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Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

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ruches sind die Vögel im Ganzen genom-
wen eben so verschieden von einander, als
die Säugethiere, denn bei einigen, z. B.
dem Pfefferfraße, ist der erste Nerve sehr
zart, bei andern hergegen sehr dick, wie
bei der Gans u. a.m. einige haben einen
ausnehmend scharfen Geruch, wie die Ra-
ben, andere einen nur schwachen, wie die
Hüner.

Das Ohr der Vögel weicht von den
Säugethieren ihrem außerordentlich ab.
Denn vors Erste haben sie sämmtlich gleich
den äußern Knorpel nicht, der (wenige
Ordnungen ausgenommen, die mit
Schwimmfüßen versehenen, die Wasser-
säugethiere, der Maulwurf und einige an-
dere) den mehresten Säugethieren nicht
mangelt. Diesen Mangel aber ersitzt bei
ihnen eine sehr zierliche Anordnung der Fe-
dern um den Gehörgang, (der vorzüglich
bei den Eulen sehr sichtbar ist,) welche, da
sie wie Strahlen divergiren, zur Aufnahme
des Tons sehr passend geordnet sind.

Andere Besonderheiten des Ohres der

ruches sind die Vögel im Ganzen genom-
wen eben so verschieden von einander, als
die Säugethiere, denn bei einigen, z. B.
dem Pfefferfraße, ist der erste Nerve sehr
zart, bei andern hergegen sehr dick, wie
bei der Gans u. a.m. einige haben einen
ausnehmend scharfen Geruch, wie die Ra-
ben, andere einen nur schwachen, wie die
Hüner.

Das Ohr der Vögel weicht von den
Säugethieren ihrem außerordentlich ab.
Denn vors Erste haben sie sämmtlich gleich
den äußern Knorpel nicht, der (wenige
Ordnungen ausgenommen, die mit
Schwimmfüßen versehenen, die Wasser-
säugethiere, der Maulwurf und einige an-
dere) den mehresten Säugethieren nicht
mangelt. Diesen Mangel aber ersitzt bei
ihnen eine sehr zierliche Anordnung der Fe-
dern um den Gehörgang, (der vorzüglich
bei den Eulen sehr sichtbar ist,) welche, da
sie wie Strahlen divergiren, zur Aufnahme
des Tons sehr passend geordnet sind.

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[55/0062] ruches sind die Vögel im Ganzen genom- wen eben so verschieden von einander, als die Säugethiere, denn bei einigen, z. B. dem Pfefferfraße, ist der erste Nerve sehr zart, bei andern hergegen sehr dick, wie bei der Gans u. a.m. einige haben einen ausnehmend scharfen Geruch, wie die Ra- ben, andere einen nur schwachen, wie die Hüner. Das Ohr der Vögel weicht von den Säugethieren ihrem außerordentlich ab. Denn vors Erste haben sie sämmtlich gleich den äußern Knorpel nicht, der (wenige Ordnungen ausgenommen, die mit Schwimmfüßen versehenen, die Wasser- säugethiere, der Maulwurf und einige an- dere) den mehresten Säugethieren nicht mangelt. Diesen Mangel aber ersitzt bei ihnen eine sehr zierliche Anordnung der Fe- dern um den Gehörgang, (der vorzüglich bei den Eulen sehr sichtbar ist,) welche, da sie wie Strahlen divergiren, zur Aufnahme des Tons sehr passend geordnet sind. Andere Besonderheiten des Ohres der

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/62>, abgerufen am 22.11.2024.