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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

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len etc. können die Knochen und Haare der klei-
nen Thiere, die sie verzehrt haben, nicht verdauen,
sondern brechen sie in eine runde Kugel geballt,
nach der Mahlzeit wieder von sich.

§. 70.

Der Harn wird in den Vögeln nicht, wie
bey den Säugethieren, in einer besondern Blase
gesammelt, sondern wie bey den kaltblütigen
Thieren in den Mastdarm ergossen, und von
da zugleich mit dem übrigen Unrath ausgewor-
fen. Mit dem Harn wird zugleich die über-
flüßige Erde aus dem Körper geschaft, und auch
dieß ist wol ein Grund des hohen Alters der
Vögel, daß ihr Körper nicht, wie beym Men-
schen und bey andern Säugethieren, in zuneh-
menden Jahren mit allzuvieler Kalkerde überla-
den, und dadurch früher steif und unbiegsam
wird, und gleichsam vor der Zeit veraltert.

§. 71.

Die Vögel haben wenig Waffen, da sie ih-
ren mehresten Feinden durch den Flug zu entge-
hen wissen. Doch dient bey vielen der Schnabel,
der nach der diversen Nahrung der Vögel auch
verschieden gebaut ist, zum Angriff oder zur Ver-
theidigung. Er hat die mehreste Aehnlichkeit
mit den Hörnern des Ziegen- und Ochsen Ge-
schlechts, und sitzt als eine hornichte Scheide über
einem knochichten Fortsatz, der ihm zur Stütze

len ꝛc. können die Knochen und Haare der klei-
nen Thiere, die sie verzehrt haben, nicht verdauen,
sondern brechen sie in eine runde Kugel geballt,
nach der Mahlzeit wieder von sich.

§. 70.

Der Harn wird in den Vögeln nicht, wie
bey den Säugethieren, in einer besondern Blase
gesammelt, sondern wie bey den kaltblütigen
Thieren in den Mastdarm ergossen, und von
da zugleich mit dem übrigen Unrath ausgewor-
fen. Mit dem Harn wird zugleich die über-
flüßige Erde aus dem Körper geschaft, und auch
dieß ist wol ein Grund des hohen Alters der
Vögel, daß ihr Körper nicht, wie beym Men-
schen und bey andern Säugethieren, in zuneh-
menden Jahren mit allzuvieler Kalkerde überla-
den, und dadurch früher steif und unbiegsam
wird, und gleichsam vor der Zeit veraltert.

§. 71.

Die Vögel haben wenig Waffen, da sie ih-
ren mehresten Feinden durch den Flug zu entge-
hen wissen. Doch dient bey vielen der Schnabel,
der nach der diversen Nahrung der Vögel auch
verschieden gebaut ist, zum Angriff oder zur Ver-
theidigung. Er hat die mehreste Aehnlichkeit
mit den Hörnern des Ziegen- und Ochsen Ge-
schlechts, und sitzt als eine hornichte Scheide über
einem knochichten Fortsatz, der ihm zur Stütze

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[160/0183] len ꝛc. können die Knochen und Haare der klei- nen Thiere, die sie verzehrt haben, nicht verdauen, sondern brechen sie in eine runde Kugel geballt, nach der Mahlzeit wieder von sich. §. 70. Der Harn wird in den Vögeln nicht, wie bey den Säugethieren, in einer besondern Blase gesammelt, sondern wie bey den kaltblütigen Thieren in den Mastdarm ergossen, und von da zugleich mit dem übrigen Unrath ausgewor- fen. Mit dem Harn wird zugleich die über- flüßige Erde aus dem Körper geschaft, und auch dieß ist wol ein Grund des hohen Alters der Vögel, daß ihr Körper nicht, wie beym Men- schen und bey andern Säugethieren, in zuneh- menden Jahren mit allzuvieler Kalkerde überla- den, und dadurch früher steif und unbiegsam wird, und gleichsam vor der Zeit veraltert. §. 71. Die Vögel haben wenig Waffen, da sie ih- ren mehresten Feinden durch den Flug zu entge- hen wissen. Doch dient bey vielen der Schnabel, der nach der diversen Nahrung der Vögel auch verschieden gebaut ist, zum Angriff oder zur Ver- theidigung. Er hat die mehreste Aehnlichkeit mit den Hörnern des Ziegen- und Ochsen Ge- schlechts, und sitzt als eine hornichte Scheide über einem knochichten Fortsatz, der ihm zur Stütze

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/182>, abgerufen am 23.11.2024.