Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.ment*) *) s. davon Hrn. Prof. Leop. Gmelin's in-
dagationem pigmenti nigri oculorum tau- rinorum etc. Goetting. 1812. 8.Bekanntlich fehlt dieses Pigment ent- weder durchaus, oder doch grössten- theils im ganzen inneren Auge der so genannten Albinos oder Kackerlacken, dergleichen sich nicht selten unter Men- schen und manchen Gattungen von an- dern Säugethieren und von Vögeln fin- den. Unter den Kaltblütigen ist mir hingegen noch kein Beyspiel eines Al- bino bekannt. Diese fehlerhafte Ano- malie ist immer angeboren, und mit eben so anomalisch weisser Farbe der Haare oder Federn verbunden, und macht unter manchen Säugethieren eine constante erbliche Rasse; so zumal bey den weissen Caninchen, Mäusen, und Pferden (welche letztere unter dem Na- men der Glasaugen bekannt sind). Hin- gegen zweifle ich, dass irgend einer ganzen Gattung von warmblütigen Thie- ren dieses Pigment ursprünglich man- ment*) *) s. davon Hrn. Prof. Leop. Gmelin's in-
dagationem pigmenti nigri oculorum tau- rinorum ꝛc. Goetting. 1812. 8.Bekanntlich fehlt dieses Pigment ent- weder durchaus, oder doch grössten- theils im ganzen inneren Auge der so genannten Albinos oder Kackerlacken, dergleichen sich nicht selten unter Men- schen und manchen Gattungen von an- dern Säugethieren und von Vögeln fin- den. Unter den Kaltblütigen ist mir hingegen noch kein Beyspiel eines Al- bino bekannt. Diese fehlerhafte Ano- malie ist immer angeboren, und mit eben so anomalisch weisser Farbe der Haare oder Federn verbunden, und macht unter manchen Säugethieren eine constante erbliche Rasse; so zumal bey den weissen Caninchen, Mäusen, und Pferden (welche letztere unter dem Na- men der Glasaugen bekannt sind). Hin- gegen zweifle ich, dass irgend einer ganzen Gattung von warmblütigen Thie- ren dieses Pigment ursprünglich man- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0420" xml:id="pb400_0001" n="400"/> ment<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>s. davon Hrn. Prof. <hi rendition="#k">Leop. Gmelin's</hi> <hi rendition="#i">in-<lb/> dagationem pigmenti nigri oculorum tau-<lb/> rinorum</hi> ꝛc. Goetting. 1812. 8.</p><p>Bekanntlich fehlt dieses Pigment ent-<lb/> weder durchaus, oder doch grössten-<lb/> theils im ganzen inneren Auge der so<lb/> genannten <hi rendition="#i">Albinos</hi> oder <hi rendition="#i">Kackerlacken,</hi><lb/> dergleichen sich nicht selten unter Men-<lb/> schen und manchen Gattungen von an-<lb/> dern Säugethieren und von Vögeln fin-<lb/> den. Unter den Kaltblütigen ist mir<lb/> hingegen noch kein Beyspiel eines Al-<lb/> bino bekannt. Diese fehlerhafte Ano-<lb/> malie ist immer angeboren, und mit<lb/> eben so anomalisch weisser Farbe der<lb/> Haare oder Federn verbunden, und<lb/> macht unter manchen Säugethieren eine<lb/> constante erbliche Rasse; so zumal bey<lb/> den weissen Caninchen, Mäusen, und<lb/> Pferden (welche letztere unter dem Na-<lb/> men der <hi rendition="#i">Glasaugen</hi> bekannt sind). Hin-<lb/> gegen zweifle ich, dass irgend einer<lb/> ganzen Gattung von warmblütigen Thie-<lb/> ren dieses Pigment ursprünglich man-<lb/></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [400/0420]
ment *)
*) s. davon Hrn. Prof. Leop. Gmelin's in-
dagationem pigmenti nigri oculorum tau-
rinorum ꝛc. Goetting. 1812. 8.
Bekanntlich fehlt dieses Pigment ent-
weder durchaus, oder doch grössten-
theils im ganzen inneren Auge der so
genannten Albinos oder Kackerlacken,
dergleichen sich nicht selten unter Men-
schen und manchen Gattungen von an-
dern Säugethieren und von Vögeln fin-
den. Unter den Kaltblütigen ist mir
hingegen noch kein Beyspiel eines Al-
bino bekannt. Diese fehlerhafte Ano-
malie ist immer angeboren, und mit
eben so anomalisch weisser Farbe der
Haare oder Federn verbunden, und
macht unter manchen Säugethieren eine
constante erbliche Rasse; so zumal bey
den weissen Caninchen, Mäusen, und
Pferden (welche letztere unter dem Na-
men der Glasaugen bekannt sind). Hin-
gegen zweifle ich, dass irgend einer
ganzen Gattung von warmblütigen Thie-
ren dieses Pigment ursprünglich man-
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Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/420>, abgerufen am 22.06.2024. |