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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.

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XXV. Abschn. V. d. Leibesfr. der Säugethiere
nach und nach zu einer gleichsam sat-
telförmigen sehr dicken und festen pla-
centa mit dünn zulaufenden Rändern.
( Tab. VIII. fig. 2. --). Diese kommt
dem reifern foetus meist quer über die
Hüften zu liegen, doch so, dass auch der
Nächstanliegende ebenfalls zum Theil
damit bedeckt und für Beschädigung bey
äussern gewaltsamen Druck geschützt
wird. Denn gerade das scheint die
Endabsicht bey dieser so sonderbaren
und meines Wissens in ihrer Art einzi-
gen Einrichtung, um dadurch die zar-
ten Fötus im Leibe eines Thiers zu si-
chern, das sich bekanntlich mit solcher
Anstrengung zusammenkugelt, dass ohne
jene Vorkehrung die trächtige Gebär-
mutter und ihre Bewohner dadurch
gefährlichem Druck ausgesetzt seyn
müssten.

Bey mancherley Gattungen von Di-
gitatis
ist die nach dem uterus zuge-
kehrte Aussenseite des Mutterkuchens,

noch

XXV. Abschn. V. d. Leibesfr. der Säugethiere
nach und nach zu einer gleichsam sat-
telförmigen sehr dicken und festen pla-
centa mit dünn zulaufenden Rändern.
( Tab. VIII. fig. 2. —). Diese kommt
dem reifern foetus meist quer über die
Hüften zu liegen, doch so, daſs auch der
Nächstanliegende ebenfalls zum Theil
damit bedeckt und für Beschädigung bey
äuſsern gewaltsamen Druck geschützt
wird. Denn gerade das scheint die
Endabsicht bey dieser so sonderbaren
und meines Wissens in ihrer Art einzi-
gen Einrichtung, um dadurch die zar-
ten Fötus im Leibe eines Thiers zu si-
chern, das sich bekanntlich mit solcher
Anstrengung zusammenkugelt, daſs ohne
jene Vorkehrung die trächtige Gebär-
mutter und ihre Bewohner dadurch
gefährlichem Druck ausgesetzt seyn
müſsten.

Bey mancherley Gattungen von Di-
gitatis
ist die nach dem uterus zuge-
kehrte Auſsenseite des Mutterkuchens,

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[490/0512] XXV. Abschn. V. d. Leibesfr. der Säugethiere nach und nach zu einer gleichsam sat- telförmigen sehr dicken und festen pla- centa mit dünn zulaufenden Rändern. ( Tab. VIII. fig. 2. —). Diese kommt dem reifern foetus meist quer über die Hüften zu liegen, doch so, daſs auch der Nächstanliegende ebenfalls zum Theil damit bedeckt und für Beschädigung bey äuſsern gewaltsamen Druck geschützt wird. Denn gerade das scheint die Endabsicht bey dieser so sonderbaren und meines Wissens in ihrer Art einzi- gen Einrichtung, um dadurch die zar- ten Fötus im Leibe eines Thiers zu si- chern, das sich bekanntlich mit solcher Anstrengung zusammenkugelt, daſs ohne jene Vorkehrung die trächtige Gebär- mutter und ihre Bewohner dadurch gefährlichem Druck ausgesetzt seyn müſsten. Bey mancherley Gattungen von Di- gitatis ist die nach dem uterus zuge- kehrte Auſsenseite des Mutterkuchens, noch

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1805/512>, abgerufen am 21.11.2024.