Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.einen ganz eignen merkwürdigen Apparatus *) Ueber diese Gelenkbänder s. vesalivs L. II. cap. 30. pag. 332 sq und besonders Eustach's ansehnliche Schrift de motu capitis (am ossium examen pag. 227-260.) wo er aber doch an einigen Stellen, blos um seinen angebetheten Galenus zu retten, ein paar wirkliche Irthümer desselben zu verthei- digen gesucht hat.Vor allen aber gehören zwey classische Disser- tationen des seel. Mauchart hieher. Die eine, capitis articulatio cum prima et secunda vertrebra Tüb. 1747. 4. steht auch im VI B. der Hallerschen Sammlung anatomischer Streitschriften. Die an- dere, de luxatione nuchae ib. im gleichen Jahr; ist im II B. Hrn. v. Hallers chirurgischer Sammlung wieder abgedruckt. **) Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-
theil sehr richtig, und nach zahlreichen Untersu- chungen an Gehängten angemerkt hat, de re anat. L. III. cap. 2. pag. 194.Düverney hielt die Verrenkung sowohl des Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern vom zweyten für unmöglich: oeuvr. anatom. Vol. I. pag. 446 sq. - J. L. Petit gab zwar die letztere zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche Todes- art der Gehängten, im Tr. des maladies des os Vol. I. pag. 68 der Ausg. v. 1758. - Allein auch diese hat Mauchart in der zweyten von den bei- den angeführten Dissert. §. 11. blos auf wenige bestimmte Fälle eingeschränkt.Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede ist, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind, braucht keine Erinnerung. s. chr. gottl. lvdwig de pa- einen ganz eignen merkwürdigen Apparatus *) Ueber diese Gelenkbänder s. vesalivs L. II. cap. 30. pag. 332 sq und besonders Eustach's ansehnliche Schrift de motu capitis (am ossium examen pag. 227-260.) wo er aber doch an einigen Stellen, blos um seinen angebetheten Galenus zu retten, ein paar wirkliche Irthümer desselben zu verthei- digen gesucht hat.Vor allen aber gehören zwey classische Disser- tationen des seel. Mauchart hieher. Die eine, capitis articulatio cum prima et secunda vertrebra Tüb. 1747. 4. steht auch im VI B. der Hallerschen Sammlung anatomischer Streitschriften. Die an- dere, de luxatione nuchae ib. im gleichen Jahr; ist im II B. Hrn. v. Hallers chirurgischer Sammlung wieder abgedruckt. **) Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-
theil sehr richtig, und nach zahlreichen Untersu- chungen an Gehängten angemerkt hat, de re anat. L. III. cap. 2. pag. 194.Düverney hielt die Verrenkung sowohl des Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern vom zweyten für unmöglich: oeuvr. anatom. Vol. I. pag. 446 sq. – J. L. Petit gab zwar die letztere zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche Todes- art der Gehängten, im Tr. des maladies des os Vol. I. pag. 68 der Ausg. v. 1758. – Allein auch diese hat Mauchart in der zweyten von den bei- den angeführten Dissert. §. 11. blos auf wenige bestimmte Fälle eingeschränkt.Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede ist, wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind, braucht keine Erinnerung. s. chr. gottl. lvdwig de pa- <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0317" xml:id="pb285_0001" n="285"/> einen ganz eignen merkwürdigen Apparatus<lb/> von mancherley festen Gelenkbändern<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ueber diese Gelenkbänder s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">vesalivs</hi> L</hi>. II. <hi rendition="#aq">cap</hi>. 30.<lb/><hi rendition="#aq">pag</hi>. 332 <hi rendition="#aq">sq</hi> und besonders Eustach's ansehnliche<lb/> Schrift <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de motu capitis</hi></hi> (am <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ossium examen</hi></hi> <hi rendition="#aq">pag</hi>.<lb/> 227-260.) wo er aber doch an einigen Stellen,<lb/> blos um seinen angebetheten Galenus zu retten,<lb/> ein paar wirkliche Irthümer desselben zu verthei-<lb/> digen gesucht hat.</p><p>Vor allen aber gehören zwey classische Disser-<lb/> tationen des seel. Mauchart hieher. Die eine,<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">capitis articulatio cum prima et secunda vertrebra</hi></hi> <hi rendition="#aq">Tüb</hi>.<lb/> 1747. 4. steht auch im VI B. der Hallerschen<lb/> Sammlung anatomischer Streitschriften. Die an-<lb/> dere, de <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">luxatione nuchae</hi></hi> <hi rendition="#aq">ib.</hi> im gleichen Jahr; ist<lb/> im II B. Hrn. v. Hallers chirurgischer Sammlung<lb/> wieder abgedruckt.</p></note> bey-<lb/> nah so gut wie unmöglich gemacht<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-<lb/> theil sehr richtig, und nach zahlreichen Untersu-<lb/> chungen an Gehängten angemerkt hat, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de re anat</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#aq">L</hi>. III. <hi rendition="#aq">cap</hi>. 2. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 194.</p><p>Düverney hielt die Verrenkung sowohl des<lb/> Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern<lb/> vom zweyten für unmöglich: <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">oeuvr. anatom</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Vol</hi>. I.<lb/><hi rendition="#aq">pag</hi>. 446 <hi rendition="#aq">sq</hi>. – J. L. Petit gab zwar die letztere<lb/> zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche Todes-<lb/> art der Gehängten, im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Tr. des maladies des os</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">Vol</hi>. I. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 68 der Ausg. v. 1758. – Allein auch<lb/> diese hat Mauchart in der zweyten von den bei-<lb/> den angeführten Dissert. §. 11. blos auf wenige<lb/> bestimmte Fälle eingeschränkt.</p><p>Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede ist,<lb/> wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind, braucht<lb/> keine Erinnerung. s. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">chr. gottl. lvdwig</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de pa</hi></hi>-<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [285/0317]
einen ganz eignen merkwürdigen Apparatus
von mancherley festen Gelenkbändern *) bey-
nah so gut wie unmöglich gemacht **)
*) Ueber diese Gelenkbänder s. vesalivs L. II. cap. 30.
pag. 332 sq und besonders Eustach's ansehnliche
Schrift de motu capitis (am ossium examen pag.
227-260.) wo er aber doch an einigen Stellen,
blos um seinen angebetheten Galenus zu retten,
ein paar wirkliche Irthümer desselben zu verthei-
digen gesucht hat.
Vor allen aber gehören zwey classische Disser-
tationen des seel. Mauchart hieher. Die eine,
capitis articulatio cum prima et secunda vertrebra Tüb.
1747. 4. steht auch im VI B. der Hallerschen
Sammlung anatomischer Streitschriften. Die an-
dere, de luxatione nuchae ib. im gleichen Jahr; ist
im II B. Hrn. v. Hallers chirurgischer Sammlung
wieder abgedruckt.
**) Wie schon Columbus gegen das gemeine Vorur-
theil sehr richtig, und nach zahlreichen Untersu-
chungen an Gehängten angemerkt hat, de re anat.
L. III. cap. 2. pag. 194.
Düverney hielt die Verrenkung sowohl des
Kopfs vom ersten Halswirbel, als dieses letztern
vom zweyten für unmöglich: oeuvr. anatom. Vol. I.
pag. 446 sq. – J. L. Petit gab zwar die letztere
zu, und hielt sie sogar für die gewöhnliche Todes-
art der Gehängten, im Tr. des maladies des os
Vol. I. pag. 68 der Ausg. v. 1758. – Allein auch
diese hat Mauchart in der zweyten von den bei-
den angeführten Dissert. §. 11. blos auf wenige
bestimmte Fälle eingeschränkt.
Daß von solchen Fällen hier nicht die Rede ist,
wobey die Wirbel zugleich zerbrochen sind, braucht
keine Erinnerung. s. chr. gottl. lvdwig de pa-
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