Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.gemeinen Wermuth-Strauch/ aber wohl sechsmahl grösser als die auf dem Kirsch-Bäumen. Der Leib war oben fast Asch-grau weiß in der mitten mit einen dunckel-braunen Fleck: Ich setzte einen Zweig Wermuth mit diesen Thiergen in ein Glaß/ mit der Zeit der Veränderung zu erwarten; unter dessen zeichnete ich das Thiergen durch mein Vergrösserungs-Glaß ab. Siehe die vergrösserte Figur. tab. 14. lit. C. III. Den 1. Heumonat besahe ich dieselbe Sorte/ und fand einige auf dem Mutter-Kraut (matricaria) sitzen. Hierbey waren etliche rothe Eyergen / gemeiniglich eines oder zwey beyeinander/ bey denen ich auch den todten Rumpf von dem Thiergen sahe liegen. Aber nach diesen sahe ich eine die ein lebendig Thiergen gebahr/ gäntzlich auf die Weise wie die Menschen gebohren werden/ mit dem Kopf erst/ mit dem Füssen unter/ und mit dem Rücken über sich gekehrt/ röthlich von Farbe. So bald es gebohren war/ kehrte es sich umb und kroch fort. Dieses sahe ich durch mein gemeines Vergrösserungs-Glaß / denn mit dem Augen allein konte ich es nicht wohl erkennen was es war. Man solte nun fragen/ was es mit den Eyern vor Beschaffenheit hat/ ob sie denn Eyer legen/ und auch leben- gemeinen Wermuth-Strauch/ aber wohl sechsmahl grösser als die auf dem Kirsch-Bäumen. Der Leib war oben fast Asch-grau weiß in der mitten mit einen dunckel-braunen Fleck: Ich setzte einen Zweig Wermuth mit diesen Thiergen in ein Glaß/ mit der Zeit der Veränderung zu erwarten; unter dessen zeichnete ich das Thiergen durch mein Vergrösserungs-Glaß ab. Siehe die vergrösserte Figur. tab. 14. lit. C. III. Den 1. Heumonat besahe ich dieselbe Sorte/ und fand einige auf dem Mutter-Kraut (matricaria) sitzen. Hierbey waren etliche rothe Eyergen / gemeiniglich eines oder zwey beyeinander/ bey denen ich auch den todten Rumpf von dem Thiergen sahe liegen. Aber nach diesen sahe ich eine die ein lebendig Thiergen gebahr/ gäntzlich auf die Weise wie die Menschen gebohren werdẽ/ mit dem Kopf erst/ mit dem Füssen unter/ und mit dem Rücken über sich gekehrt/ röthlich von Farbe. So bald es gebohren war/ kehrte es sich umb und kroch fort. Dieses sahe ich durch mein gemeines Vergrösserungs-Glaß / denn mit dem Augen allein konte ich es nicht wohl erkennen was es war. Man solte nun fragen/ was es mit den Eyern vor Beschaffenheit hat/ ob sie denn Eyer legen/ und auch leben- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0147" n="125"/> gemeinen Wermuth-Strauch/ aber wohl sechsmahl grösser als die auf dem Kirsch-Bäumen. Der Leib war oben fast Asch-grau weiß in der mitten mit einen dunckel-braunen Fleck: Ich setzte einen Zweig Wermuth mit diesen Thiergen in ein Glaß/ mit der Zeit der Veränderung zu erwarten; unter dessen zeichnete ich das Thiergen durch mein Vergrösserungs-Glaß ab. Siehe die vergrösserte Figur. tab. 14. lit. C.</p> <p>III. Den 1. Heumonat besahe ich dieselbe Sorte/ und fand einige auf dem Mutter-Kraut (matricaria) sitzen. Hierbey waren etliche rothe Eyergen / gemeiniglich eines oder zwey beyeinander/ bey denen ich auch den todten Rumpf von dem Thiergen sahe liegen. Aber nach diesen sahe ich eine die ein lebendig Thiergen gebahr/ gäntzlich auf die Weise wie die Menschen gebohren werdẽ/ mit dem Kopf erst/ mit dem Füssen unter/ und mit dem Rücken über sich gekehrt/ röthlich von Farbe. So bald es gebohren war/ kehrte es sich umb und kroch fort. Dieses sahe ich durch mein gemeines Vergrösserungs-Glaß / denn mit dem Augen allein konte ich es nicht wohl erkennen was es war. Man solte nun fragen/ was es mit den Eyern vor Beschaffenheit hat/ ob sie denn Eyer legen/ und auch leben- </p> </div> </body> </text> </TEI> [125/0147]
gemeinen Wermuth-Strauch/ aber wohl sechsmahl grösser als die auf dem Kirsch-Bäumen. Der Leib war oben fast Asch-grau weiß in der mitten mit einen dunckel-braunen Fleck: Ich setzte einen Zweig Wermuth mit diesen Thiergen in ein Glaß/ mit der Zeit der Veränderung zu erwarten; unter dessen zeichnete ich das Thiergen durch mein Vergrösserungs-Glaß ab. Siehe die vergrösserte Figur. tab. 14. lit. C.
III. Den 1. Heumonat besahe ich dieselbe Sorte/ und fand einige auf dem Mutter-Kraut (matricaria) sitzen. Hierbey waren etliche rothe Eyergen / gemeiniglich eines oder zwey beyeinander/ bey denen ich auch den todten Rumpf von dem Thiergen sahe liegen. Aber nach diesen sahe ich eine die ein lebendig Thiergen gebahr/ gäntzlich auf die Weise wie die Menschen gebohren werdẽ/ mit dem Kopf erst/ mit dem Füssen unter/ und mit dem Rücken über sich gekehrt/ röthlich von Farbe. So bald es gebohren war/ kehrte es sich umb und kroch fort. Dieses sahe ich durch mein gemeines Vergrösserungs-Glaß / denn mit dem Augen allein konte ich es nicht wohl erkennen was es war. Man solte nun fragen/ was es mit den Eyern vor Beschaffenheit hat/ ob sie denn Eyer legen/ und auch leben-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/147 |
Zitationshilfe: | Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/147>, abgerufen am 16.02.2025. |