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Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811.

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faltig zerlegte, so entdeckte ich an
derselben die mannigfaltigsten betrü-
gerischen Künsteleyen.
Die hölzerne
Grundlage war offenbar vom Deckel
des Sarcophags einer jugendlichen Mu-
mie genommen, und um das alto re-
lievo
derselben zum bas relief der ge-
wöhnlichen Cattunmaske einer Mumie
umzubilden, war, zumal zu beiden
Seiten der Nase die Gypspaste aufgetra-
gen, dann das ganze Gesicht aufs künst-
lichste mit Papier überleimt, und die-
ses endlich auf Mumienmanier ange-
mahlt. Also fast auf die Weise, wie bey
der gedachten kleinen Mumienpuppe im
Britischen Museum. - Dass bey bei-
den der Betrug sehr fein ausgeführt
worden, begreift sich schon dadurch,
dass er meines Wissens vorher noch
nicht bemerkt war, ohngeachtet beide
Stücke doch sicherlich schon kundigen
Beobachtern durch die Hände gegan-
gen waren.

faltig zerlegte, so entdeckte ich an
derselben die mannigfaltigsten betrü-
gerischen Künsteleyen.
Die hölzerne
Grundlage war offenbar vom Deckel
des Sarcophags einer jugendlichen Mu-
mie genommen, und um das alto re-
lievo
derselben zum bas relief der ge-
wöhnlichen Cattunmaske einer Mumie
umzubilden, war, zumal zu beiden
Seiten der Nase die Gypspaste aufgetra-
gen, dann das ganze Gesicht aufs künst-
lichste mit Papier überleimt, und die-
ses endlich auf Mumienmanier ange-
mahlt. Also fast auf die Weise, wie bey
der gedachten kleinen Mumienpuppe im
Britischen Museum. – Dass bey bei-
den der Betrug sehr fein ausgeführt
worden, begreift sich schon dadurch,
dass er meines Wissens vorher noch
nicht bemerkt war, ohngeachtet beide
Stücke doch sicherlich schon kundigen
Beobachtern durch die Hände gegan-
gen waren.

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[118/0124] faltig zerlegte, so entdeckte ich an derselben die mannigfaltigsten betrü- gerischen Künsteleyen. Die hölzerne Grundlage war offenbar vom Deckel des Sarcophags einer jugendlichen Mu- mie genommen, und um das alto re- lievo derselben zum bas relief der ge- wöhnlichen Cattunmaske einer Mumie umzubilden, war, zumal zu beiden Seiten der Nase die Gypspaste aufgetra- gen, dann das ganze Gesicht aufs künst- lichste mit Papier überleimt, und die- ses endlich auf Mumienmanier ange- mahlt. Also fast auf die Weise, wie bey der gedachten kleinen Mumienpuppe im Britischen Museum. – Dass bey bei- den der Betrug sehr fein ausgeführt worden, begreift sich schon dadurch, dass er meines Wissens vorher noch nicht bemerkt war, ohngeachtet beide Stücke doch sicherlich schon kundigen Beobachtern durch die Hände gegan- gen waren.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1811, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege02_1811/124>, abgerufen am 24.11.2024.