Vergnügungen aufhalten. Wir sind nicht ungestöhrt glücklich. Jene genaueste Ver- bindung ist eben deswegen, weil sie die genaueste ist, einer Menge wirklicher Ge- fahren, und bey zärtlichen Gemüthern, einer noch größern Menge von Besorgnis- sen unterworfen.
Zärtlichkeit ist niemals Sünde; Aber oft ein Quell von Schmerz.
Ieder Tag führt seinen wirklichen, oder eingebildeten Kummer mit sich, der, wie die Freude, sich durch gefällige Theilneh- mung vervielfältiget. Berührt Diese Saite, so zittert die übereinstimmende mit! --
Hoheit, auch die, die man nicht von dem Glücke allein erhalten, Ansehn und Achtung unter den Menschen, die man durch wohlthätige Verdienste erworben hat, sind wahre Vorzüge die den Wohl- stand desjenigen, der sie besitzt, um ein
Vergnügungen aufhalten. Wir ſind nicht ungeſtöhrt glücklich. Jene genaueſte Ver- bindung iſt eben deswegen, weil ſie die genaueſte iſt, einer Menge wirklicher Ge- fahren, und bey zärtlichen Gemüthern, einer noch größern Menge von Beſorgniſ- ſen unterworfen.
Zärtlichkeit iſt niemals Sünde; Aber oft ein Quell von Schmerz.
Ieder Tag führt ſeinen wirklichen, oder eingebildeten Kummer mit ſich, der, wie die Freude, ſich durch gefällige Theilneh- mung vervielfältiget. Berührt Dieſe Saite, ſo zittert die übereinſtimmende mit! —
Hoheit, auch die, die man nicht von dem Glücke allein erhalten, Anſehn und Achtung unter den Menſchen, die man durch wohlthätige Verdienſte erworben hat, ſind wahre Vorzüge die den Wohl- ſtand desjenigen, der ſie beſitzt, um ein
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Vergnügungen aufhalten. Wir ſind nicht
ungeſtöhrt glücklich. Jene genaueſte Ver-
bindung iſt eben deswegen, weil ſie die
genaueſte iſt, einer Menge wirklicher Ge-
fahren, und bey zärtlichen Gemüthern,
einer noch größern Menge von Beſorgniſ-
ſen unterworfen.
Zärtlichkeit iſt niemals Sünde;
Aber oft ein Quell von Schmerz.
Ieder Tag führt ſeinen wirklichen, oder
eingebildeten Kummer mit ſich, der, wie
die Freude, ſich durch gefällige Theilneh-
mung vervielfältiget. Berührt Dieſe Saite,
ſo zittert die übereinſtimmende mit! —
Hoheit, auch die, die man nicht von
dem Glücke allein erhalten, Anſehn und
Achtung unter den Menſchen, die man
durch wohlthätige Verdienſte erworben
hat, ſind wahre Vorzüge die den Wohl-
ſtand desjenigen, der ſie beſitzt, um ein
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Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/82>, abgerufen am 16.02.2025.
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