Blumenbach, Johann Friedrich: Beyträge zur Naturgeschichte. Bd. 1. Göttingen, 1790.Keine Nation ist sich selbst so gleich in Eben die unwiderredliche Wahr- Keine Nation ist sich selbst so gleich in Eben die unwiderredliche Wahr- <TEI> <text xml:id="blume000111"> <body> <div xml:id="bl000111_11" type="part" n="1"> <pb facs="#f0086" xml:id="pb074_0001" n="74"/> <p rendition="#l1em #small #gothic">Keine Nation ist sich selbst so gleich in<lb/> allen ihren Mitgliedern, daß nicht unter<lb/> mehrern Individuen auch ohne Knochen-<lb/> Krankheiten, und andere gewaltsame Ver-<lb/> letzungen beträchtliche unterschiede in An-<lb/> sehung der ganzen Natur, und besonders<lb/> der Bildung einzelner Theile des Cörpers<lb/> eintreten sollten; und eben deßwegen ist es<lb/> nothwendig, daß wenn man sich eine <hi rendition="#g">an-<lb/> schauliche</hi> Kenntniß von den unterschei-<lb/> denden Eigenthümlichkeiten ganzer Natio-<lb/> nen verschaffen will, man nicht bloß eini-<lb/> ge Schädel, sondern viele Individua<lb/> beobachte, und mit einander vergleiche.</p> <p>Eben die unwiderredliche Wahr-<lb/> heit auch <hi rendition="#i">dieser</hi> vortreflichen Bemer-<lb/> kung ist längst Ursache gewesen,<lb/> dass ich mich bey meinen Sammlun-<lb/> gen bey leibe nicht blos auf Schedel<lb/> allein eingeschränkt, sondern alles<lb/> was zum Studium dieses Theils der<lb/> Thiergeschichte gehört, Embryonen><lb/> allerhand weiche Theile des Körpers,<lb/> Haare ꝛc. so wie auch Gypsabgüsse,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [74/0086]
Keine Nation ist sich selbst so gleich in
allen ihren Mitgliedern, daß nicht unter
mehrern Individuen auch ohne Knochen-
Krankheiten, und andere gewaltsame Ver-
letzungen beträchtliche unterschiede in An-
sehung der ganzen Natur, und besonders
der Bildung einzelner Theile des Cörpers
eintreten sollten; und eben deßwegen ist es
nothwendig, daß wenn man sich eine an-
schauliche Kenntniß von den unterschei-
denden Eigenthümlichkeiten ganzer Natio-
nen verschaffen will, man nicht bloß eini-
ge Schädel, sondern viele Individua
beobachte, und mit einander vergleiche.
Eben die unwiderredliche Wahr-
heit auch dieser vortreflichen Bemer-
kung ist längst Ursache gewesen,
dass ich mich bey meinen Sammlun-
gen bey leibe nicht blos auf Schedel
allein eingeschränkt, sondern alles
was zum Studium dieses Theils der
Thiergeschichte gehört, Embryonen>
allerhand weiche Theile des Körpers,
Haare ꝛc. so wie auch Gypsabgüsse,
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