Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

wie ich gesehen habe an die Seite/ welche/ wenn man vor dem Netze stehet/ zur lincken ist/ i. e. wenn wir gen Westen stehen/ gegen Suden ist/ von einen Werfft Faden zu dem andern; mit der Spitze des Hinterleibes/ drückt sie auff ieden Werfft Faden/ und darnach tüpt sie mit einer ihrer rechten foder Pfote (oder mit der hintersten/ welches ich fast vergessen habe/ doch meine ich mit der hintersten) auff den Orth/ wo sie mit dem Hinterleibe dem Faden angeheckt; wenn dieses gethan/ steigt sie nach oben zu/ und verfähret auf gleiche Weise/ und gehet solcher Gestalt umb und umb/ umb den Mittel-Punet. Wenn sie nun einmahl herumb ist/ macht sie dem Faden nicht loß/ sondern gehet auff dem Werfft Faden ein wenig ferner/ und laufft auff solche Weise so lange in der Rundte von einen Werfft Faden auff dem andern/ biß sie so weit ist/ daß sie von einem Faden auff dem andern mit ihren Füssen nicht mehr kommen kan; und dieses gehet so hurtig fort/ daß man kaum die Augen drauff halten kan. Nachdem das Gewebe gesponnen/ gehet sie in das Mittel zu ruhen/ kehret das Haupt abwärts/ damit sie ihr Gewebe übersehen kan. Vorhin habe ich gesagt/ daß die Werfft-Faden etliche mahl verdoppelt sind/ welches

wie ich gesehen habe an die Seite/ welche/ wenn man vor dem Netze stehet/ zur lincken ist/ i. e. wenn wir gen Westen stehen/ gegen Suden ist/ von einen Werfft Faden zu dem andern; mit der Spitze des Hinterleibes/ drückt sie auff ieden Werfft Faden/ und darnach tüpt sie mit einer ihrer rechten foder Pfote (oder mit der hintersten/ welches ich fast vergessen habe/ doch meine ich mit der hintersten) auff den Orth/ wo sie mit dem Hinterleibe dem Faden angeheckt; wenn dieses gethan/ steigt sie nach oben zu/ und verfähret auf gleiche Weise/ und gehet solcher Gestalt umb und umb/ umb den Mittel-Punet. Wenn sie nun einmahl herumb ist/ macht sie dem Faden nicht loß/ sondern gehet auff dem Werfft Faden ein wenig ferner/ und laufft auff solche Weise so lange in der Rundte von einen Werfft Faden auff dem andern/ biß sie so weit ist/ daß sie von einem Faden auff dem andern mit ihren Füssen nicht mehr kommen kan; und dieses gehet so hurtig fort/ daß man kaum die Augen drauff halten kan. Nachdem das Gewebe gesponnen/ gehet sie in das Mittel zu ruhen/ kehret das Haupt abwärts/ damit sie ihr Gewebe übersehen kan. Vorhin habe ich gesagt/ daß die Werfft-Faden etliche mahl verdoppelt sind/ welches

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0128" n="106"/>
wie ich                      gesehen habe an die Seite/ welche/ wenn man vor dem Netze stehet/ zur lincken                      ist/ i. e. wenn wir gen Westen stehen/ gegen Suden ist/ von einen Werfft                      Faden zu dem andern; mit der Spitze des Hinterleibes/ drückt sie auff ieden                      Werfft Faden/ und darnach tüpt sie mit einer ihrer rechten foder Pfote (oder                      mit der hintersten/ welches ich fast vergessen habe/ doch meine ich mit der                      hintersten) auff den Orth/ wo sie mit dem Hinterleibe dem Faden angeheckt; wenn                      dieses gethan/ steigt sie nach oben zu/ und verfähret auf gleiche Weise/ und                      gehet solcher Gestalt umb und umb/ umb den Mittel-Punet. Wenn sie nun einmahl                      herumb ist/ macht sie dem Faden nicht loß/ sondern gehet auff dem Werfft Faden                      ein wenig ferner/ und laufft auff solche Weise so lange in der Rundte von einen                      Werfft Faden auff dem andern/ biß sie so weit ist/ daß sie von einem Faden                      auff dem andern mit ihren Füssen nicht mehr kommen kan; und dieses gehet so                      hurtig fort/ daß man kaum die Augen drauff halten kan. Nachdem das Gewebe                      gesponnen/ gehet sie in das Mittel zu ruhen/ kehret das Haupt abwärts/ damit                      sie ihr Gewebe übersehen kan. Vorhin habe ich gesagt/ daß die Werfft-Faden                      etliche mahl verdoppelt sind/ welches
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0128] wie ich gesehen habe an die Seite/ welche/ wenn man vor dem Netze stehet/ zur lincken ist/ i. e. wenn wir gen Westen stehen/ gegen Suden ist/ von einen Werfft Faden zu dem andern; mit der Spitze des Hinterleibes/ drückt sie auff ieden Werfft Faden/ und darnach tüpt sie mit einer ihrer rechten foder Pfote (oder mit der hintersten/ welches ich fast vergessen habe/ doch meine ich mit der hintersten) auff den Orth/ wo sie mit dem Hinterleibe dem Faden angeheckt; wenn dieses gethan/ steigt sie nach oben zu/ und verfähret auf gleiche Weise/ und gehet solcher Gestalt umb und umb/ umb den Mittel-Punet. Wenn sie nun einmahl herumb ist/ macht sie dem Faden nicht loß/ sondern gehet auff dem Werfft Faden ein wenig ferner/ und laufft auff solche Weise so lange in der Rundte von einen Werfft Faden auff dem andern/ biß sie so weit ist/ daß sie von einem Faden auff dem andern mit ihren Füssen nicht mehr kommen kan; und dieses gehet so hurtig fort/ daß man kaum die Augen drauff halten kan. Nachdem das Gewebe gesponnen/ gehet sie in das Mittel zu ruhen/ kehret das Haupt abwärts/ damit sie ihr Gewebe übersehen kan. Vorhin habe ich gesagt/ daß die Werfft-Faden etliche mahl verdoppelt sind/ welches

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/128
Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/128>, abgerufen am 19.05.2024.