Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

wißen Leuten anfangen, die von nichts zu
reden wißen, die einem den Tabacksrauch
ins Gesicht blasen, die --

Eingelenkt, Herr Pastor! -- sagte
die Frau von L**. Morgen bitte ich
mir die Ehre von ihnen auf eine Partie
Tarock aus. --

Stand ich nicht bey der Gefälligkeit
des Iunkers stille? Sie war in der That
größer als man sie hätte erwarten sollen;
allein sie war doch auch nicht schlechter-
dings unerschöpflich. Etwas Eitelkeit we-
niger und so viel Verstand mehr, würden
die Frau von Z*** zur immerwährenden
Beherrscherinn ihres Mannes gemacht und
sie in einer weiten Entfernung von dem
Abgrunde erhalten haben, dem sie so un-
besonnener Weise zulief. Zwey Punkte
waren es, die das erste Mißvergnügen un-
ter ihnen beyden veranlaßten. Der Iun-

wißen Leuten anfangen, die von nichts zu
reden wißen, die einem den Tabacksrauch
ins Geſicht blaſen, die —

Eingelenkt, Herr Paſtor! — ſagte
die Frau von L**. Morgen bitte ich
mir die Ehre von ihnen auf eine Partie
Tarock aus. —

Stand ich nicht bey der Gefälligkeit
des Iunkers ſtille? Sie war in der That
größer als man ſie hätte erwarten ſollen;
allein ſie war doch auch nicht ſchlechter-
dings unerſchöpflich. Etwas Eitelkeit we-
niger und ſo viel Verſtand mehr, würden
die Frau von Z*** zur immerwährenden
Beherrſcherinn ihres Mannes gemacht und
ſie in einer weiten Entfernung von dem
Abgrunde erhalten haben, dem ſie ſo un-
beſonnener Weiſe zulief. Zwey Punkte
waren es, die das erſte Mißvergnügen un-
ter ihnen beyden veranlaßten. Der Iun-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0040" n="34"/>
wißen Leuten anfangen, die von nichts zu<lb/>
reden wißen, die einem den Tabacksrauch<lb/>
ins Ge&#x017F;icht bla&#x017F;en, die &#x2014;</p><lb/>
          <p>Eingelenkt, Herr Pa&#x017F;tor! &#x2014; &#x017F;agte<lb/>
die Frau von L<hi rendition="#sup">**</hi>. Morgen bitte ich<lb/>
mir die Ehre von ihnen auf eine Partie<lb/>
Tarock aus. &#x2014;</p><lb/>
          <p>Stand ich nicht bey der Gefälligkeit<lb/>
des Iunkers &#x017F;tille? Sie war in der That<lb/>
größer als man &#x017F;ie hätte erwarten &#x017F;ollen;<lb/>
allein &#x017F;ie war doch auch nicht &#x017F;chlechter-<lb/>
dings uner&#x017F;chöpflich. Etwas Eitelkeit we-<lb/>
niger und &#x017F;o viel Ver&#x017F;tand mehr, würden<lb/>
die Frau von Z<hi rendition="#sup">***</hi> zur immerwährenden<lb/>
Beherr&#x017F;cherinn ihres Mannes gemacht und<lb/>
&#x017F;ie in einer weiten Entfernung von dem<lb/>
Abgrunde erhalten haben, dem &#x017F;ie &#x017F;o un-<lb/>
be&#x017F;onnener Wei&#x017F;e zulief. Zwey Punkte<lb/>
waren es, die das er&#x017F;te Mißvergnügen un-<lb/>
ter ihnen beyden veranlaßten. Der Iun-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0040] wißen Leuten anfangen, die von nichts zu reden wißen, die einem den Tabacksrauch ins Geſicht blaſen, die — Eingelenkt, Herr Paſtor! — ſagte die Frau von L**. Morgen bitte ich mir die Ehre von ihnen auf eine Partie Tarock aus. — Stand ich nicht bey der Gefälligkeit des Iunkers ſtille? Sie war in der That größer als man ſie hätte erwarten ſollen; allein ſie war doch auch nicht ſchlechter- dings unerſchöpflich. Etwas Eitelkeit we- niger und ſo viel Verſtand mehr, würden die Frau von Z*** zur immerwährenden Beherrſcherinn ihres Mannes gemacht und ſie in einer weiten Entfernung von dem Abgrunde erhalten haben, dem ſie ſo un- beſonnener Weiſe zulief. Zwey Punkte waren es, die das erſte Mißvergnügen un- ter ihnen beyden veranlaßten. Der Iun-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/40
Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/40>, abgerufen am 24.11.2024.