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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.

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e) oder achten
Woche nach der Empfängniß zeigen sich endlich
meist in der Mitte einiger von diesen bis dahin
fast durchsichtig gewesenen Knorpeln, weisse un-
durchsichtige Stellen, nämlich die ersten Kno-
chenkerne (puncta ossificationis)f)

e) und theils von einander gar auffallend abweichende
Termine angegeben worden. So setzt sie z. B.
Hr. Geheim. R. Walter in s. Betrachtungen
über die Geburtstheile des weibl. Geschlechts
S. 22. schon in die dritte bis vierte Woche nach
der Empfängniß, und hingegen Hamberger in
s. physiol. medica p. 320. erst in das Ende des
dritten Monats.
f) Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be-
griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B.
daß sie aus dem groben Unrath des männlichen
Saamens erzeugt würden u s. w. anzuführen.
Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus ge-
sammlet annotat. academic. L. VII. c. 6.Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus
der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes-
früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist
Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em-
pfehlende Obseruationes anat. S. 17 u. f. der Ve-
net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach-
her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die
Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten
Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip-
pen geliefert. S. dessen Ossium cum humani foe-
tus, tum infantis dimidium annum nati histor
,
(in seinen seltnen und wichtigen Externar. et in-
ternar. corp. hum. partium tabulis
Nürnb. 1573.
fol.) die auch Heinr. Eysson seinem eignen
Tract. de ossibus infantis Gröning. 1659. 12.
wieder beygefügt. Hierauf hat Theod. Kerckring
seine allerdings noch umständlichere und theils un-
gemein genaue Osteogenia foetuum Amst. 1670. 4.;
und 1671. als eine Zugabe die ichnograph. an-
thropogeniae
herausgegeben: doch sind freylich

e) oder achten
Woche nach der Empfängniß zeigen sich endlich
meist in der Mitte einiger von diesen bis dahin
fast durchsichtig gewesenen Knorpeln, weisse un-
durchsichtige Stellen, nämlich die ersten Kno-
chenkerne (puncta ossificationis)f)

e) und theils von einander gar auffallend abweichende
Termine angegeben worden. So setzt sie z. B.
Hr. Geheim. R. Walter in s. Betrachtungen
über die Geburtstheile des weibl. Geschlechts
S. 22. schon in die dritte bis vierte Woche nach
der Empfängniß, und hingegen Hamberger in
s. physiol. medica p. 320. erst in das Ende des
dritten Monats.
f) Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be-
griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B.
daß sie aus dem groben Unrath des männlichen
Saamens erzeugt würden u s. w. anzuführen.
Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus ge-
sammlet annotat. academic. L. VII. c. 6.Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus
der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes-
früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist
Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em-
pfehlende Obseruationes anat. S. 17 u. f. der Ve-
net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach-
her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die
Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten
Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip-
pen geliefert. S. dessen Ossium cum humani foe-
tus, tum infantis dimidium annum nati histor
,
(in seinen seltnen und wichtigen Externar. et in-
ternar. corp. hum. partium tabulis
Nürnb. 1573.
fol.) die auch Heinr. Eysson seinem eignen
Tract. de ossibus infantis Gröning. 1659. 12.
wieder beygefügt. Hierauf hat Theod. Kerckring
seine allerdings noch umständlichere und theils un-
gemein genaue Osteogenia foetuum Amst. 1670. 4.;
und 1671. als eine Zugabe die ichnograph. an-
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[8/0034] e) oder achten Woche nach der Empfängniß zeigen sich endlich meist in der Mitte einiger von diesen bis dahin fast durchsichtig gewesenen Knorpeln, weisse un- durchsichtige Stellen, nämlich die ersten Kno- chenkerne (puncta ossificationis) f) e) und theils von einander gar auffallend abweichende Termine angegeben worden. So setzt sie z. B. Hr. Geheim. R. Walter in s. Betrachtungen über die Geburtstheile des weibl. Geschlechts S. 22. schon in die dritte bis vierte Woche nach der Empfängniß, und hingegen Hamberger in s. physiol. medica p. 320. erst in das Ende des dritten Monats. f) Es lohnt nicht der Mühe alle die seltsamen Be- griffe der Alten vom Ursprung der Knochen, z. B. daß sie aus dem groben Unrath des männlichen Saamens erzeugt würden u s. w. anzuführen. Ziemlich vollständig hat sie B. S. Albinus ge- sammlet annotat. academic. L. VII. c. 6. Der erste Zergliederer der die Osteogenie aus der Natur selbst studirt, und unzeitige Leibes- früchte und Kinder in dieser Absicht zerlegt hat, ist Gabr. Fallopius. S. dessen nicht genug zu em- pfehlende Obseruationes anat. S. 17 u. f. der Ve- net. Ausg. v. 1561. 8. Noch genauer hat nach- her sein verdienter Schüler, Volcher Coiter die Ausbildung der Knochen untersucht, auch die ersten Abbildungen von Kinder- und Embryonengerip- pen geliefert. S. dessen Ossium cum humani foe- tus, tum infantis dimidium annum nati histor, (in seinen seltnen und wichtigen Externar. et in- ternar. corp. hum. partium tabulis Nürnb. 1573. fol.) die auch Heinr. Eysson seinem eignen Tract. de ossibus infantis Gröning. 1659. 12. wieder beygefügt. Hierauf hat Theod. Kerckring seine allerdings noch umständlichere und theils un- gemein genaue Osteogenia foetuum Amst. 1670. 4.; und 1671. als eine Zugabe die ichnograph. an- thropogeniae herausgegeben: doch sind freylich

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  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/34>, abgerufen am 21.11.2024.