Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

hen haben, so änelt die Anzahl ihrer Athem-
züge, den Pulsschlägen eines gesunden Men-
schen: etwa 80 in einer Minute. Verschie-
dene Wasserinsecten respiriren doch durch ganz
andere Wege: wie durch den Hintern etc.

§. 138.

Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe-
schränkter, als der von irgend einer andern
Thierclasse. Sie sind so zu sagen in allen Ele-
menten verbreitet: man wird keine Spanne
breit Erdreich untersuchen können, ohne Spu-
ren von Insecten zu finden: es sind fast auf al-
len Thieren ohne Ausnahme, auf allen Pflan-
zen, welche anzutreffen, und sie machen gleich-
sam eine unsichtbare Welt für sich aus, die
zwischen die ganze übrige organisirte Schöpfung
eingeschoben ist. So allgemein aber die In-
secten, im Ganzen genommen, über die ganze
Erde verbreitet sind, so streng ist doch dagegen
einer jeden einzelnen Gattung ihr besonderer
eingeschränkter Aufenthalt auf bestimmten Thie-
ren oder Pflanzen, und deren einzelnen Theilen
angewiesen: so wie auch manche sich sogar
nur in einer gewissen Jahrszeit oder Tagszeit
am gleichen Orte aufhalten, und nachher In-
secten andrer Art Platz machen müssen: so daß
kein Thier das andere in den Geschäften stören
darf, die ihm zu seiner eignen Erhaltung oder

hen haben, so änelt die Anzahl ihrer Athem-
züge, den Pulsschlägen eines gesunden Men-
schen: etwa 80 in einer Minute. Verschie-
dene Wasserinsecten respiriren doch durch ganz
andere Wege: wie durch den Hintern ꝛc.

§. 138.

Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe-
schränkter, als der von irgend einer andern
Thierclasse. Sie sind so zu sagen in allen Ele-
menten verbreitet: man wird keine Spanne
breit Erdreich untersuchen können, ohne Spu-
ren von Insecten zu finden: es sind fast auf al-
len Thieren ohne Ausnahme, auf allen Pflan-
zen, welche anzutreffen, und sie machen gleich-
sam eine unsichtbare Welt für sich aus, die
zwischen die ganze übrige organisirte Schöpfung
eingeschoben ist. So allgemein aber die In-
secten, im Ganzen genommen, über die ganze
Erde verbreitet sind, so streng ist doch dagegen
einer jeden einzelnen Gattung ihr besonderer
eingeschränkter Aufenthalt auf bestimmten Thie-
ren oder Pflanzen, und deren einzelnen Theilen
angewiesen: so wie auch manche sich sogar
nur in einer gewissen Jahrszeit oder Tagszeit
am gleichen Orte aufhalten, und nachher In-
secten andrer Art Platz machen müssen: so daß
kein Thier das andere in den Geschäften stören
darf, die ihm zu seiner eignen Erhaltung oder

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000021">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0335" xml:id="pb312_0001" n="312"/>
hen haben, so änelt die Anzahl ihrer Athem-<lb/>
züge, den Pulsschlägen eines gesunden Men-<lb/>
schen: etwa 80 in einer Minute. Verschie-<lb/>
dene Wasserinsecten respiriren doch durch ganz<lb/>
andere Wege: wie durch den Hintern &#xA75B;c.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 138.</head><lb/>
          <p>Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe-<lb/>
schränkter, als der von irgend einer andern<lb/>
Thierclasse. Sie sind so zu sagen in allen Ele-<lb/>
menten verbreitet: man wird keine Spanne<lb/>
breit Erdreich untersuchen können, ohne Spu-<lb/>
ren von Insecten zu finden: es sind fast auf al-<lb/>
len Thieren ohne Ausnahme, auf allen Pflan-<lb/>
zen, welche anzutreffen, und sie machen gleich-<lb/>
sam eine unsichtbare Welt für sich aus, die<lb/>
zwischen die ganze übrige organisirte Schöpfung<lb/>
eingeschoben ist. So allgemein aber die In-<lb/>
secten, im Ganzen genommen, über die ganze<lb/>
Erde verbreitet sind, so streng ist doch dagegen<lb/>
einer jeden einzelnen Gattung ihr besonderer<lb/>
eingeschränkter Aufenthalt auf bestimmten Thie-<lb/>
ren oder Pflanzen, und deren einzelnen Theilen<lb/>
angewiesen: so wie auch manche sich sogar<lb/>
nur in einer gewissen Jahrszeit oder Tagszeit<lb/>
am gleichen Orte aufhalten, und nachher In-<lb/>
secten andrer Art Platz machen müssen: so daß<lb/>
kein Thier das andere in den Geschäften stören<lb/>
darf, die ihm zu seiner eignen Erhaltung oder<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[312/0335] hen haben, so änelt die Anzahl ihrer Athem- züge, den Pulsschlägen eines gesunden Men- schen: etwa 80 in einer Minute. Verschie- dene Wasserinsecten respiriren doch durch ganz andere Wege: wie durch den Hintern ꝛc. §. 138. Der Aufenthalt der Insecten ist weit unbe- schränkter, als der von irgend einer andern Thierclasse. Sie sind so zu sagen in allen Ele- menten verbreitet: man wird keine Spanne breit Erdreich untersuchen können, ohne Spu- ren von Insecten zu finden: es sind fast auf al- len Thieren ohne Ausnahme, auf allen Pflan- zen, welche anzutreffen, und sie machen gleich- sam eine unsichtbare Welt für sich aus, die zwischen die ganze übrige organisirte Schöpfung eingeschoben ist. So allgemein aber die In- secten, im Ganzen genommen, über die ganze Erde verbreitet sind, so streng ist doch dagegen einer jeden einzelnen Gattung ihr besonderer eingeschränkter Aufenthalt auf bestimmten Thie- ren oder Pflanzen, und deren einzelnen Theilen angewiesen: so wie auch manche sich sogar nur in einer gewissen Jahrszeit oder Tagszeit am gleichen Orte aufhalten, und nachher In- secten andrer Art Platz machen müssen: so daß kein Thier das andere in den Geschäften stören darf, die ihm zu seiner eignen Erhaltung oder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/334
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/334>, abgerufen am 23.11.2024.