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Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811.

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sich die Mühe zu ersparen, einen Vo-
gel zu präpariren, das nächste liebste
ihnen in ihrer Mumienfabrik zur Hand
liegende Knochenstück oder anderes fe-
stes Fragment einer zerstörten Mumie
zum Kern der Puppe nahmen, und sie
für Ibismumien verkauften.

Wer sich erinnert, was die ägypti-
schen Priester schon zu Strabo's Zeiten
für ein Gesindel waren, und wie der
ganze ägyptische Gottesdienst noch
nachher vollends in Verfall kam, der
wird diese Vermuthung wenigstens nicht
unwahrscheinlich finden.

Oder sollte es jemand für plausibler
halten, dass diese Puppen zu den me-
mento mori
gehörten, die bekanntlich
bey den Ägyptern über Tische gebracht
wurden. Herodot sagt, man habe
zu dieser Absicht blos ein kleines höl-
zernes
Leichenbild herum getragen,
dergleichen hölzerne Mumienvorstel-
lungen ich auch im Britischen Museum
gesehen zu haben mich erinnere. Lu-

sich die Mühe zu ersparen, einen Vo-
gel zu präpariren, das nächste liebste
ihnen in ihrer Mumienfabrik zur Hand
liegende Knochenstück oder anderes fe-
stes Fragment einer zerstörten Mumie
zum Kern der Puppe nahmen, und sie
für Ibismumien verkauften.

Wer sich erinnert, was die ägypti-
schen Priester schon zu Strabo's Zeiten
für ein Gesindel waren, und wie der
ganze ägyptische Gottesdienst noch
nachher vollends in Verfall kam, der
wird diese Vermuthung wenigstens nicht
unwahrscheinlich finden.

Oder sollte es jemand für plausibler
halten, dass diese Puppen zu den me-
mento mori
gehörten, die bekanntlich
bey den Ägyptern über Tische gebracht
wurden. Herodot sagt, man habe
zu dieser Absicht blos ein kleines höl-
zernes
Leichenbild herum getragen,
dergleichen hölzerne Mumienvorstel-
lungen ich auch im Britischen Museum
gesehen zu haben mich erinnere. Lu-

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[142/0148] sich die Mühe zu ersparen, einen Vo- gel zu präpariren, das nächste liebste ihnen in ihrer Mumienfabrik zur Hand liegende Knochenstück oder anderes fe- stes Fragment einer zerstörten Mumie zum Kern der Puppe nahmen, und sie für Ibismumien verkauften. Wer sich erinnert, was die ägypti- schen Priester schon zu Strabo's Zeiten für ein Gesindel waren, und wie der ganze ägyptische Gottesdienst noch nachher vollends in Verfall kam, der wird diese Vermuthung wenigstens nicht unwahrscheinlich finden. Oder sollte es jemand für plausibler halten, dass diese Puppen zu den me- mento mori gehörten, die bekanntlich bey den Ägyptern über Tische gebracht wurden. Herodot sagt, man habe zu dieser Absicht blos ein kleines höl- zernes Leichenbild herum getragen, dergleichen hölzerne Mumienvorstel- lungen ich auch im Britischen Museum gesehen zu haben mich erinnere. Lu-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege02_1811/148>, abgerufen am 27.11.2024.