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Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798.

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1) Die weiße Farbe, wie bey den meisten euro-
päischen Völkern. Diese Varietät hat die Röthe
der Wangen fast eigenthümlich, welche man an den
übrigen wenigstens seltner bemerkt.

2) Die Gelbe (englisch yellow, olive tinge)
welche gleichsam das Mittel hält zwischen der Farbe
vom Waizen und gekochten Quitten, oder getrockne-
ten Citronenschaalen; bey den mongolischen Völkern
gewöhnlich.

3) Kupferartige (engl. copper-colour, franz.
bronze) oder dunkel Goldgelbe, und fast rostfarbige,
dem Zimmet oder Lohfarbe nicht unähnlich; den
Amerikanern fast eigenthümlich.

4) Die Braune (badius, engl. tawny franz.
basane) oder Mittelfarbe zwischen neuem Mahago-
nyholze: und den Gewürznägelein oder Kastanien;
der malayischen Rasse, und den Südseeinsulanern
gemein.

5) Endlich die schwarze (engl. tawny-black)
welche bey gewissen äthiopischen Völkerschaften pech-
schwarz (engl. iet-black) ist: doch ist diese Ruß-
schwärze keinesweges den Aethiopiern eigenthümlich,
sondern man trift sie auch an andern sehr verschiede-
nen, und von einander weitentfernten Varietäten
des menschlichen Geschlechts, in Mischung mit der
Hauptfarbe der Haut an, wie bey den Brasiliern,
Californiern3), Indiern und Südseeinsulanern, wo
die Neukaledonier z. B. einen in dieser Hinsicht un-

3) Von den Brasiliern vergl. z. B. G. Forsters Anmer-
kungen zu Wilsons Nachrichten von den Pelew-
Inseln
S. 36. Von den Kaliforniern Begert,
Nachrichten von Kalifornien S. 89.

1) Die weiße Farbe, wie bey den meisten euro-
päischen Völkern. Diese Varietät hat die Röthe
der Wangen fast eigenthümlich, welche man an den
übrigen wenigstens seltner bemerkt.

2) Die Gelbe (englisch yellow, olive tinge)
welche gleichsam das Mittel hält zwischen der Farbe
vom Waizen und gekochten Quitten, oder getrockne-
ten Citronenschaalen; bey den mongolischen Völkern
gewöhnlich.

3) Kupferartige (engl. copper-colour, franz.
bronzé) oder dunkel Goldgelbe, und fast rostfarbige,
dem Zimmet oder Lohfarbe nicht unähnlich; den
Amerikanern fast eigenthümlich.

4) Die Braune (badius, engl. tawny franz.
basané) oder Mittelfarbe zwischen neuem Mahago-
nyholze: und den Gewürznägelein oder Kastanien;
der malayischen Rasse, und den Südseeinsulanern
gemein.

5) Endlich die schwarze (engl. tawny-black)
welche bey gewissen äthiopischen Völkerschaften pech-
schwarz (engl. iet-black) ist: doch ist diese Ruß-
schwärze keinesweges den Aethiopiern eigenthümlich,
sondern man trift sie auch an andern sehr verschiede-
nen, und von einander weitentfernten Varietäten
des menschlichen Geschlechts, in Mischung mit der
Hauptfarbe der Haut an, wie bey den Brasiliern,
Californiern3), Indiern und Südseeinsulanern, wo
die Neukaledonier z. B. einen in dieser Hinsicht un-

3) Von den Brasiliern vergl. z. B. G. Forsters Anmer-
kungen zu Wilsons Nachrichten von den Pelew-
Inseln
S. 36. Von den Kaliforniern Begert,
Nachrichten von Kalifornien S. 89.
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[95/0129] 1) Die weiße Farbe, wie bey den meisten euro- päischen Völkern. Diese Varietät hat die Röthe der Wangen fast eigenthümlich, welche man an den übrigen wenigstens seltner bemerkt. 2) Die Gelbe (englisch yellow, olive tinge) welche gleichsam das Mittel hält zwischen der Farbe vom Waizen und gekochten Quitten, oder getrockne- ten Citronenschaalen; bey den mongolischen Völkern gewöhnlich. 3) Kupferartige (engl. copper-colour, franz. bronzé) oder dunkel Goldgelbe, und fast rostfarbige, dem Zimmet oder Lohfarbe nicht unähnlich; den Amerikanern fast eigenthümlich. 4) Die Braune (badius, engl. tawny franz. basané) oder Mittelfarbe zwischen neuem Mahago- nyholze: und den Gewürznägelein oder Kastanien; der malayischen Rasse, und den Südseeinsulanern gemein. 5) Endlich die schwarze (engl. tawny-black) welche bey gewissen äthiopischen Völkerschaften pech- schwarz (engl. iet-black) ist: doch ist diese Ruß- schwärze keinesweges den Aethiopiern eigenthümlich, sondern man trift sie auch an andern sehr verschiede- nen, und von einander weitentfernten Varietäten des menschlichen Geschlechts, in Mischung mit der Hauptfarbe der Haut an, wie bey den Brasiliern, Californiern 3), Indiern und Südseeinsulanern, wo die Neukaledonier z. B. einen in dieser Hinsicht un- 3) Von den Brasiliern vergl. z. B. G. Forsters Anmer- kungen zu Wilsons Nachrichten von den Pelew- Inseln S. 36. Von den Kaliforniern Begert, Nachrichten von Kalifornien S. 89.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über die natürlichen Verschiedenheiten im Menschengeschlechte. Leipzig, 1798, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_menschengeschlecht2_1798/129>, abgerufen am 21.11.2024.