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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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dessen Theile mehr als über das irgend
einer andern Ordnung von Thieren, ge-
stritten worden.

Die Haupteinrichtung desselben kommt
auf folgendes hinaus:

Ihr Herz hat zwey Ohren*), die so
wie bey den warmblütigen Thieren durch
eine verschlossene Scheidewand von ein-
ander abgesondert sind, und ihr Blut
auch durch eben die Wege wie bey die-
sen, empfangen; das rechte Ohr nämlich
aus den beiden Hohladern, das linke
aus den venis pulmonalibus. Jedes er-
giesst dann auch sein Blut in den ihm
zugehörigen Ventrikel; denn deren sind

*) Eine auffallende Verschiedenheit finde
ich hier zwischen der Testudo caretta
und der mydas, von welchen beiden
ich die Herzen vor mir habe. - Bey
jener sind die Ohren, wie bey den
warmblütigen Thieren, dünnhäutig,
schlapp; bey dieser hingegen ausneh-
mend derb, ihre äusseren Wände fast
dicker und robuster als selbst an den
Ventrikeln.

dessen Theile mehr als über das irgend
einer andern Ordnung von Thieren, ge-
stritten worden.

Die Haupteinrichtung desselben kommt
auf folgendes hinaus:

Ihr Herz hat zwey Ohren*), die so
wie bey den warmblütigen Thieren durch
eine verschlossene Scheidewand von ein-
ander abgesondert sind, und ihr Blut
auch durch eben die Wege wie bey die-
sen, empfangen; das rechte Ohr nämlich
aus den beiden Hohladern, das linke
aus den venis pulmonalibus. Jedes er-
giesst dann auch sein Blut in den ihm
zugehörigen Ventrikel; denn deren sind

*) Eine auffallende Verschiedenheit finde
ich hier zwischen der Testudo caretta
und der mydas, von welchen beiden
ich die Herzen vor mir habe. – Bey
jener sind die Ohren, wie bey den
warmblütigen Thieren, dünnhäutig,
schlapp; bey dieser hingegen ausneh-
mend derb, ihre äusseren Wände fast
dicker und robuster als selbst an den
Ventrikeln.
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[233/0253] dessen Theile mehr als über das irgend einer andern Ordnung von Thieren, ge- stritten worden. Die Haupteinrichtung desselben kommt auf folgendes hinaus: Ihr Herz hat zwey Ohren *), die so wie bey den warmblütigen Thieren durch eine verschlossene Scheidewand von ein- ander abgesondert sind, und ihr Blut auch durch eben die Wege wie bey die- sen, empfangen; das rechte Ohr nämlich aus den beiden Hohladern, das linke aus den venis pulmonalibus. Jedes er- giesst dann auch sein Blut in den ihm zugehörigen Ventrikel; denn deren sind *) Eine auffallende Verschiedenheit finde ich hier zwischen der Testudo caretta und der mydas, von welchen beiden ich die Herzen vor mir habe. – Bey jener sind die Ohren, wie bey den warmblütigen Thieren, dünnhäutig, schlapp; bey dieser hingegen ausneh- mend derb, ihre äusseren Wände fast dicker und robuster als selbst an den Ventrikeln.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/253>, abgerufen am 25.07.2024.