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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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Hierauf folgt zweytens die Haube,
Mütze, das Garn oder der Magenzipfel
(reticulum, arsineum, ollula, Fr. le bon-
net, le reseau,
Engl. the Honeycomb) der

*) cerirten Zasern der Aethusa meum ge-
bildeten Gemsballen (aegagropilae) fin-
den sich bey den Gemsen, und sind
meist von einem überaus zarten, fei-
nem Zunderschwamme ähnlichen Ge-
webe, von aussen aber auch mit einer
glatten schwarzen Rinde bekleidet.Von den steinartigen oder sogenann-
ten Bezoaren kommen die orientalischen
aus wilden Ziegen. Die occidentali-
schen aber aus den Südamericanischen
Gattungen des Camelgeschlechts. Letz-
tre sind meist von gelblichgrauer Farbe;
erstre grünlichschwarz mit concentri-
schen schaalichten Ablosungen, und hal-
ten zuweilen als Kern ein Stückchen
Reisholz. - Bey einem ziemlich grossen
orientalischen Bezoar, den ich zur Un-
tersuchung durchsägt, besteht hingegen
der Kern aus rothbraunen, überaus zar-
ten und dichten Gewebe wie Zunder-
schwamm, oder wie die Substanz der
Gemsballen.

*).

Hierauf folgt zweytens die Haube,
Mütze, das Garn oder der Magenzipfel
(reticulum, arsineum, ollula, Fr. le bon-
net, le reseau,
Engl. the Honeycomb) der

*) cerirten Zasern der Aethusa meum ge-
bildeten Gemsballen (aegagropilae) fin-
den sich bey den Gemsen, und sind
meist von einem überaus zarten, fei-
nem Zunderschwamme ähnlichen Ge-
webe, von aussen aber auch mit einer
glatten schwarzen Rinde bekleidet.Von den steinartigen oder sogenann-
ten Bezoaren kommen die orientalischen
aus wilden Ziegen. Die occidentali-
schen aber aus den Südamericanischen
Gattungen des Camelgeschlechts. Letz-
tre sind meist von gelblichgrauer Farbe;
erstre grünlichschwarz mit concentri-
schen schaalichten Ablosungen, und hal-
ten zuweilen als Kern ein Stückchen
Reisholz. – Bey einem ziemlich grossen
orientalischen Bezoar, den ich zur Un-
tersuchung durchsägt, besteht hingegen
der Kern aus rothbraunen, überaus zar-
ten und dichten Gewebe wie Zunder-
schwamm, oder wie die Substanz der
Gemsballen.
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[133/0153] *). Hierauf folgt zweytens die Haube, Mütze, das Garn oder der Magenzipfel (reticulum, arsineum, ollula, Fr. le bon- net, le reseau, Engl. the Honeycomb) der *) cerirten Zasern der Aethusa meum ge- bildeten Gemsballen (aegagropilae) fin- den sich bey den Gemsen, und sind meist von einem überaus zarten, fei- nem Zunderschwamme ähnlichen Ge- webe, von aussen aber auch mit einer glatten schwarzen Rinde bekleidet. Von den steinartigen oder sogenann- ten Bezoaren kommen die orientalischen aus wilden Ziegen. Die occidentali- schen aber aus den Südamericanischen Gattungen des Camelgeschlechts. Letz- tre sind meist von gelblichgrauer Farbe; erstre grünlichschwarz mit concentri- schen schaalichten Ablosungen, und hal- ten zuweilen als Kern ein Stückchen Reisholz. – Bey einem ziemlich grossen orientalischen Bezoar, den ich zur Un- tersuchung durchsägt, besteht hingegen der Kern aus rothbraunen, überaus zar- ten und dichten Gewebe wie Zunder- schwamm, oder wie die Substanz der Gemsballen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/153>, abgerufen am 17.05.2024.