Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

4. Aureus. Der Schnellwolf, Schakal. C.
corpore fulvo, pedibus longioribus, caudae
apice nigro
.

Güldenstaedt, Nov. Comm. Petrop. T. XX.
Tab. II.

Dieses berufene Thier hält in seiner ganzen Bil-
dung das Mittel zwischen Wolf und Fuchs und
Hund; besonders zeigt es so viel Verwandschaft
mit dem letztern, daß Herr Güldenstädt bewo-
gen wird, den Schakal für den wilden Hund
zu halten. Er ist in ganz Orient und Nordafrica
zu Hause, zieht des Nachts schaarweise umher;
frißt Thiere, Lederwaaren etc. gräbt Leichen aus,
und soll auch lebendige Kinder rauben. Er ist
oft mit der Hyäne vermengt worden, und die
schwankenden Berichte der Reisenden machens
wahrscheinlich, daß man selbst in seiner Heimath
andre Thiere mit ihm verwechselt.*)

5. Hyaena. Das Grabthier, der Abend-
wolf. C. villosus, nigricans, facie nigra, juba
cervicis dorsique
. *

Der Indianische Wolf von J. El. Ridinger.

Die Hyäne hat einerley Vaterland mit dem
Schakal, dem sie auch in der Lebensart änelt.
Ein äusserst boshaftes, zorniges Thier von fürch-
terlichem Ansehen, über welches selbst der Löwe
kaum Herr werden kann; nährt sich von Leichen
und frischen Thieren, doch auch im Nothfall von
Vegetabilien. Es baut unter die Erde, und wird
in Aegypten gegessen.**)

26. felis. Ungues retractiles, caput rotun-
dius, lingua aspera.

*) Mich. Casiri bibl. arab. Hispan. Escurial. T. I. p. 320.
**) Io. Vesling obs. anatom. c. 6.

4. Aureus. Der Schnellwolf, Schakal. C.
corpore fulvo, pedibus longioribus, caudae
apice nigro
.

Güldenstaedt, Nov. Comm. Petrop. T. XX.
Tab. II.

Dieses berufene Thier hält in seiner ganzen Bil-
dung das Mittel zwischen Wolf und Fuchs und
Hund; besonders zeigt es so viel Verwandschaft
mit dem letztern, daß Herr Güldenstädt bewo-
gen wird, den Schakal für den wilden Hund
zu halten. Er ist in ganz Orient und Nordafrica
zu Hause, zieht des Nachts schaarweise umher;
frißt Thiere, Lederwaaren ꝛc. gräbt Leichen aus,
und soll auch lebendige Kinder rauben. Er ist
oft mit der Hyäne vermengt worden, und die
schwankenden Berichte der Reisenden machens
wahrscheinlich, daß man selbst in seiner Heimath
andre Thiere mit ihm verwechselt.*)

5. Hyaena. Das Grabthier, der Abend-
wolf. C. villosus, nigricans, facie nigra, juba
cervicis dorsique
. *

Der Indianische Wolf von J. El. Ridinger.

Die Hyäne hat einerley Vaterland mit dem
Schakal, dem sie auch in der Lebensart änelt.
Ein äusserst boshaftes, zorniges Thier von fürch-
terlichem Ansehen, über welches selbst der Löwe
kaum Herr werden kann; nährt sich von Leichen
und frischen Thieren, doch auch im Nothfall von
Vegetabilien. Es baut unter die Erde, und wird
in Aegypten gegessen.**)

26. felis. Ungues retractiles, caput rotun-
dius, lingua aspera.

*) Mich. Casiri bibl. arab. Hispan. Escurial. T. I. p. 320.
**) Io. Vesling obs. anatom. c. 6.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000021">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0127" xml:id="pb105_0001" n="105"/>
            <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Aureus</hi></hi>. Der Schnellwolf, Schakal. <hi rendition="#aq">C.<lb/>
corpore fulvo, pedibus longioribus, caudae<lb/>
apice nigro</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#aq">Güldenstaedt, Nov. Comm. Petrop</hi>. T. XX.<lb/><hi rendition="#aq">Tab</hi>. II.</p>
            <p rendition="#l1em">Dieses berufene Thier hält in seiner ganzen Bil-<lb/>
dung das Mittel zwischen Wolf und Fuchs und<lb/>
Hund; besonders zeigt es so viel Verwandschaft<lb/>
mit dem letztern, daß Herr Güldenstädt bewo-<lb/>
gen wird, den Schakal für den wilden Hund<lb/>
zu halten. Er ist in ganz Orient und Nordafrica<lb/>
zu Hause, zieht des Nachts schaarweise umher;<lb/>
frißt Thiere, Lederwaaren &#xA75B;c. gräbt Leichen aus,<lb/>
und soll auch lebendige Kinder rauben. Er ist<lb/>
oft mit der Hyäne vermengt worden, und die<lb/>
schwankenden Berichte der Reisenden machens<lb/>
wahrscheinlich, daß man selbst in seiner Heimath<lb/>
andre Thiere mit ihm verwechselt.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq">Mich. Casiri bibl. arab. Hispan. Escurial. T</hi>. I. <hi rendition="#aq">p</hi>. 320.</p></note></p>
            <p rendition="#indent-2">5. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hyaena</hi></hi>. Das Grabthier, der Abend-<lb/>
wolf. <hi rendition="#aq">C. villosus, nigricans, facie nigra, juba<lb/>
cervicis dorsique</hi>. *</p>
            <p rendition="#l2em">Der Indianische Wolf von J. El. Ridinger.</p>
            <p rendition="#l1em">Die Hyäne hat einerley Vaterland mit dem<lb/>
Schakal, dem sie auch in der Lebensart änelt.<lb/>
Ein äusserst boshaftes, zorniges Thier von fürch-<lb/>
terlichem Ansehen, über welches selbst der Löwe<lb/>
kaum Herr werden kann; nährt sich von Leichen<lb/>
und frischen Thieren, doch auch im Nothfall von<lb/>
Vegetabilien. Es baut unter die Erde, und wird<lb/>
in Aegypten gegessen.<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><hi rendition="#aq">Io. Vesling obs. anatom. c</hi>. 6.</p></note></p>
            <p rendition="#indent-1">26. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">felis</hi></hi></hi>. <hi rendition="#aq">Ungues retractiles, caput rotun-<lb/>
dius, lingua aspera.</hi></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0127] 4. Aureus. Der Schnellwolf, Schakal. C. corpore fulvo, pedibus longioribus, caudae apice nigro. Güldenstaedt, Nov. Comm. Petrop. T. XX. Tab. II. Dieses berufene Thier hält in seiner ganzen Bil- dung das Mittel zwischen Wolf und Fuchs und Hund; besonders zeigt es so viel Verwandschaft mit dem letztern, daß Herr Güldenstädt bewo- gen wird, den Schakal für den wilden Hund zu halten. Er ist in ganz Orient und Nordafrica zu Hause, zieht des Nachts schaarweise umher; frißt Thiere, Lederwaaren ꝛc. gräbt Leichen aus, und soll auch lebendige Kinder rauben. Er ist oft mit der Hyäne vermengt worden, und die schwankenden Berichte der Reisenden machens wahrscheinlich, daß man selbst in seiner Heimath andre Thiere mit ihm verwechselt. *) 5. Hyaena. Das Grabthier, der Abend- wolf. C. villosus, nigricans, facie nigra, juba cervicis dorsique. * Der Indianische Wolf von J. El. Ridinger. Die Hyäne hat einerley Vaterland mit dem Schakal, dem sie auch in der Lebensart änelt. Ein äusserst boshaftes, zorniges Thier von fürch- terlichem Ansehen, über welches selbst der Löwe kaum Herr werden kann; nährt sich von Leichen und frischen Thieren, doch auch im Nothfall von Vegetabilien. Es baut unter die Erde, und wird in Aegypten gegessen. **) 26. felis. Ungues retractiles, caput rotun- dius, lingua aspera. *) Mich. Casiri bibl. arab. Hispan. Escurial. T. I. p. 320. **) Io. Vesling obs. anatom. c. 6.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/127
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1779, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1779/127>, abgerufen am 27.11.2024.