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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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mehresten Pflanzen, und bey wenigen Thie-
ren, wie beym Kiefenfuß.

III. Cl. Ebenfalls beyde Geschlechter, wie bey den
Hermaphroditen der vorigen Classe, in ei-
nem Individuo verknüpft; doch daß keins
sich selbst zu befruchten im Stande ist, son-
dern immer ihrer zwey sich zusammen be-
gatten müssen. Diese sonderbare Ein-
richtung findet sich nur bey wenigen
Thieren; wie nach Swammer-
dams Bemerkung bey manchen Garten-
Schnecken.

IV. Cl. Die beyden Geschlechter in separaten
Individuis, von denen das eine die Hül-
sen oder Eyer, das andere den befruchten-
den Saft enthält. So die größern Thiere,
und manche Pflanzen, wie die Weiden,
der Hopfen etc. Einige Thiere dieser Classe
geben die Hülsen selbst von sich; das heist,
sie legen Eyer, in welchen sich erst nach-
her das Junge folgends ausbildet. Dies
sind die Eyerlegenden Thiere (ovipara).
Bey andern aber wird dies Ey so lange
in der Gebährmutter zurück behalten, bis
das Junge vollkommen entwickelt worden,
und nun von seinen Hülsen befreyt, zur
Welt kommen kann; Lebendiggebährende
Thiere (vivipara).

mehresten Pflanzen, und bey wenigen Thie-
ren, wie beym Kiefenfuß.

III. Cl. Ebenfalls beyde Geschlechter, wie bey den
Hermaphroditen der vorigen Classe, in ei-
nem Individuo verknüpft; doch daß keins
sich selbst zu befruchten im Stande ist, son-
dern immer ihrer zwey sich zusammen be-
gatten müssen. Diese sonderbare Ein-
richtung findet sich nur bey wenigen
Thieren; wie nach Swammer-
dams Bemerkung bey manchen Garten-
Schnecken.

IV. Cl. Die beyden Geschlechter in separaten
Individuis, von denen das eine die Hül-
sen oder Eyer, das andere den befruchten-
den Saft enthält. So die größern Thiere,
und manche Pflanzen, wie die Weiden,
der Hopfen ꝛc. Einige Thiere dieser Classe
geben die Hülsen selbst von sich; das heist,
sie legen Eyer, in welchen sich erst nach-
her das Junge folgends ausbildet. Dies
sind die Eyerlegenden Thiere (ovipara).
Bey andern aber wird dies Ey so lange
in der Gebährmutter zurück behalten, bis
das Junge vollkommen entwickelt worden,
und nun von seinen Hülsen befreyt, zur
Welt kommen kann; Lebendiggebährende
Thiere (vivipara).

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[27/0049] mehresten Pflanzen, und bey wenigen Thie- ren, wie beym Kiefenfuß. III. Cl. Ebenfalls beyde Geschlechter, wie bey den Hermaphroditen der vorigen Classe, in ei- nem Individuo verknüpft; doch daß keins sich selbst zu befruchten im Stande ist, son- dern immer ihrer zwey sich zusammen be- gatten müssen. Diese sonderbare Ein- richtung findet sich nur bey wenigen Thieren; wie nach Swammer- dams Bemerkung bey manchen Garten- Schnecken. IV. Cl. Die beyden Geschlechter in separaten Individuis, von denen das eine die Hül- sen oder Eyer, das andere den befruchten- den Saft enthält. So die größern Thiere, und manche Pflanzen, wie die Weiden, der Hopfen ꝛc. Einige Thiere dieser Classe geben die Hülsen selbst von sich; das heist, sie legen Eyer, in welchen sich erst nach- her das Junge folgends ausbildet. Dies sind die Eyerlegenden Thiere (ovipara). Bey andern aber wird dies Ey so lange in der Gebährmutter zurück behalten, bis das Junge vollkommen entwickelt worden, und nun von seinen Hülsen befreyt, zur Welt kommen kann; Lebendiggebährende Thiere (vivipara).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/49>, abgerufen am 29.03.2024.