Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. Göttingen, 1805.Vom Gerippe der Vögel. Erwachsenen, die eigentlichen Hirn-schalenknochen *) ohne ächte Nähte, son- dern wie zu einem Stücke verwach- sen, sind **). Ferner *) Von diesen eigentlichen Hirnschalen- knochen der Vögel s. ausführlichst Vinc. Malacarne delle parti relative all' En- cefalo degli Uccelli in den Mem. della Societa Italiana. T. I. pag. 747. und T. II. pag. 237. **) Hier verdient eine, so viel bis jetzt bekannt, blos der Scharbe (Pelecanus carbo) eigne Anomalie erwähnt zu wer- den, als bey welcher auf dem Hinter- theil des Scheitels ein sonderbarer sä- belförmiger kleiner Knochen befindlich ist, der, wie man glaubt, dem Thiere als Hebel dient, um den Kopf zurück zu schlagen, wenn er die weggeschnapp- ten Fische erst in die Höhe wirft, um sie dann mit offnem Rachen der Länge nach aufzufangen. -- Aber freylich thun das gar manche andere fischfres- sende Vögel auch, ohne doch dazu mit diesem besondern Knochen versehen zu seyn. F
Vom Gerippe der Vögel. Erwachsenen, die eigentlichen Hirn-schalenknochen *) ohne ächte Nähte, son- dern wie zu einem Stücke verwach- sen, sind **). Ferner *) Von diesen eigentlichen Hirnschalen- knochen der Vögel s. ausführlichst Vinc. Malacarne delle parti relative all' En- cefalo degli Uccelli in den Mem. della Società Italiana. T. I. pag. 747. und T. II. pag. 237. **) Hier verdient eine, so viel bis jetzt bekannt, blos der Scharbe (Pelecanus carbo) eigne Anomalie erwähnt zu wer- den, als bey welcher auf dem Hinter- theil des Scheitels ein sonderbarer sä- belförmiger kleiner Knochen befindlich ist, der, wie man glaubt, dem Thiere als Hebel dient, um den Kopf zurück zu schlagen, wenn er die weggeschnapp- ten Fische erst in die Höhe wirft, um sie dann mit offnem Rachen der Länge nach aufzufangen. — Aber freylich thun das gar manche andere fischfres- sende Vögel auch, ohne doch dazu mit diesem besondern Knochen versehen zu seyn. F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0103" n="81"/><fw place="top" type="header">Vom Gerippe der Vögel.</fw><lb/> Erwachsenen, die eigentlichen Hirn-<lb/> schalenknochen <note place="foot" n="*)">Von diesen eigentlichen Hirnschalen-<lb/> knochen der Vögel s. ausführlichst <hi rendition="#k">Vinc.<lb/> Malacarne</hi> <hi rendition="#i">delle parti relative all' En-<lb/> cefalo degli Uccelli</hi> in den <hi rendition="#i">Mem. della<lb/> Società Italiana</hi>. T. I. pag. 747. und T. II.<lb/> pag. 237.</note> ohne ächte Nähte, son-<lb/> dern wie zu einem Stücke verwach-<lb/> sen, sind <note place="foot" n="**)">Hier verdient eine, so viel bis jetzt<lb/> bekannt, blos der Scharbe (<hi rendition="#i">Pelecanus<lb/> carbo</hi>) eigne Anomalie erwähnt zu wer-<lb/> den, als bey welcher auf dem Hinter-<lb/> theil des Scheitels ein sonderbarer sä-<lb/> belförmiger kleiner Knochen befindlich<lb/> ist, der, wie man glaubt, dem Thiere<lb/> als Hebel dient, um den Kopf zurück<lb/> zu schlagen, wenn er die weggeschnapp-<lb/> ten Fische erst in die Höhe wirft, um<lb/> sie dann mit offnem Rachen der Länge<lb/> nach aufzufangen. — Aber freylich<lb/> thun das gar manche andere fischfres-<lb/> sende Vögel auch, ohne doch dazu mit<lb/> diesem besondern Knochen versehen zu<lb/> <fw place="bottom" type="catch">seyn.</fw></note>.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Ferner</fw><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0103]
Vom Gerippe der Vögel.
Erwachsenen, die eigentlichen Hirn-
schalenknochen *) ohne ächte Nähte, son-
dern wie zu einem Stücke verwach-
sen, sind **).
Ferner
*) Von diesen eigentlichen Hirnschalen-
knochen der Vögel s. ausführlichst Vinc.
Malacarne delle parti relative all' En-
cefalo degli Uccelli in den Mem. della
Società Italiana. T. I. pag. 747. und T. II.
pag. 237.
**) Hier verdient eine, so viel bis jetzt
bekannt, blos der Scharbe (Pelecanus
carbo) eigne Anomalie erwähnt zu wer-
den, als bey welcher auf dem Hinter-
theil des Scheitels ein sonderbarer sä-
belförmiger kleiner Knochen befindlich
ist, der, wie man glaubt, dem Thiere
als Hebel dient, um den Kopf zurück
zu schlagen, wenn er die weggeschnapp-
ten Fische erst in die Höhe wirft, um
sie dann mit offnem Rachen der Länge
nach aufzufangen. — Aber freylich
thun das gar manche andere fischfres-
sende Vögel auch, ohne doch dazu mit
diesem besondern Knochen versehen zu
seyn.
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |