Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.Von der kahlen Glätte des menschlichen Körpers Das aber ist außer Zweifel gesetzt, daß man hin Zuerst hat ihrer der durch seine Seefahrten be- rend 17) Müllers Sammlung russischer Geschichte,
3ter Theil, S. 174. Von der kahlen Glaͤtte des menſchlichen Koͤrpers Das aber iſt außer Zweifel geſetzt, daß man hin Zuerſt hat ihrer der durch ſeine Seefahrten be- rend 17) Muͤllers Sammlung ruſſiſcher Geſchichte,
3ter Theil, S. 174. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0068" n="34"/> <p>Von der kahlen Glaͤtte des menſchlichen Koͤrpers<lb/> muß wenigſtens etwas geſagt, und unterſucht werden,<lb/> in wie fern ſie zu den unterſcheidenden Zeichen, durch<lb/> welche der Menſch von den uͤbrigen, ihm einigerma-<lb/> ßen aͤhnlichen Saͤugthieren, ſich trennt, koͤnnen ge-<lb/> rechnet werden. Nach Linn<hi rendition="#aq">é</hi>s Behauptung „giebt es<lb/> zwar irgendwo Affen, welche unbehaarter ſind, als<lb/> der Menſch“; aufrichtig aber geſtehe ich, daß ich bis-<lb/> her nach dieſem Irgendwo vergebens geforſcht habe.<lb/> Hingegen weiß man aus der einmuͤthigen Ueberein-<lb/> ſtimmung glaubwuͤrdiger Reiſebeſchreiber, daß jene<lb/> Menſchenaͤhnlichen, auf Angola und der Inſel Bor-<lb/> neo einheimiſchen, Affen, welche man gewoͤhnlich<lb/> unter dem gemeinſamen malagiſchen Namen Oran-<lb/> utan begreift, nicht minder als der Langarm ihrer<lb/><hi rendition="#fr">Natur nach</hi>, weit behaarter ſind als der Menſch,<lb/> und die Beyſpiele jener hin und wieder in Europa<lb/> geſehenen Thiere beſtaͤtigen es, welche, wiewohl<lb/> noch nicht voͤllig ausgewachſen, und von ſchwaͤchli-<lb/> cher Geſundheit, doch nichts deſto weniger <hi rendition="#fr">mehr</hi><lb/> Haare hatten, als der Menſch.</p><lb/> <p>Das aber iſt außer Zweifel geſetzt, daß man hin<lb/> und wieder, und zwar hauptſaͤchlich auf einigen In-<lb/> ſeln des ſtillen Meeres, Einwohner bemerkt hat, wel-<lb/> che durch behaartere Koͤrper ſich ausgezeichnet haben:<lb/> von denen jedoch bis jetzt noch eine Beſchreibung<lb/> mangelt.</p><lb/> <p>Zuerſt hat ihrer der durch ſeine Seefahrten be-<lb/> ruͤhmte Spangberg <note place="foot" n="17)">Muͤllers <hi rendition="#g">Sammlung ruſſiſcher Geſchichte</hi>,<lb/> 3ter Theil, S. 174.</note> Meldung gethan, der von<lb/> den Japaniſchen Kuͤſten nach Kamtſchatka zuruͤckkeh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">rend</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0068]
Von der kahlen Glaͤtte des menſchlichen Koͤrpers
muß wenigſtens etwas geſagt, und unterſucht werden,
in wie fern ſie zu den unterſcheidenden Zeichen, durch
welche der Menſch von den uͤbrigen, ihm einigerma-
ßen aͤhnlichen Saͤugthieren, ſich trennt, koͤnnen ge-
rechnet werden. Nach Linnés Behauptung „giebt es
zwar irgendwo Affen, welche unbehaarter ſind, als
der Menſch“; aufrichtig aber geſtehe ich, daß ich bis-
her nach dieſem Irgendwo vergebens geforſcht habe.
Hingegen weiß man aus der einmuͤthigen Ueberein-
ſtimmung glaubwuͤrdiger Reiſebeſchreiber, daß jene
Menſchenaͤhnlichen, auf Angola und der Inſel Bor-
neo einheimiſchen, Affen, welche man gewoͤhnlich
unter dem gemeinſamen malagiſchen Namen Oran-
utan begreift, nicht minder als der Langarm ihrer
Natur nach, weit behaarter ſind als der Menſch,
und die Beyſpiele jener hin und wieder in Europa
geſehenen Thiere beſtaͤtigen es, welche, wiewohl
noch nicht voͤllig ausgewachſen, und von ſchwaͤchli-
cher Geſundheit, doch nichts deſto weniger mehr
Haare hatten, als der Menſch.
Das aber iſt außer Zweifel geſetzt, daß man hin
und wieder, und zwar hauptſaͤchlich auf einigen In-
ſeln des ſtillen Meeres, Einwohner bemerkt hat, wel-
che durch behaartere Koͤrper ſich ausgezeichnet haben:
von denen jedoch bis jetzt noch eine Beſchreibung
mangelt.
Zuerſt hat ihrer der durch ſeine Seefahrten be-
ruͤhmte Spangberg 17) Meldung gethan, der von
den Japaniſchen Kuͤſten nach Kamtſchatka zuruͤckkeh-
rend
17) Muͤllers Sammlung ruſſiſcher Geſchichte,
3ter Theil, S. 174.
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