Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806.Nur Ein Hausthier gibt es noch Der Unterschied zwischen ihm und *) Aber auch nach diesem gemeinen Sprach-
gebrauch ist schon früher der Mensch für ein Hausthier gehalten worden. Herr De Luc sagt, dass ein sehr tief- denkender Psycholog von seiner Be- kanntschaft so wenig Verbindung zwi- schen den eingeschränkten Verstandes- kräften des Menschen und dem Um- fang und der Tiefe seiner wirklichen Kenntnisse finden könne, dass es ihm wahrscheinlich sey, es müsse einst in der Urwelt eine Klasse höherer Wesen auf Erden gegeben haben, denen der Mensch als eine Art von Hausthier gedient, und da manches von jenen damaligen Herrn der Schöpfung pro- fitirt habe. Nur Ein Hausthier gibt es noch Der Unterschied zwischen ihm und *) Aber auch nach diesem gemeinen Sprach-
gebrauch ist schon früher der Mensch für ein Hausthier gehalten worden. Herr De Luc sagt, dass ein sehr tief- denkender Psycholog von seiner Be- kanntschaft so wenig Verbindung zwi- schen den eingeschränkten Verstandes- kräften des Menschen und dem Um- fang und der Tiefe seiner wirklichen Kenntnisse finden könne, dass es ihm wahrscheinlich sey, es müsse einst in der Urwelt eine Klasse höherer Wesen auf Erden gegeben haben, denen der Mensch als eine Art von Hausthier gedient, und da manches von jenen damaligen Herrn der Schöpfung pro- fitirt habe. <TEI> <text xml:id="blume000112"> <body> <div xml:id="bl000112_08" type="part" n="1"> <pb facs="#f0055" xml:id="pb039_0001" n="39"/> <p>Nur Ein Hausthier gibt es noch<lb/> [– ein Hausthier im wahren <hi rendition="#i">Sinn,</hi><lb/> wenn gleich nicht im gewöhnlichen<lb/><hi rendition="#i">Sprachgebrauch</hi> dieses Worts<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Aber auch nach diesem gemeinen Sprach-<lb/> gebrauch ist schon früher der Mensch<lb/> für ein Hausthier gehalten worden.<lb/> Herr <hi rendition="#g">De Luc</hi> sagt, dass ein sehr tief-<lb/> denkender Psycholog von seiner Be-<lb/> kanntschaft so wenig Verbindung zwi-<lb/> schen den eingeschränkten Verstandes-<lb/> kräften des Menschen und dem Um-<lb/> fang und der Tiefe seiner wirklichen<lb/> Kenntnisse finden könne, dass es ihm<lb/> wahrscheinlich sey, es müsse einst in<lb/> der Urwelt eine Klasse höherer Wesen<lb/> auf Erden gegeben haben, denen der<lb/> Mensch als eine Art von Hausthier<lb/> gedient, und da manches von jenen<lb/> damaligen Herrn der Schöpfung pro-<lb/> fitirt habe.</p></note> –] das<lb/> auch hierin alle andere übertrifft und<lb/> das ist <hi rendition="#i">der Mensch. –</hi></p> <p>Der Unterschied zwischen ihm und<lb/> andern Hausthieren ist nur der, dass<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0055]
Nur Ein Hausthier gibt es noch
[– ein Hausthier im wahren Sinn,
wenn gleich nicht im gewöhnlichen
Sprachgebrauch dieses Worts *) –] das
auch hierin alle andere übertrifft und
das ist der Mensch. –
Der Unterschied zwischen ihm und
andern Hausthieren ist nur der, dass
*) Aber auch nach diesem gemeinen Sprach-
gebrauch ist schon früher der Mensch
für ein Hausthier gehalten worden.
Herr De Luc sagt, dass ein sehr tief-
denkender Psycholog von seiner Be-
kanntschaft so wenig Verbindung zwi-
schen den eingeschränkten Verstandes-
kräften des Menschen und dem Um-
fang und der Tiefe seiner wirklichen
Kenntnisse finden könne, dass es ihm
wahrscheinlich sey, es müsse einst in
der Urwelt eine Klasse höherer Wesen
auf Erden gegeben haben, denen der
Mensch als eine Art von Hausthier
gedient, und da manches von jenen
damaligen Herrn der Schöpfung pro-
fitirt habe.
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_beytraege0102_1806/55>, abgerufen am 20.07.2024. |