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Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789.

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den bey den wenigen Hülfsmitteln
und der seltnen Gelegenheit in jenen
Zeiten um so verzeihlicher, wenn
man bedenkt, dass selbst neuere
Aerzte von ungleich mehr ausge-
breiteter Erfahrung in diesem Fache,
noch ähnliche solche Behauptungen
gewagt haben. So hat uns Mauri-
ceau
mit Abbildungen von Leibes-
früchten von 3 1/3 Tagen, von einem
Tag u. s. w. beschenkt, und so ha-
ben Malpighi und Croune schon
im unbebrüteten Ey einer getretnen
Henne, und letztrer sogar in Wind-
eyern von Hünern, denen sich noch
nie ein Hahn genaht hatte, das Kü-
chelgen und seine Theile gesehn zu
haben, versichern dürfen.

Kein vorsichtiger und zuverlässi-
ger Beobachter wird aber vor der
dritten Woche der Schwangerschaft
einen ungezweifelt wahren, mensch-

gesehen zu haben meinten. Sie wer-
den bey den wenigen Hülfsmitteln
und der seltnen Gelegenheit in jenen
Zeiten um so verzeihlicher, wenn
man bedenkt, dass selbst neuere
Aerzte von ungleich mehr ausge-
breiteter Erfahrung in diesem Fache,
noch ähnliche solche Behauptungen
gewagt haben. So hat uns Mauri-
ceau
mit Abbildungen von Leibes-
früchten von 3 1/3 Tagen, von einem
Tag u. s. w. beschenkt, und so ha-
ben Malpighi und Croune schon
im unbebrüteten Ey einer getretnen
Henne, und letztrer sogar in Wind-
eyern von Hünern, denen sich noch
nie ein Hahn genaht hatte, das Kü-
chelgen und seine Theile gesehn zu
haben, versichern dürfen.

Kein vorsichtiger und zuverlässi-
ger Beobachter wird aber vor der
dritten Woche der Schwangerschaft
einen ungezweifelt wahren, mensch-

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[59/0071] gesehen zu haben meinten. Sie wer- den bey den wenigen Hülfsmitteln und der seltnen Gelegenheit in jenen Zeiten um so verzeihlicher, wenn man bedenkt, dass selbst neuere Aerzte von ungleich mehr ausge- breiteter Erfahrung in diesem Fache, noch ähnliche solche Behauptungen gewagt haben. So hat uns Mauri- ceau mit Abbildungen von Leibes- früchten von 3 1/3 Tagen, von einem Tag u. s. w. beschenkt, und so ha- ben Malpighi und Croune schon im unbebrüteten Ey einer getretnen Henne, und letztrer sogar in Wind- eyern von Hünern, denen sich noch nie ein Hahn genaht hatte, das Kü- chelgen und seine Theile gesehn zu haben, versichern dürfen. Kein vorsichtiger und zuverlässi- ger Beobachter wird aber vor der dritten Woche der Schwangerschaft einen ungezweifelt wahren, mensch-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789/71>, abgerufen am 21.11.2024.