Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 2. Berlin, 1775.Der zweyunddreyßigste Spatziergang. Wann ich eine Zeit lang den Geschäff- Der zweyunddreyßigſte Spatziergang. Wann ich eine Zeit lang den Geſchäff- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0102" n="96"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der zweyunddreyßigſte<lb/> Spatziergang.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ann ich eine Zeit lang den Geſchäff-<lb/> ten dieſer Erde nachgegangen bin, wann<lb/> ich mich an ihren Freuden geſättiget habe:<lb/> dann iſt es oft eine ſüße Erhohlung für<lb/> mich, entweder allein einen Flug in die<lb/> Zukunft hinauszuwagen; oder meine wei-<lb/> ſeren Freunde zu meiner Begleitung auf-<lb/> zufordern. Betrachtung eines andern<lb/> Lebens, Betrachtung einer künftigen<lb/> Welt! eine gemeine Seele erhebt ſich<lb/> nicht bis zu dir; du biſt ferne von dem<lb/> Menſchen, den die Sinnlichkeit feßelt, der<lb/> des Denkens ungewohnt, der unverſchul-<lb/> det, oder verſchuldet unfähig dazu, ſein<lb/> trauriges Leben verſchlummert. Aber<lb/> herzerweiternd biſt du einer jeden edleren<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0102]
Der zweyunddreyßigſte
Spatziergang.
Wann ich eine Zeit lang den Geſchäff-
ten dieſer Erde nachgegangen bin, wann
ich mich an ihren Freuden geſättiget habe:
dann iſt es oft eine ſüße Erhohlung für
mich, entweder allein einen Flug in die
Zukunft hinauszuwagen; oder meine wei-
ſeren Freunde zu meiner Begleitung auf-
zufordern. Betrachtung eines andern
Lebens, Betrachtung einer künftigen
Welt! eine gemeine Seele erhebt ſich
nicht bis zu dir; du biſt ferne von dem
Menſchen, den die Sinnlichkeit feßelt, der
des Denkens ungewohnt, der unverſchul-
det, oder verſchuldet unfähig dazu, ſein
trauriges Leben verſchlummert. Aber
herzerweiternd biſt du einer jeden edleren
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