Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. 2. Aufl. Göttingen, 1806.Dass ich die Kakerlacken überhaupt, Dass ich die Kakerlacken überhaupt, <TEI> <text xml:id="blume000112"> <body> <div xml:id="bl000112_14" type="part" n="1"> <pb facs="#f0118" xml:id="pb102_0001" n="102"/> <p>Dass ich die Kakerlacken überhaupt,<lb/> folglich auch die weissen Caninchen ꝛc.<lb/> für Patienten halte, wird niemanden<lb/> befremden, der mit ihrem Zustande be-<lb/> kannt ist. Das Hauptsymptom dessel-<lb/> ben besteht in der eignen Farbe ihrer<lb/> Augen, deren Stern blassrosenfarb und<lb/> die Pupille von der Farbe eines dunklen<lb/> Carniols oder fast wie Himbeerensaft<lb/> ist, statt dass die letztere bey einem ge-<lb/> funden Auge, der Stern mag übrigens<lb/> blau oder braun seyn, allemal voll-<lb/> kommen schwarz seyn muss. Die Ur-<lb/> sache jener Röthe liegt in dem gänz-<lb/> lichen Mangel eines zum deutlichen<lb/> Sehen unentbehrlichen Theils, nämlich<lb/> des schwarzbraunen Schleims, womit<lb/> ein grosser Theil des innern Augapfels<lb/> zur Absorbtion der überflüssigen Licht-<lb/> strahlen überzogen ist. Daher sind<lb/> auch die Kakerlacken bey diesem Man-<lb/> gel meist mehr oder weniger licht-<lb/> scheu.</p> </div> </body> </text> </TEI> [102/0118]
Dass ich die Kakerlacken überhaupt,
folglich auch die weissen Caninchen ꝛc.
für Patienten halte, wird niemanden
befremden, der mit ihrem Zustande be-
kannt ist. Das Hauptsymptom dessel-
ben besteht in der eignen Farbe ihrer
Augen, deren Stern blassrosenfarb und
die Pupille von der Farbe eines dunklen
Carniols oder fast wie Himbeerensaft
ist, statt dass die letztere bey einem ge-
funden Auge, der Stern mag übrigens
blau oder braun seyn, allemal voll-
kommen schwarz seyn muss. Die Ur-
sache jener Röthe liegt in dem gänz-
lichen Mangel eines zum deutlichen
Sehen unentbehrlichen Theils, nämlich
des schwarzbraunen Schleims, womit
ein grosser Theil des innern Augapfels
zur Absorbtion der überflüssigen Licht-
strahlen überzogen ist. Daher sind
auch die Kakerlacken bey diesem Man-
gel meist mehr oder weniger licht-
scheu.
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