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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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Das merkwürdige foramen centrale,
das Hr. Sömmerring in der mensch-
lichen Markhaut entdeckt hat, ist seit-
dem auch bey mehreren Quadrumanen,
deren Augen ebenfalls wie beym Men-
schen in parallelen Achsen vorwärts ste-
hen, gefunden worden*). Diese Lage
gewährt den Vortheil dass die Gegen-
stände mit beiden Augen zugleich und
folglich desto schärfer gesehen werden.
Hingegen hat sie auch den Nachtheil,
dass im allzuhellen Licht beyde Augen
zugleich um so eher und um so stärker
geblendet weiden, da das blendende

*) So habe ich es z. B. sehr nett in den
ganz frischen Augen sowohl eines un-
geschwänzten Affen (Simia syluanus)
als eines geschwänzten (S. cynomolgus)
gefunden. Bey beyden machte der Ein-
tritt des Schenerven innerhalb der Mark-
haut einen kleinen orangegelben Kreis.
Darneben aber zeigte sich in der imagi-
nären Achse des Auges ein etwas grösse-
rer aschgrauer Querstreif mit der Cen-
tralöffnung in seiner Mitte.

Das merkwürdige foramen centrale,
das Hr. Sömmerring in der mensch-
lichen Markhaut entdeckt hat, ist seit-
dem auch bey mehreren Quadrumanen,
deren Augen ebenfalls wie beym Men-
schen in parallelen Achsen vorwärts ste-
hen, gefunden worden*). Diese Lage
gewährt den Vortheil dass die Gegen-
stände mit beiden Augen zugleich und
folglich desto schärfer gesehen werden.
Hingegen hat sie auch den Nachtheil,
dass im allzuhellen Licht beyde Augen
zugleich um so eher und um so stärker
geblendet weiden, da das blendende

*) So habe ich es z. B. sehr nett in den
ganz frischen Augen sowohl eines un-
geschwänzten Affen (Simia syluanus)
als eines geschwänzten (S. cynomolgus)
gefunden. Bey beyden machte der Ein-
tritt des Schenerven innerhalb der Mark-
haut einen kleinen orangegelben Kreis.
Darneben aber zeigte sich in der imagi-
nären Achse des Auges ein etwas grösse-
rer aschgrauer Querstreif mit der Cen-
tralöffnung in seiner Mitte.
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[402/0422] Das merkwürdige foramen centrale, das Hr. Sömmerring in der mensch- lichen Markhaut entdeckt hat, ist seit- dem auch bey mehreren Quadrumanen, deren Augen ebenfalls wie beym Men- schen in parallelen Achsen vorwärts ste- hen, gefunden worden *). Diese Lage gewährt den Vortheil dass die Gegen- stände mit beiden Augen zugleich und folglich desto schärfer gesehen werden. Hingegen hat sie auch den Nachtheil, dass im allzuhellen Licht beyde Augen zugleich um so eher und um so stärker geblendet weiden, da das blendende *) So habe ich es z. B. sehr nett in den ganz frischen Augen sowohl eines un- geschwänzten Affen (Simia syluanus) als eines geschwänzten (S. cynomolgus) gefunden. Bey beyden machte der Ein- tritt des Schenerven innerhalb der Mark- haut einen kleinen orangegelben Kreis. Darneben aber zeigte sich in der imagi- nären Achse des Auges ein etwas grösse- rer aschgrauer Querstreif mit der Cen- tralöffnung in seiner Mitte.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/422>, abgerufen am 21.11.2024.