichkeit ihr Glück und ihren
Stolz aus. In Europa werden unzälige See-
hundfelle zu Cofferbeschlägen verbraucht.

2. Ursina. Der Seebär. P. capite auriculato.

stelleer am angef. Orte.

Der Seebär findet sich im Sommer Heerden-
weise auf den Inseln des Anadirskischen Archi-
pelagus, von denen er sich im Herbst wieder
entfernt, und vermuthlich in südlichen Zonen
überwintert. Er lebt in Polygamie, und jedes
Männchen hält sich wol ein Serail von dreysig
bis vierzig Weibgen, die es mit vieler Eifer-
sucht bewacht, und grimmig gegen seine Rivale
zu behaupten sucht. Die Männchen tyranni-

b) marina

40. phoca. Pedes postici exporrecti, digiti
coaliti.

1. Vitulina. Der Seehund, Robbe, das
Seekalb. P. capite laevi, auriculis nullis,
corpore griseo
. *

B. S. ALBINI annot. academ. L. l. tab. VI.

Der Seehund ist in der ganzen nordlichen
Erde zu Hause, hält sich im Sommer mehr
auf dem Lande, im Winter in der See auf,
und versteigt sich nur selten in die Mündung
der Flüsse. Er lebt, wie andre Gattungen dieses
Geschlechts, von Seetang, doch auch von Fi-
schen und vorzüglich von Häringen. Er ist für
die Kamtschadalen, besonders aber für die Grön-
länder und Esquimaux, ein äusserst wichtiges
Geschöpf: sie nähren sich von seinem Fleisch,
kleiden sich in sein Fell, beziehn ihre Sommer-
hütten und Fischerbote damit ꝛc. Seine Jagd
macht ihr vorzüglichstes Geschaffte und die darin
erworbene Geschicklichkeit ihr Glück und ihren
Stolz aus. In Europa werden unzälige See-
hundfelle zu Cofferbeschlägen verbraucht.

2. Ursina. Der Seebär. P. capite auriculato.

stelleer am angef. Orte.

Der Seebär findet sich im Sommer Heerden-
weise auf den Inseln des Anadirskischen Archi-
pelagus, von denen er sich im Herbst wieder
entfernt, und vermuthlich in südlichen Zonen
überwintert. Er lebt in Polygamie, und jedes
Männchen hält sich wol ein Serail von dreysig
bis vierzig Weibgen, die es mit vieler Eifer-
sucht bewacht, und grimmig gegen seine Rivale
zu behaupten sucht. Die Männchen tyranni-

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[139/0151] b) marina 40. phoca. Pedes postici exporrecti, digiti coaliti. 1. Vitulina. Der Seehund, Robbe, das Seekalb. P. capite laevi, auriculis nullis, corpore griseo. * B. S. ALBINI annot. academ. L. l. tab. VI. Der Seehund ist in der ganzen nordlichen Erde zu Hause, hält sich im Sommer mehr auf dem Lande, im Winter in der See auf, und versteigt sich nur selten in die Mündung der Flüsse. Er lebt, wie andre Gattungen dieses Geschlechts, von Seetang, doch auch von Fi- schen und vorzüglich von Häringen. Er ist für die Kamtschadalen, besonders aber für die Grön- länder und Esquimaux, ein äusserst wichtiges Geschöpf: sie nähren sich von seinem Fleisch, kleiden sich in sein Fell, beziehn ihre Sommer- hütten und Fischerbote damit ꝛc. Seine Jagd macht ihr vorzüglichstes Geschaffte und die darin erworbene Geschicklichkeit ihr Glück und ihren Stolz aus. In Europa werden unzälige See- hundfelle zu Cofferbeschlägen verbraucht. 2. Ursina. Der Seebär. P. capite auriculato. stelleer am angef. Orte. Der Seebär findet sich im Sommer Heerden- weise auf den Inseln des Anadirskischen Archi- pelagus, von denen er sich im Herbst wieder entfernt, und vermuthlich in südlichen Zonen überwintert. Er lebt in Polygamie, und jedes Männchen hält sich wol ein Serail von dreysig bis vierzig Weibgen, die es mit vieler Eifer- sucht bewacht, und grimmig gegen seine Rivale zu behaupten sucht. Die Männchen tyranni-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/151>, abgerufen am 23.11.2024.