Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807.§. 110. Endlich D) die untere Seite des Oberkie- Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober- Der Gaumen ist bey manchen Schädeln Vorn am Gaumen, hinter den Schneide- §. 110. Endlich D) die untere Seite des Oberkie- Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober- Der Gaumen ist bey manchen Schädeln Vorn am Gaumen, hinter den Schneide- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0232" xml:id="pb206_0001" n="206"/> <head rendition="#c">§. 110.</head><lb/> <p>Endlich <hi rendition="#aq">D</hi>) die untere Seite des Oberkie-<lb/> fers (<hi rendition="#aq">facies</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">palatina</hi></hi>), die am äußern Rande den<lb/><hi rendition="#aq">limbus aueolaris</hi> bildet, und dann rückwärts<lb/> als gewölbter Gaumen in die Höhe steigt.</p> <p>Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober-<lb/> kiefer acht Zahnzellen, die im <hi rendition="#aq">limbus alueolaris</hi><lb/> fast wie eine bogenförmige Reihe vom Bienen-<lb/> zellen aneinander liegen, und sich genau nach<lb/> der Größe und Form der in ihnen eingekeilten<lb/> Zahnwurzeln richten. Vorzüglich tief sind<lb/> folglich die von den sogenannten Augenzähnen.<lb/> Die Scheidewände, zumahl die zwischen den<lb/> Zellen der Backenzähne sind meist porös und<lb/> schwammicht.</p> <p>Der Gaumen ist bey manchen Schädeln<lb/> mehr – bey andern minder gewölbt; doch wie<lb/> es scheint ohne Bezug auf den Geschlechts-<lb/> unterschied (Th. 1. §. 114.) und stößt hinten<lb/> mit einer Quernaht an die eigentlich soge-<lb/> nannten Gaumenbeine, die daselbst von den<lb/> Oberkiefern gleichsam umfaßt und eingeschlos-<lb/> sen werden.</p> <p>Vorn am Gaumen, hinter den Schneide-<lb/> zähnen zeigt sich, zumahl bey ungebohrnen Lei-<lb/> besfrüchten oder jungen Kindern – doch auch<lb/> oft noch bey erwachsnen – an jedem Oberkiefer<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0232]
§. 110.
Endlich D) die untere Seite des Oberkie-
fers (facies palatina), die am äußern Rande den
limbus aueolaris bildet, und dann rückwärts
als gewölbter Gaumen in die Höhe steigt.
Im vollkommen reifen Alter hat jeder Ober-
kiefer acht Zahnzellen, die im limbus alueolaris
fast wie eine bogenförmige Reihe vom Bienen-
zellen aneinander liegen, und sich genau nach
der Größe und Form der in ihnen eingekeilten
Zahnwurzeln richten. Vorzüglich tief sind
folglich die von den sogenannten Augenzähnen.
Die Scheidewände, zumahl die zwischen den
Zellen der Backenzähne sind meist porös und
schwammicht.
Der Gaumen ist bey manchen Schädeln
mehr – bey andern minder gewölbt; doch wie
es scheint ohne Bezug auf den Geschlechts-
unterschied (Th. 1. §. 114.) und stößt hinten
mit einer Quernaht an die eigentlich soge-
nannten Gaumenbeine, die daselbst von den
Oberkiefern gleichsam umfaßt und eingeschlos-
sen werden.
Vorn am Gaumen, hinter den Schneide-
zähnen zeigt sich, zumahl bey ungebohrnen Lei-
besfrüchten oder jungen Kindern – doch auch
oft noch bey erwachsnen – an jedem Oberkiefer
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. 2. Aufl. Göttingen, 1807, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1807/232>, abgerufen am 16.02.2025. |