Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798."stimmen, und sie gleichsam stufenweise bis zum Außer dieser Gesichtslinie Campers führt der Fügli-
„ſtimmen, und ſie gleichſam ſtufenweiſe bis zum Außer dieſer Geſichtslinie Campers fuͤhrt der Fuͤgli-
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„ſtimmen, und ſie gleichſam ſtufenweiſe bis zum
„Schoͤnen der ſchoͤnſten Menſchen hinaufſteigen zu
„laſſen. Alſo beſchreiben die Voͤgel die kleinſten
„Winkel, und dieſe Winkel werden groͤßer, je nach-
„dem das Thier ſich mehr der menſchlichen Geſtalt
„naͤhert, welches aus den Affenkoͤpfen erhellet, von
„denen einer den Winkel von 42 Grad, der andere
„(den man gemeiniglich den Todtenkopf nennt, und
„der am meiſten einem Menſchen aͤhnlich ſieht) ei-
„nen von 50 Graden beſchreibt; naͤchſt dem der
„Kopf eines afrikaniſchen Mohren, der, ſo wie der
„Kalmucke einen Winkel von 70 bildet, der Euro-
„paͤer aber macht einen Winkel von 80 Graden.“ —
— — — — Siehe Camper kleinere Schriften
Bd. 1. S. 15. und vergl. hiermit Herder am ſchon
oft angefuͤhrten Orte S. 212.
Außer dieſer Geſichtslinie Campers fuͤhrt der
Herr Verfaſſer in ſeiner Schaͤdelſammlung die Hin-
terhauptslinie Daubentons und Albrecht Duͤrers
Schema an. Daubenton denkt ſich zwey gerade
Linien. Die erſte laͤuft von dem hintern Rande des
großen Hinterhauptslochs durch den untern Rand der
Augenhoͤhle herab: die andere aber iſt durch die Ho-
rizontalflaͤche dieſes Lochs, in der Mitte zwiſchen
beyden Gelenkhuͤgeln gezogen: und den Winkel,
worin dieſe beyden Linien mit einander zuſammenlau-
fen, haͤlt er gleichſam fuͤr den normalen Charakter
des Schaͤdels. Allein die Richtung der Flaͤche des
großen Lochs iſt oft an den Koͤpfen eines und deſ-
ſelben Volks, z. B. an zwey Tuͤrkenſchaͤdeln, wel-
che ich, indem ich dieſes ſchreibe, vor mir habe,
oder in drey Negerſchaͤdeln, hoͤchſt verſchieden.
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