macht; da diese verwilderten Pferde meist klein, struppicht, dickköpfig, häßlich und dabey ganz unbändig sind; und hingegen die zah- men Pferde Racen sich durch so vielseitige Ta- lente auszeichnen. Die Araber z. B. (versteht sich von der edlen Race) durch ihre äuserste Leich- tigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Persianer und Barben durch ihren ausnehmend schönen Bau u. s. w. Unter den Europäischen sind die Spa- nischen (besonders die aus Andalusien), die Nea- politanischen und Englischen die vorzüglichsten. Die letztern haben besonders den Vorzug der Schnelligkeit, wodurch sie sich hauptsächlich in den Wettrennen, einem auch schon bey den Alten und noch jetzt bey den Tartaren, Türken, in Italien u. anderwärts gebräuchlichen Zeitvertreib, auszeich- nen. Vorzüglich ist das Andenken zweyer sol- cher Rennpferde, Namens Sterling und Childres verewigt worden, von welchen jenes beym er- sten Ansatz 821/2 Fus in einer Sekunde zurücklegte, mithin schneller lief als der Sturmwind oder als ein Schiff mit vollem Winde; dieses aber zwar nur 46 F. und 6 Zoll in der gleichen Zeit machte, sich aber immer gleich blieb, sich nie übernahm, aber auch nie ermüdete, und nie seines gleichen gehabt hat. Auser der man- nichfaltigen andern Nutzbarkeit der Pferde ist auch ihr Fleisch eßbar, und zwar schmackhafft; und ihre Milch sehr nahrhafft und schon wenn sie zusammen geronnen, folgends aber wenn sie abgezogen worden, wie Brantewein berau- schend*).
*) Gottfr. Opitz Kalmuckische Gefangenschafft. S. 198.
macht; da diese verwilderten Pferde meist klein, struppicht, dickköpfig, häßlich und dabey ganz unbändig sind; und hingegen die zah- men Pferde Raçen sich durch so vielseitige Ta- lente auszeichnen. Die Araber z. B. (versteht sich von der edlen Raçe) durch ihre äuserste Leich- tigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Persianer und Barben durch ihren ausnehmend schönen Bau u. s. w. Unter den Europäischen sind die Spa- nischen (besonders die aus Andalusien), die Nea- politanischen und Englischen die vorzüglichsten. Die letztern haben besonders den Vorzug der Schnelligkeit, wodurch sie sich hauptsächlich in den Wettrennen, einem auch schon bey den Alten und noch jetzt bey den Tartaren, Türken, in Italien u. anderwärts gebräuchlichen Zeitvertreib, auszeich- nen. Vorzüglich ist das Andenken zweyer sol- cher Rennpferde, Namens Sterling und Childres verewigt worden, von welchen jenes beym er- sten Ansatz 82½ Fus in einer Sekunde zurücklegte, mithin schneller lief als der Sturmwind oder als ein Schiff mit vollem Winde; dieses aber zwar nur 46 F. und 6 Zoll in der gleichen Zeit machte, sich aber immer gleich blieb, sich nie übernahm, aber auch nie ermüdete, und nie seines gleichen gehabt hat. Auser der man- nichfaltigen andern Nutzbarkeit der Pferde ist auch ihr Fleisch eßbar, und zwar schmackhafft; und ihre Milch sehr nahrhafft und schon wenn sie zusammen geronnen, folgends aber wenn sie abgezogen worden, wie Brantewein berau- schend*).
*) Gottfr. Opitz Kalmuckische Gefangenschafft. S. 198.
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macht; da diese verwilderten Pferde meist klein,
struppicht, dickköpfig, häßlich und dabey
ganz unbändig sind; und hingegen die zah-
men Pferde Raçen sich durch so vielseitige Ta-
lente auszeichnen. Die Araber z. B. (versteht
sich von der edlen Raçe) durch ihre äuserste Leich-
tigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Persianer und
Barben durch ihren ausnehmend schönen Bau
u. s. w. Unter den Europäischen sind die Spa-
nischen (besonders die aus Andalusien), die Nea-
politanischen und Englischen die vorzüglichsten.
Die letztern haben besonders den Vorzug der
Schnelligkeit, wodurch sie sich hauptsächlich in den
Wettrennen, einem auch schon bey den Alten und
noch jetzt bey den Tartaren, Türken, in Italien u.
anderwärts gebräuchlichen Zeitvertreib, auszeich-
nen. Vorzüglich ist das Andenken zweyer sol-
cher Rennpferde, Namens Sterling und Childres
verewigt worden, von welchen jenes beym er-
sten Ansatz 82½ Fus in einer Sekunde zurücklegte,
mithin schneller lief als der Sturmwind oder
als ein Schiff mit vollem Winde; dieses aber
zwar nur 46 F. und 6 Zoll in der gleichen Zeit
machte, sich aber immer gleich blieb, sich nie
übernahm, aber auch nie ermüdete, und nie
seines gleichen gehabt hat. Auser der man-
nichfaltigen andern Nutzbarkeit der Pferde ist
auch ihr Fleisch eßbar, und zwar schmackhafft;
und ihre Milch sehr nahrhafft und schon wenn
sie zusammen geronnen, folgends aber wenn
sie abgezogen worden, wie Brantewein berau-
schend *).
2. †. Asinus. der Esel. cauda extremitate
setosa, cruce dorsali nigra. *
*) Gottfr. Opitz Kalmuckische Gefangenschafft. S. 198.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 2. Aufl. Göttingen, 1782, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1782/120>, abgerufen am 23.11.2024.
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