Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

nerarten, die Lerchen etc. nisten des Getraides und
andrer Sämereyen wegen, aufs Feld. Die klei-
nen Sangvögel, die von Insecten, Beeren etc.
leben, ins Gebüsch u. s. w. Die Rauchschwal-
be baut meist aus den Dörfern in Häusern oder
unter den Rauchsängen an einem Brandnagel
an, der dem ganzen Nest zur Stütze dient, und
folglich dem Thiergen die Arbeit erleichtert. So
die Hausschwalbe unterm Dache, die Dohlen
und manche Eulen in altem Gemäuer, an Kirch-
thürmen, die Störche an den Feuermauren u.
s. w.

§. 79.

Eben so sorgfältig wählt ferner jede Gat-
tung die Baumaterialien zu ihrem Neste.
Die Vögel der heissen Zonen, oder die, so nur
den Sommer in nördlichen Gegenden zubringen,
oder die, wie die Tauben, viel natürliche Wär-
me haben, nehmen zu ihrem Bau nur leichten
Stoff, Baumreiser, zarte Wurzeln, Stroh,
Schilf, Heu, dürres Laub, Birkenbast, Spin-
neweben, Hanf, Fischgräten, Leimen, aller-
hand gallertige Seegewächse, wie zu den Tun-
kins-Nestern u. s. w. Da hingegen an-
dere, um ihre Jungen für Frost zu schützen, und
sich selbst das Bebrüten zu erleichtern, Wolle,
Moos, Distelflocken, Haare, Federn u. a.
dergleichen wärmende Materialien zu ihren Ne-
stern verwenden. Doch sind die Vögel nicht

nerarten, die Lerchen ꝛc. nisten des Getraides und
andrer Sämereyen wegen, aufs Feld. Die klei-
nen Sangvögel, die von Insecten, Beeren ꝛc.
leben, ins Gebüsch u. s. w. Die Rauchschwal-
be baut meist aus den Dörfern in Häusern oder
unter den Rauchsängen an einem Brandnagel
an, der dem ganzen Nest zur Stütze dient, und
folglich dem Thiergen die Arbeit erleichtert. So
die Hausschwalbe unterm Dache, die Dohlen
und manche Eulen in altem Gemäuer, an Kirch-
thürmen, die Störche an den Feuermauren u.
s. w.

§. 79.

Eben so sorgfältig wählt ferner jede Gat-
tung die Baumaterialien zu ihrem Neste.
Die Vögel der heissen Zonen, oder die, so nur
den Sommer in nördlichen Gegenden zubringen,
oder die, wie die Tauben, viel natürliche Wär-
me haben, nehmen zu ihrem Bau nur leichten
Stoff, Baumreiser, zarte Wurzeln, Stroh,
Schilf, Heu, dürres Laub, Birkenbast, Spin-
neweben, Hanf, Fischgräten, Leimen, aller-
hand gallertige Seegewächse, wie zu den Tun-
kins-Nestern u. s. w. Da hingegen an-
dere, um ihre Jungen für Frost zu schützen, und
sich selbst das Bebrüten zu erleichtern, Wolle,
Moos, Distelflocken, Haare, Federn u. a.
dergleichen wärmende Materialien zu ihren Ne-
stern verwenden. Doch sind die Vögel nicht

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000021">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0189" xml:id="pb166_0001" n="166"/>
nerarten, die Lerchen &#xA75B;c. nisten des Getraides und<lb/>
andrer Sämereyen wegen, aufs Feld. Die klei-<lb/>
nen Sangvögel, die von Insecten, Beeren &#xA75B;c.<lb/>
leben, ins Gebüsch u. s. w. Die Rauchschwal-<lb/>
be baut meist aus den Dörfern in Häusern oder<lb/>
unter den Rauchsängen an einem Brandnagel<lb/>
an, der dem ganzen Nest zur Stütze dient, und<lb/>
folglich dem Thiergen die Arbeit erleichtert. So<lb/>
die Hausschwalbe unterm Dache, die Dohlen<lb/>
und manche Eulen in altem Gemäuer, an Kirch-<lb/>
thürmen, die Störche an den Feuermauren u.<lb/>
s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 79.</head><lb/>
          <p>Eben so sorgfältig wählt ferner jede Gat-<lb/>
tung die Baumaterialien zu ihrem Neste.<lb/>
Die Vögel der heissen Zonen, oder die, so nur<lb/>
den Sommer in nördlichen Gegenden zubringen,<lb/>
oder die, wie die Tauben, viel natürliche Wär-<lb/>
me haben, nehmen zu ihrem Bau nur leichten<lb/>
Stoff, Baumreiser, zarte Wurzeln, Stroh,<lb/>
Schilf, Heu, dürres Laub, Birkenbast, Spin-<lb/>
neweben, Hanf, Fischgräten, Leimen, aller-<lb/>
hand gallertige Seegewächse, wie zu den Tun-<lb/>
kins-Nestern u. s. w. Da hingegen an-<lb/>
dere, um ihre Jungen für Frost zu schützen, und<lb/>
sich selbst das Bebrüten zu erleichtern, Wolle,<lb/>
Moos, Distelflocken, Haare, Federn u. a.<lb/>
dergleichen wärmende Materialien zu ihren Ne-<lb/>
stern verwenden. Doch sind die Vögel nicht<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0189] nerarten, die Lerchen ꝛc. nisten des Getraides und andrer Sämereyen wegen, aufs Feld. Die klei- nen Sangvögel, die von Insecten, Beeren ꝛc. leben, ins Gebüsch u. s. w. Die Rauchschwal- be baut meist aus den Dörfern in Häusern oder unter den Rauchsängen an einem Brandnagel an, der dem ganzen Nest zur Stütze dient, und folglich dem Thiergen die Arbeit erleichtert. So die Hausschwalbe unterm Dache, die Dohlen und manche Eulen in altem Gemäuer, an Kirch- thürmen, die Störche an den Feuermauren u. s. w. §. 79. Eben so sorgfältig wählt ferner jede Gat- tung die Baumaterialien zu ihrem Neste. Die Vögel der heissen Zonen, oder die, so nur den Sommer in nördlichen Gegenden zubringen, oder die, wie die Tauben, viel natürliche Wär- me haben, nehmen zu ihrem Bau nur leichten Stoff, Baumreiser, zarte Wurzeln, Stroh, Schilf, Heu, dürres Laub, Birkenbast, Spin- neweben, Hanf, Fischgräten, Leimen, aller- hand gallertige Seegewächse, wie zu den Tun- kins-Nestern u. s. w. Da hingegen an- dere, um ihre Jungen für Frost zu schützen, und sich selbst das Bebrüten zu erleichtern, Wolle, Moos, Distelflocken, Haare, Federn u. a. dergleichen wärmende Materialien zu ihren Ne- stern verwenden. Doch sind die Vögel nicht

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/188
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/188>, abgerufen am 18.12.2024.