Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786.**), Diese Flügel sind gleichsam muschelförmig Der untre gleichsam frey hängende dieser **)
und gewunden um in einem engen Raum doch die möglichst größte Fläche zur Aufnahme einer desto größern Menge von riechbaren Theilgen zu erhalten.Unter den mannigfaltigen Thierschedeln, die ich auch besonders aus dieser Rücksicht untersucht, habe ich doch bey keinem diese Muscheln von einer so ganz ausnehmenden Eleganz gefunden als bey der gemeinen Ziege. Sie äneln da dem allerfein- sten Flor oder Spitzen die aufs kunstreichste und regelmäßigste zusammengefaltet wären. *) S. dessen eigne obseruat. anat. pag. 88. sq. und Hrn.
Girardi Auslegung der nachgelaßnen Santorini- schen Tafeln S. 53. **), Diese Flügel sind gleichsam muschelförmig Der untre gleichsam frey hängende dieser **)
und gewunden um in einem engen Raum doch die möglichst größte Fläche zur Aufnahme einer desto größern Menge von riechbaren Theilgen zu erhalten.Unter den mannigfaltigen Thierschedeln, die ich auch besonders aus dieser Rücksicht untersucht, habe ich doch bey keinem diese Muscheln von einer so ganz ausnehmenden Eleganz gefunden als bey der gemeinen Ziege. Sie äneln da dem allerfein- sten Flor oder Spitzen die aufs kunstreichste und regelmäßigste zusammengefaltet wären. *) S. dessen eigne obseruat. anat. pag. 88. sq. und Hrn.
Girardi Auslegung der nachgelaßnen Santorini- schen Tafeln S. 53. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000062"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><note anchored="true" place="foot" n="**)"><p><pb facs="#f0201" xml:id="pb169_0001" n="169"/> und gewunden um in einem engen Raum doch die<lb/> möglichst größte Fläche zur Aufnahme einer desto<lb/> größern Menge von riechbaren Theilgen zu erhalten.</p><p>Unter den mannigfaltigen Thierschedeln, die ich<lb/> auch besonders aus dieser Rücksicht untersucht,<lb/> habe ich doch bey keinem diese Muscheln von einer<lb/> so ganz ausnehmenden Eleganz gefunden als bey<lb/> der gemeinen Ziege. Sie äneln da dem allerfein-<lb/> sten Flor oder Spitzen die aufs kunstreichste und<lb/> regelmäßigste zusammengefaltet wären.</p></note>,<lb/> das mit der Scheidewand (§. 72.) parallel<lb/> läuft: mit seinem obern Rande am Siebgen<lb/> (§. 71.) befestigt ist, und mit dem obern Theil<lb/> des vordern am <hi rendition="#aq">processus nasalis</hi> des Ober-<lb/> kiefers anliegt: das aber nach hinten bis über<lb/> die Mitte quer durchschnitten und dadurch<lb/> gleichsam in zwey Flügel abgetheilt ist.</p> <p>Diese Flügel sind gleichsam muschelförmig<lb/> gewölbt, so daß die convexe Fläche nach der<lb/> Scheidewand, die concave aber nach den Au-<lb/> genhölen zu gekehrt ist.</p> <p>Der untre gleichsam frey hängende dieser<lb/> beiden Flügel ist die <hi rendition="#aq">concha media</hi>: die sich<lb/> nach hinten tutenförmig zusammenrolle und<lb/> mit ihrer holen Seite den <hi rendition="#aq">meatus narium</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">me-<lb/> dius</hi></hi> deckt. Zuweilen bildet sie eine kleine ver-<lb/> schloßne Blase, die Santorini zu den Schleim-<lb/> hölen zählte<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>S. dessen eigne <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">obseruat. anat</hi></hi>. <hi rendition="#aq">pag</hi>. 88. <hi rendition="#aq">sq</hi>. und Hrn.<lb/> Girardi Auslegung der nachgelaßnen Santorini-<lb/> schen Tafeln S. 53.</p></note>.</p> <p> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0201]
**),
das mit der Scheidewand (§. 72.) parallel
läuft: mit seinem obern Rande am Siebgen
(§. 71.) befestigt ist, und mit dem obern Theil
des vordern am processus nasalis des Ober-
kiefers anliegt: das aber nach hinten bis über
die Mitte quer durchschnitten und dadurch
gleichsam in zwey Flügel abgetheilt ist.
Diese Flügel sind gleichsam muschelförmig
gewölbt, so daß die convexe Fläche nach der
Scheidewand, die concave aber nach den Au-
genhölen zu gekehrt ist.
Der untre gleichsam frey hängende dieser
beiden Flügel ist die concha media: die sich
nach hinten tutenförmig zusammenrolle und
mit ihrer holen Seite den meatus narium me-
dius deckt. Zuweilen bildet sie eine kleine ver-
schloßne Blase, die Santorini zu den Schleim-
hölen zählte *).
**) und gewunden um in einem engen Raum doch die
möglichst größte Fläche zur Aufnahme einer desto
größern Menge von riechbaren Theilgen zu erhalten.
Unter den mannigfaltigen Thierschedeln, die ich
auch besonders aus dieser Rücksicht untersucht,
habe ich doch bey keinem diese Muscheln von einer
so ganz ausnehmenden Eleganz gefunden als bey
der gemeinen Ziege. Sie äneln da dem allerfein-
sten Flor oder Spitzen die aufs kunstreichste und
regelmäßigste zusammengefaltet wären.
*) S. dessen eigne obseruat. anat. pag. 88. sq. und Hrn.
Girardi Auslegung der nachgelaßnen Santorini-
schen Tafeln S. 53.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/201 |
Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/201>, abgerufen am 16.07.2024. |