rioribus. Ich verdanke diese Aenderung der Güte des Herrn Hofrath Blumenbachs.
§. 74. 75. S. 190.
Ich weiß zuverläßig, daß es sehr vielen ange- nehm seyn wird, hier auch noch etwas von den er- künstelten Varietäten des Menschengeschlechts zu le- sen, und deshalb schalte ich hier aus der zweyten Ausgabe dieses Werks folgende Stelle von Seite 99 bis 105 ein.
§. 68. Ausgabe 2. Beschneidung.
Ich gehe nun zu denjenigen Theilen fort, wel- che verschiedne Nationen mit Hülfe der Kunst zu ver- andern pflegen; und da will ich zuerst von den Ver- stümmelten sprechen, wo Glieder und Theile des Körpers abgeschnitten oder abgerissen werden. Die älteste von diesen Verstümmelungen ist die Beschnei- dung, wie die Bibel, Herodots Berichte von Kol- chiern, Egyptern und Aethiopiern 1), und die weite Verbreitung dieses Ritus bezeugen. Und zwar ist er nicht nur bey dem männlichen, sondern unter mehreren morgenländischen Völkern auch beym schö- nen Geschlechte im Gebrauche, welchem jener Theil der Schaam, der dem Vorhäutchen des männlichen Gliedes entspricht, abgeschnitten wird; von welcher Ceremonie Martin Schurig 2) und Theodor Tron- chin 4) eine Menge Zeugnisse und Geschichten aus alten und neuen Schriftstellern gesammlet haben.
rioribus. Ich verdanke diese Aenderung der Güte des Herrn Hofrath Blumenbachs.
§. 74. 75. S. 190.
Ich weiß zuverläßig, daß es sehr vielen ange- nehm seyn wird, hier auch noch etwas von den er- künstelten Varietäten des Menschengeschlechts zu le- sen, und deshalb schalte ich hier aus der zweyten Ausgabe dieses Werks folgende Stelle von Seite 99 bis 105 ein.
§. 68. Ausgabe 2. Beschneidung.
Ich gehe nun zu denjenigen Theilen fort, wel- che verschiedne Nationen mit Hülfe der Kunst zu ver- andern pflegen; und da will ich zuerst von den Ver- stümmelten sprechen, wo Glieder und Theile des Körpers abgeschnitten oder abgerissen werden. Die älteste von diesen Verstümmelungen ist die Beschnei- dung, wie die Bibel, Herodots Berichte von Kol- chiern, Egyptern und Aethiopiern 1), und die weite Verbreitung dieses Ritus bezeugen. Und zwar ist er nicht nur bey dem männlichen, sondern unter mehreren morgenländischen Völkern auch beym schö- nen Geschlechte im Gebrauche, welchem jener Theil der Schaam, der dem Vorhäutchen des männlichen Gliedes entspricht, abgeschnitten wird; von welcher Ceremonie Martin Schurig 2) und Theodor Tron- chin 4) eine Menge Zeugnisse und Geschichten aus alten und neuen Schriftstellern gesammlet haben.
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rioribus. Ich verdanke diese Aenderung der Güte
des Herrn Hofrath Blumenbachs.
§. 74. 75. S. 190.
Ich weiß zuverläßig, daß es sehr vielen ange-
nehm seyn wird, hier auch noch etwas von den er-
künstelten Varietäten des Menschengeschlechts zu le-
sen, und deshalb schalte ich hier aus der zweyten
Ausgabe dieses Werks folgende Stelle von Seite
99 bis 105 ein.
§. 68. Ausgabe 2.
Beschneidung.
Ich gehe nun zu denjenigen Theilen fort, wel-
che verschiedne Nationen mit Hülfe der Kunst zu ver-
andern pflegen; und da will ich zuerst von den Ver-
stümmelten sprechen, wo Glieder und Theile des
Körpers abgeschnitten oder abgerissen werden. Die
älteste von diesen Verstümmelungen ist die Beschnei-
dung, wie die Bibel, Herodots Berichte von Kol-
chiern, Egyptern und Aethiopiern 1), und die weite
Verbreitung dieses Ritus bezeugen. Und zwar ist
er nicht nur bey dem männlichen, sondern unter
mehreren morgenländischen Völkern auch beym schö-
nen Geschlechte im Gebrauche, welchem jener Theil
der Schaam, der dem Vorhäutchen des männlichen
Gliedes entspricht, abgeschnitten wird; von welcher
Ceremonie Martin Schurig 2) und Theodor Tron-
chin 4) eine Menge Zeugnisse und Geschichten aus
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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/313>, abgerufen am 23.11.2024.
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