Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.die Frage ob die Bienen aus dem verfauleten Fleisch ohne Eyer von Bienen gebohren worden? Es ist zu glauben daß bey der Rück-Kehr des Simsons von Thimnath/ das Fleisch des Löwens verzehret gewesen/ so daß er die Bienen nicht in dem stinckenden Fleisch / sondern in dem über gebliebenen Sceleto muß gefunden haben. XIII. Hiezu kömmt/ daß die Bienen nicht auf stinckende Dinge Aaßen gehen / sondern auf Blumen und wohlriechende Kräuter: Ja sie haben einen Eckel vor allen Stanck/ welches zu erfahren/ wann man ein stück Fleisch an einen Bien-Korb hänget/ so wird man befinden daß sich nicht eine darauf setzet. XIV. Gegentheils sind die Hornißen und Wespen Fleisch begierig/ und sättigen sich mit dem stinckenden Safft/ ja sie nagen gantze Stücken ab/ welche sie mit sich in ihr Nest schleppen/ wiewohl sie auch auf alle riechende Blumen und süsse Dinge Aaßen. Und noch finde ich/ darumb keine Ursachen/ warumb ich sagen solte/ daß sie aus faulen Fleische würden/ oder man müste beweisen wahr zu seyn/ daß ein Thier aus allen dem was es isset/ auch müste erzeiget werden. XV. Von dieser Materie wäre noch die Frage ob die Bienen aus dem verfauleten Fleisch ohne Eyer von Bienen gebohren worden? Es ist zu glauben daß bey der Rück-Kehr des Simsons von Thimnath/ das Fleisch des Löwens verzehret gewesen/ so daß er die Bienen nicht in dem stinckenden Fleisch / sondern in dem über gebliebenen Sceleto muß gefunden haben. XIII. Hiezu kömmt/ daß die Bienen nicht auf stinckende Dinge Aaßen gehen / sondern auf Blumen und wohlriechende Kräuter: Ja sie haben einen Eckel vor allen Stanck/ welches zu erfahren/ wann man ein stück Fleisch an einen Bien-Korb hänget/ so wird man befinden daß sich nicht eine darauf setzet. XIV. Gegentheils sind die Hornißen und Wespen Fleisch begierig/ und sättigen sich mit dem stinckenden Safft/ ja sie nagen gantze Stücken ab/ welche sie mit sich in ihr Nest schleppen/ wiewohl sie auch auf alle riechende Blumen und süsse Dinge Aaßen. Und noch finde ich/ darumb keine Ursachen/ warumb ich sagen solte/ daß sie aus faulen Fleische würden/ oder man müste beweisen wahr zu seyn/ daß ein Thier aus allen dem was es isset/ auch müste erzeiget werden. XV. Von dieser Materie wäre noch <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0178" n="156"/> die Frage ob die Bienen aus dem verfauleten Fleisch ohne Eyer von Bienen gebohren worden? Es ist zu glauben daß bey der Rück-Kehr des Simsons von Thimnath/ das Fleisch des Löwens verzehret gewesen/ so daß er die Bienen nicht in dem stinckenden Fleisch / sondern in dem über gebliebenen Sceleto muß gefunden haben.</p> <p>XIII. Hiezu kömmt/ daß die Bienen nicht auf stinckende Dinge Aaßen gehen / sondern auf Blumen und wohlriechende Kräuter: Ja sie haben einen Eckel vor allen Stanck/ welches zu erfahren/ wann man ein stück Fleisch an einen Bien-Korb hänget/ so wird man befinden daß sich nicht eine darauf setzet.</p> <p>XIV. Gegentheils sind die Hornißen und Wespen Fleisch begierig/ und sättigen sich mit dem stinckenden Safft/ ja sie nagen gantze Stücken ab/ welche sie mit sich in ihr Nest schleppen/ wiewohl sie auch auf alle riechende Blumen und süsse Dinge Aaßen. Und noch finde ich/ darumb keine Ursachen/ warumb ich sagen solte/ daß sie aus faulen Fleische würden/ oder man müste beweisen wahr zu seyn/ daß ein Thier aus allen dem was es isset/ auch müste erzeiget werden.</p> <p>XV. Von dieser Materie wäre noch </p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0178]
die Frage ob die Bienen aus dem verfauleten Fleisch ohne Eyer von Bienen gebohren worden? Es ist zu glauben daß bey der Rück-Kehr des Simsons von Thimnath/ das Fleisch des Löwens verzehret gewesen/ so daß er die Bienen nicht in dem stinckenden Fleisch / sondern in dem über gebliebenen Sceleto muß gefunden haben.
XIII. Hiezu kömmt/ daß die Bienen nicht auf stinckende Dinge Aaßen gehen / sondern auf Blumen und wohlriechende Kräuter: Ja sie haben einen Eckel vor allen Stanck/ welches zu erfahren/ wann man ein stück Fleisch an einen Bien-Korb hänget/ so wird man befinden daß sich nicht eine darauf setzet.
XIV. Gegentheils sind die Hornißen und Wespen Fleisch begierig/ und sättigen sich mit dem stinckenden Safft/ ja sie nagen gantze Stücken ab/ welche sie mit sich in ihr Nest schleppen/ wiewohl sie auch auf alle riechende Blumen und süsse Dinge Aaßen. Und noch finde ich/ darumb keine Ursachen/ warumb ich sagen solte/ daß sie aus faulen Fleische würden/ oder man müste beweisen wahr zu seyn/ daß ein Thier aus allen dem was es isset/ auch müste erzeiget werden.
XV. Von dieser Materie wäre noch
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Zitationshilfe: | Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/178>, abgerufen am 16.02.2025. |