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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1791.

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unorganischen ohne einen wirklich
etwas gewagten Sprung durchkom-
men wollen. Allein diess hindert
nicht, dass man darum nicht Er-
scheinungen im einen dieser beiden
Haupttheile der Schöpfung zur Er-
läuterung von Erscheinungen im
andern benutzen dürfte: und so
sehe ich es für keins der geringsten
Argumente zum Erweis des Bil-
dungstriebes in den organisirten
Reichen an, dass auch im unorga-
nischen die Spuren von bildenden
Kräften so unverkennbar und so
allgemein sind. Von bildenden
Kräften - bey weiten nicht vom
Bildungstriebe (nisus formatiuus)
in dem Sinne den dieses Wort in
der gegenwärtigen Untersuchung
bezeichnet, denn der ist eine Le-
benskraft und folglich als solche in
der unbelebten Schöpfung nicht
denkbar, - sondern von andern
bildenden Kräften, von welchen

von den Organisirten Reichen zum
unorganischen ohne einen wirklich
etwas gewagten Sprung durchkom-
men wollen. Allein diess hindert
nicht, dass man darum nicht Er-
scheinungen im einen dieser beiden
Haupttheile der Schöpfung zur Er-
läuterung von Erscheinungen im
andern benutzen dürfte: und so
sehe ich es für keins der geringsten
Argumente zum Erweis des Bil-
dungstriebes in den organisirten
Reichen an, dass auch im unorga-
nischen die Spuren von bildenden
Kräften so unverkennbar und so
allgemein sind. Von bildenden
Kräften – bey weiten nicht vom
Bildungstriebe (nisus formatiuus)
in dem Sinne den dieses Wort in
der gegenwärtigen Untersuchung
bezeichnet, denn der ist eine Le-
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der unbelebten Schöpfung nicht
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[80/0084] von den Organisirten Reichen zum unorganischen ohne einen wirklich etwas gewagten Sprung durchkom- men wollen. Allein diess hindert nicht, dass man darum nicht Er- scheinungen im einen dieser beiden Haupttheile der Schöpfung zur Er- läuterung von Erscheinungen im andern benutzen dürfte: und so sehe ich es für keins der geringsten Argumente zum Erweis des Bil- dungstriebes in den organisirten Reichen an, dass auch im unorga- nischen die Spuren von bildenden Kräften so unverkennbar und so allgemein sind. Von bildenden Kräften – bey weiten nicht vom Bildungstriebe (nisus formatiuus) in dem Sinne den dieses Wort in der gegenwärtigen Untersuchung bezeichnet, denn der ist eine Le- benskraft und folglich als solche in der unbelebten Schöpfung nicht denkbar, – sondern von andern bildenden Kräften, von welchen

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1791, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1791/84>, abgerufen am 25.11.2024.