Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.Von den männlichen Genitalien. Samenbläschen scheinen sie nicht zuhaben *); wenigstens finde ich bey ei- ner Testudo graeca, die ich kürzlich zer- gliedert, keine Spur davon. Hingegen ist ihre Ruthe von auffallender Grösse; ausser der Sexualfunction in der Cloaca zurückgezogen; statt der Harnröhre mit einer Rinne versehen, deren Seitenrän- der sich aber wohl in der Erection an einan- *) Ich würde mich kaum zweifelhaft dar-
über ausdrucken, wenn nicht der be- kannte Anatome Lieberkühn der Schild- kröte (er sagt freylich nicht welcher?) Samenbläschen zugeschrieben hätte. In G. Erh. Hambergeri physiologia medica pag. 712. Ueberhaupt herrscht in den verschie- denen Beschreibungen der männlichen Genitalien des Schildkrötengeschlechts viele Undeutlichkeit. Die mancherley Angaben darüber hat Hr. Prof. Schnei- der zusammengestellt in seiner allgem. Naturgesch. der Schildkröten pag. 129 u. f. Vergl. damit Hrn. Prof. Gilibert in seinem Medecin naturaliste Ie Serie. Lyon. 1800. 8. pag. 290. Von den männlichen Genitalien. Samenbläschen scheinen sie nicht zuhaben *); wenigstens finde ich bey ei- ner Testudo graeca, die ich kürzlich zer- gliedert, keine Spur davon. Hingegen ist ihre Ruthe von auffallender Gröſse; auſser der Sexualfunction in der Cloaca zurückgezogen; statt der Harnröhre mit einer Rinne versehen, deren Seitenrän- der sich aber wohl in der Erection an einan- *) Ich würde mich kaum zweifelhaft dar-
über ausdrucken, wenn nicht der be- kannte Anatome Lieberkühn der Schild- kröte (er sagt freylich nicht welcher?) Samenbläschen zugeschrieben hätte. In G. Erh. Hambergeri physiologia medica pag. 712. Ueberhaupt herrscht in den verschie- denen Beschreibungen der männlichen Genitalien des Schildkrötengeschlechts viele Undeutlichkeit. Die mancherley Angaben darüber hat Hr. Prof. Schnei- der zusammengestellt in seiner allgem. Naturgesch. der Schildkröten pag. 129 u. f. Vergl. damit Hrn. Prof. Gilibert in seinem Médecin naturaliste Ie Série. Lyon. 1800. 8. pag. 290. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0465" n="443"/><fw place="top" type="header">Von den männlichen Genitalien.</fw><lb/> Samenbläschen scheinen sie nicht zu<lb/> haben <note place="foot" n="*)">Ich würde mich kaum zweifelhaft dar-<lb/> über ausdrucken, wenn nicht der be-<lb/> kannte Anatome <hi rendition="#k">Lieberkühn</hi> der Schild-<lb/> kröte (er sagt freylich nicht welcher?)<lb/> Samenbläschen zugeschrieben hätte. In<lb/> G. <hi rendition="#k">Erh. Hambergeri</hi> <hi rendition="#i">physiologia medica</hi><lb/> pag. 712.<lb/> Ueberhaupt herrscht in den verschie-<lb/> denen Beschreibungen der männlichen<lb/> Genitalien des Schildkrötengeschlechts<lb/> viele Undeutlichkeit. Die mancherley<lb/> Angaben darüber hat Hr. Prof. <hi rendition="#k">Schnei-<lb/> der</hi> zusammengestellt in seiner <hi rendition="#i">allgem.<lb/> Naturgesch. der Schildkröten</hi> pag. 129 u. f.<lb/><p>Vergl. damit Hrn. Prof. <hi rendition="#k">Gilibert</hi> in<lb/> seinem <hi rendition="#i">Médecin naturaliste</hi> I<hi rendition="#sup">e</hi> Série.<lb/> Lyon. 1800. 8. pag. 290.</p></note>; wenigstens finde ich bey ei-<lb/> ner <hi rendition="#i">Testudo graeca</hi>, die ich kürzlich zer-<lb/> gliedert, keine Spur davon. Hingegen<lb/> ist ihre Ruthe von auffallender Gröſse;<lb/> auſser der Sexualfunction in der Cloaca<lb/> zurückgezogen; statt der Harnröhre mit<lb/> einer Rinne versehen, deren Seitenrän-<lb/> der sich aber wohl in der Erection an<lb/> <fw place="bottom" type="catch">einan-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [443/0465]
Von den männlichen Genitalien.
Samenbläschen scheinen sie nicht zu
haben *); wenigstens finde ich bey ei-
ner Testudo graeca, die ich kürzlich zer-
gliedert, keine Spur davon. Hingegen
ist ihre Ruthe von auffallender Gröſse;
auſser der Sexualfunction in der Cloaca
zurückgezogen; statt der Harnröhre mit
einer Rinne versehen, deren Seitenrän-
der sich aber wohl in der Erection an
einan-
*) Ich würde mich kaum zweifelhaft dar-
über ausdrucken, wenn nicht der be-
kannte Anatome Lieberkühn der Schild-
kröte (er sagt freylich nicht welcher?)
Samenbläschen zugeschrieben hätte. In
G. Erh. Hambergeri physiologia medica
pag. 712.
Ueberhaupt herrscht in den verschie-
denen Beschreibungen der männlichen
Genitalien des Schildkrötengeschlechts
viele Undeutlichkeit. Die mancherley
Angaben darüber hat Hr. Prof. Schnei-
der zusammengestellt in seiner allgem.
Naturgesch. der Schildkröten pag. 129 u. f.
Vergl. damit Hrn. Prof. Gilibert in
seinem Médecin naturaliste Ie Série.
Lyon. 1800. 8. pag. 290.
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