Blum, Joachim Christian: Spatziergänge. Bd. 1. Berlin, 1774.erhebt sich nach und nach zu der Hoheit erhebt ſich nach und nach zu der Hoheit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0114" n="106"/> erhebt ſich nach und nach zu der Hoheit<lb/> die das Geſetz fodert. Jhr Weg iſt mit<lb/> Dornen beſetzt; tauſend Hinderniſse ſtehn<lb/> ihr von allen Seiten entgegen. Ohne dieſe<lb/> wäre ſie villeicht nur Temperament; ein<lb/> bloſses, unverdientes Geſchenk aus den Hän-<lb/> den der Mutter Natur. Ferner, iſt ihr<lb/> Wirkungskreis unbegränzt. Er umfaſst den<lb/> ganzen Bezirk unſrer geſellſchaftlichen Ver-<lb/> bindungen. Kein Individuum iſt davon<lb/> ausgeſchloſsen: denn ein jedes gehört zu<lb/> dem Geſchlechte meiner Brüder. Jch kann<lb/> nicht, Dieſem nur vergeben, und Jenen<lb/> meiner Rache aufopfern wollen. Auch<lb/> iſt eine jede Beleidigung, die gröſste nicht<lb/> ausgenommen, ein würdiger Gegenſtand<lb/> meiner Verſöhnlichkeit. Jch kann nicht,<lb/> Dieſen Fehler verzeihen, und Jenen aus den<lb/> andern zu einer endlichen Beahndung her-<lb/> ausheben wollen. Die Gröſste der verzie-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0114]
erhebt ſich nach und nach zu der Hoheit
die das Geſetz fodert. Jhr Weg iſt mit
Dornen beſetzt; tauſend Hinderniſse ſtehn
ihr von allen Seiten entgegen. Ohne dieſe
wäre ſie villeicht nur Temperament; ein
bloſses, unverdientes Geſchenk aus den Hän-
den der Mutter Natur. Ferner, iſt ihr
Wirkungskreis unbegränzt. Er umfaſst den
ganzen Bezirk unſrer geſellſchaftlichen Ver-
bindungen. Kein Individuum iſt davon
ausgeſchloſsen: denn ein jedes gehört zu
dem Geſchlechte meiner Brüder. Jch kann
nicht, Dieſem nur vergeben, und Jenen
meiner Rache aufopfern wollen. Auch
iſt eine jede Beleidigung, die gröſste nicht
ausgenommen, ein würdiger Gegenſtand
meiner Verſöhnlichkeit. Jch kann nicht,
Dieſen Fehler verzeihen, und Jenen aus den
andern zu einer endlichen Beahndung her-
ausheben wollen. Die Gröſste der verzie-
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