Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

und es für schlechterdings unmöglich
erklärt, dass die unendlich zarten
Adern des dann noch microscopisch
kleinen Küchelgens in die grossen
Gefässe des riesenmässigen Dotters
eingepfropft werden könnten+).

Nun und eben dieser unendlich
verdienstvolle Mann, der diese Ein-
pfropfung beym Küchelgen unmög-
lich nennt, der ergreift hingegen im
nemlichen Werke++), da wo er
von der menschlichen Befruchtung
handelt, eine völlig gleiche Ein-
pfropfung der Blutgefässe ohne alles
Bedenken! Er nimmt nemlich an,

+) "Nunquam fieri potest, vt inter tubulum
millionesies minorem, et millionesies maiorem
continuitas oriatur
." Elem. physiol. T. VIII.
P. I. p. 94. vergl. mit den prim. lin.
physiol.
§. 883. und den operib. minerib.
T
. II. pag. 419.
++) Elem. physiol. a. a. O. S. 257.

und es für schlechterdings unmöglich
erklärt, dass die unendlich zarten
Adern des dann noch microscopisch
kleinen Küchelgens in die grossen
Gefässe des riesenmässigen Dotters
eingepfropft werden könnten†).

Nun und eben dieser unendlich
verdienstvolle Mann, der diese Ein-
pfropfung beym Küchelgen unmög-
lich nennt, der ergreift hingegen im
nemlichen Werke††), da wo er
von der menschlichen Befruchtung
handelt, eine völlig gleiche Ein-
pfropfung der Blutgefässe ohne alles
Bedenken! Er nimmt nemlich an,

†)Nunquam fieri potest, vt inter tubulum
millionesies minorem, et millionesies maiorem
continuitas oriatur
.“ Elem. physiol. T. VIII.
P. I. p. 94. vergl. mit den prim. lin.
physiol.
§. 883. und den operib. minerib.
T
. II. pag. 419.
††) Elem. physiol. a. a. O. S. 257.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000055">
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0056" xml:id="pb044_0001" n="44"/>
und es für schlechterdings <hi rendition="#i">unmöglich</hi><lb/>
erklärt, dass die unendlich zarten<lb/>
Adern des dann noch
  microscopisch<lb/>
kleinen Küchelgens in die grossen<lb/>
Gefässe des
  riesenmässigen Dotters<lb/>
eingepfropft werden könnten<note anchored="true" place="foot" n="&#x2020;)"><p>&#x201E;<hi rendition="#i">Nunquam fieri potest, vt inter tubulum<lb/>
millionesies
  minorem, et millionesies maiorem<lb/>
continuitas oriatur</hi>.&#x201C; <hi rendition="#i">Elem. physiol. T</hi>. VIII.<lb/><hi rendition="#i">P.</hi> I. <hi rendition="#i">p.</hi> 94. vergl. mit den <hi rendition="#i">prim.
  lin.<lb/>
physiol.</hi> §. 883. und den <hi rendition="#i">operib.
minerib.<lb/>
T</hi>. II. <hi rendition="#i">pag</hi>. 419.</p></note>.</p>
        <p>Nun und eben dieser unendlich<lb/>
verdienstvolle Mann, der diese Ein-<lb type="inWord"/>
pfropfung beym Küchelgen unmög-<lb/>
lich nennt, der
  ergreift hingegen im<lb/>
nemlichen Werke<note anchored="true" place="foot" n="&#x2020;&#x2020;)"><p><hi rendition="#i">Elem. physiol.</hi> a. a. O. S. 257.</p></note>, da wo er<lb/>
von
  der menschlichen Befruchtung<lb/>
handelt, eine völlig gleiche Ein-<lb type="inWord"/>
pfropfung der Blutgefässe ohne alles<lb/>
Bedenken! Er nimmt
  nemlich an,<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0056] und es für schlechterdings unmöglich erklärt, dass die unendlich zarten Adern des dann noch microscopisch kleinen Küchelgens in die grossen Gefässe des riesenmässigen Dotters eingepfropft werden könnten †). Nun und eben dieser unendlich verdienstvolle Mann, der diese Ein- pfropfung beym Küchelgen unmög- lich nennt, der ergreift hingegen im nemlichen Werke ††), da wo er von der menschlichen Befruchtung handelt, eine völlig gleiche Ein- pfropfung der Blutgefässe ohne alles Bedenken! Er nimmt nemlich an, †) „Nunquam fieri potest, vt inter tubulum millionesies minorem, et millionesies maiorem continuitas oriatur.“ Elem. physiol. T. VIII. P. I. p. 94. vergl. mit den prim. lin. physiol. §. 883. und den operib. minerib. T. II. pag. 419. ††) Elem. physiol. a. a. O. S. 257.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789/56
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Über den Bildungstrieb. Göttingen, 1789, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_bildungstrieb_1789/56>, abgerufen am 21.11.2024.