Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

gen Wendung besonders, dass mein Unter-
gang verabredet seyn müße und dass ich,
ich möchte antworten oder nicht antwor-
ten; in meinem Schicksale doch keine
merkliche Aenderung treffen würde. Ich
erklärte deshalb ganz kurz: dass ich noch
zu keiner Zeit einen vorsätzlichen Irrthum
öffentlich gelehrt, oder auch nur unter der
Hand ausgebreitet hätte und dass es am
wenigsten in der gedachten Predigt gesche-
hen sey. Die dreyzehn Punkte wären von
mir erkannte Wahrheiten, alle, meines Er-
achtens; der heiligen Schrift gemäß und
nur zum Theil den symbolischen Büchern
zuwider. Ich würde eine jede Belehrung
darüber annehmen und um dazu desto ge-
schickter zu seyn, bät' ich eine ehrwürdige
Synode; die Verbindung aufzuheben, in
der ich bisher gegen den Staat gestanden
hätte und der ich ferner ein Genüge zu lei-

(II. Theil.) O

gen Wendung beſonders, daſs mein Unter-
gang verabredet ſeyn müße und daſs ich,
ich möchte antworten oder nicht antwor-
ten; in meinem Schickſale doch keine
merkliche Aenderung treffen würde. Ich
erklärte deshalb ganz kurz: daſs ich noch
zu keiner Zeit einen vorſätzlichen Irrthum
öffentlich gelehrt, oder auch nur unter der
Hand ausgebreitet hätte und daſs es am
wenigſten in der gedachten Predigt geſche-
hen ſey. Die dreyzehn Punkte wären von
mir erkannte Wahrheiten, alle, meines Er-
achtens; der heiligen Schrift gemäß und
nur zum Theil den ſymboliſchen Büchern
zuwider. Ich würde eine jede Belehrung
darüber annehmen und um dazu deſto ge-
ſchickter zu ſeyn, bät’ ich eine ehrwürdige
Synode; die Verbindung aufzuheben, in
der ich bisher gegen den Staat geſtanden
hätte und der ich ferner ein Genüge zu lei-

(II. Theil.) O
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0215" n="209"/>
gen Wendung be&#x017F;onders, da&#x017F;s mein Unter-<lb/>
gang verabredet &#x017F;eyn müße und da&#x017F;s ich,<lb/>
ich möchte antworten oder nicht antwor-<lb/>
ten; in meinem Schick&#x017F;ale doch keine<lb/>
merkliche Aenderung treffen würde. Ich<lb/>
erklärte deshalb ganz kurz: da&#x017F;s ich noch<lb/>
zu keiner Zeit einen vor&#x017F;ätzlichen Irrthum<lb/>
öffentlich gelehrt, oder auch nur unter der<lb/>
Hand ausgebreitet hätte und da&#x017F;s es am<lb/>
wenig&#x017F;ten in der gedachten Predigt ge&#x017F;che-<lb/>
hen &#x017F;ey. Die dreyzehn Punkte wären von<lb/>
mir erkannte Wahrheiten, alle, meines Er-<lb/>
achtens; der heiligen Schrift gemäß und<lb/>
nur zum Theil den &#x017F;ymboli&#x017F;chen Büchern<lb/>
zuwider. Ich würde eine jede Belehrung<lb/>
darüber annehmen und um dazu de&#x017F;to ge-<lb/>
&#x017F;chickter zu &#x017F;eyn, bät&#x2019; ich eine ehrwürdige<lb/>
Synode; die Verbindung aufzuheben, in<lb/>
der ich bisher gegen den Staat ge&#x017F;tanden<lb/>
hätte und der ich ferner ein Genüge zu lei-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(<hi rendition="#i">II. Theil.</hi>) O</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[209/0215] gen Wendung beſonders, daſs mein Unter- gang verabredet ſeyn müße und daſs ich, ich möchte antworten oder nicht antwor- ten; in meinem Schickſale doch keine merkliche Aenderung treffen würde. Ich erklärte deshalb ganz kurz: daſs ich noch zu keiner Zeit einen vorſätzlichen Irrthum öffentlich gelehrt, oder auch nur unter der Hand ausgebreitet hätte und daſs es am wenigſten in der gedachten Predigt geſche- hen ſey. Die dreyzehn Punkte wären von mir erkannte Wahrheiten, alle, meines Er- achtens; der heiligen Schrift gemäß und nur zum Theil den ſymboliſchen Büchern zuwider. Ich würde eine jede Belehrung darüber annehmen und um dazu deſto ge- ſchickter zu ſeyn, bät’ ich eine ehrwürdige Synode; die Verbindung aufzuheben, in der ich bisher gegen den Staat geſtanden hätte und der ich ferner ein Genüge zu lei- (II. Theil.) O

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/215
Zitationshilfe: Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blum_spatziergaenge02_1775/215>, abgerufen am 02.05.2024.