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Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804.

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Fingerspitzen derselben die Spirallinien der
Hautwärzchen deutlich erblickt habe.

Außer dieser Ordnung der Affen aber
möchte ich kaum einem andern Säugethiere
das Tasten zuschreiben, denn selbst bei den
lebendigen Elephanten, die ich gesehen, ha-
be ich keine Verrichtung ihrer Rüssel bemer-
ken können, die man für ein wahres Tasten
nehmen dürfte.

Buffons Meinung aber, daß vielen
Säugethieren, vornehmlich solchen, die
mit Hufen (solidungula) und gespaltenen
Klauen (bisulca) versehen sind, die Zunge
nicht allein zum Geschmack, sondern auch
zum Tastungsorgane verliehen sei, scheint
mir weit weniger unwahrscheinlich.

Wie nur wenigen Säugethieren, so
möcht' ich aber auch nur einigen Geschlech-
tern von Vögeln eigentliches Tasten zuschrei-
ben. Vornehmlich den Wasservögeln, bei
denen mir aber das Tastungsorgan nicht
in den Füßen, sondern einzig in der

Fingerspitzen derselben die Spirallinien der
Hautwärzchen deutlich erblickt habe.

Außer dieser Ordnung der Affen aber
möchte ich kaum einem andern Säugethiere
das Tasten zuschreiben, denn selbst bei den
lebendigen Elephanten, die ich gesehen, ha-
be ich keine Verrichtung ihrer Rüssel bemer-
ken können, die man für ein wahres Tasten
nehmen dürfte.

Buffons Meinung aber, daß vielen
Säugethieren, vornehmlich solchen, die
mit Hufen (solidungula) und gespaltenen
Klauen (bisulca) versehen sind, die Zunge
nicht allein zum Geschmack, sondern auch
zum Tastungsorgane verliehen sei, scheint
mir weit weniger unwahrscheinlich.

Wie nur wenigen Säugethieren, so
möcht' ich aber auch nur einigen Geschlech-
tern von Vögeln eigentliches Tasten zuschrei-
ben. Vornehmlich den Wasservögeln, bei
denen mir aber das Tastungsorgan nicht
in den Füßen, sondern einzig in der

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[48/0055] Fingerspitzen derselben die Spirallinien der Hautwärzchen deutlich erblickt habe. Außer dieser Ordnung der Affen aber möchte ich kaum einem andern Säugethiere das Tasten zuschreiben, denn selbst bei den lebendigen Elephanten, die ich gesehen, ha- be ich keine Verrichtung ihrer Rüssel bemer- ken können, die man für ein wahres Tasten nehmen dürfte. Buffons Meinung aber, daß vielen Säugethieren, vornehmlich solchen, die mit Hufen (solidungula) und gespaltenen Klauen (bisulca) versehen sind, die Zunge nicht allein zum Geschmack, sondern auch zum Tastungsorgane verliehen sei, scheint mir weit weniger unwahrscheinlich. Wie nur wenigen Säugethieren, so möcht' ich aber auch nur einigen Geschlech- tern von Vögeln eigentliches Tasten zuschrei- ben. Vornehmlich den Wasservögeln, bei denen mir aber das Tastungsorgan nicht in den Füßen, sondern einzig in der

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Kleine Schriften zur vergleichenden Physiologie und Anatomie und zur Naturgeschichte gehörig. (Übers. J. G. Gruber). 2. Aufl. Leipzig, 1804, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_kleineschriften_1804/55>, abgerufen am 22.11.2024.