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Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

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fasten können/ so muß man gewiß die Spinnen dazu zehlen; Ich habe junge Spinnen wohl sechs Monat ohne essen und trincken bewahret/ ingleichen auch grosse. Zuweilen geschiehet es daß sie ihre Exuvias so artlich ablegen/ daß man bald meynen solte es wäre eine andere Spinne.

XI. So sie was essen/ gebrauchen sie Fliegen/ denn darumb spannen sie ihre Netze aus/ auf daß die Fliegen/ in den geschwinden fliegen/ die Faden des Netzes nicht fehende/ darinn möchten hängen bleiben/ worauf die Spinne gleich zuschieft/ und die gefangene Fliege ausfaugt. Wenn man zwey drey oder mehr Spinnen in ein Glaß zusammen setzt/ saugen sie einander so lange aus/ biß nur eine übrig bleibt/ welche denn Hahn im Korbe ist. Also daß sie nicht alleine Fliegen/ sondern auch einander selbst aussaugen.

XII. Sie legen gemeiniglich hundert Eyer/ theils mehr theils weniger / denn ich habe ihr gesehen die hundert funfftzig und mehr geleget. Es sind Spinnen/ die ihre Eyer gleich als in ein weiß Säckgen zusammen spinnen/ damit sie diese bie oder da an einen Baume und dergleichen verbergen können/ biß daß im Früh-Jahre/ durch die Wärme/ wieder neue Spinnen draus werden; ande-

fasten können/ so muß man gewiß die Spinnen dazu zehlen; Ich habe junge Spinnen wohl sechs Monat ohne essen und trincken bewahret/ ingleichen auch grosse. Zuweilen geschiehet es daß sie ihre Exuvias so artlich ablegen/ daß man bald meynen solte es wäre eine andere Spinne.

XI. So sie was essen/ gebrauchen sie Fliegen/ denn darumb spannen sie ihre Netze aus/ auf daß die Fliegen/ in den geschwinden fliegen/ die Faden des Netzes nicht fehende/ darinn möchten hängen bleiben/ worauf die Spinne gleich zuschieft/ und die gefangene Fliege ausfaugt. Wenn man zwey drey oder mehr Spinnen in ein Glaß zusammen setzt/ saugen sie einander so lange aus/ biß nur eine übrig bleibt/ welche denn Hahn im Korbe ist. Also daß sie nicht alleine Fliegen/ sondern auch einander selbst aussaugen.

XII. Sie legen gemeiniglich hundert Eyer/ theils mehr theils weniger / deñ ich habe ihr gesehen die hundert funfftzig und mehr geleget. Es sind Spinnen/ die ihre Eyer gleich als in ein weiß Säckgen zusammen spinnen/ damit sie diese bie oder da an einen Baume und dergleichen verbergen können/ biß daß im Früh-Jahre/ durch die Wärme/ wieder neue Spinnen draus werden; ande-

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[104/0126] fasten können/ so muß man gewiß die Spinnen dazu zehlen; Ich habe junge Spinnen wohl sechs Monat ohne essen und trincken bewahret/ ingleichen auch grosse. Zuweilen geschiehet es daß sie ihre Exuvias so artlich ablegen/ daß man bald meynen solte es wäre eine andere Spinne. XI. So sie was essen/ gebrauchen sie Fliegen/ denn darumb spannen sie ihre Netze aus/ auf daß die Fliegen/ in den geschwinden fliegen/ die Faden des Netzes nicht fehende/ darinn möchten hängen bleiben/ worauf die Spinne gleich zuschieft/ und die gefangene Fliege ausfaugt. Wenn man zwey drey oder mehr Spinnen in ein Glaß zusammen setzt/ saugen sie einander so lange aus/ biß nur eine übrig bleibt/ welche denn Hahn im Korbe ist. Also daß sie nicht alleine Fliegen/ sondern auch einander selbst aussaugen. XII. Sie legen gemeiniglich hundert Eyer/ theils mehr theils weniger / deñ ich habe ihr gesehen die hundert funfftzig und mehr geleget. Es sind Spinnen/ die ihre Eyer gleich als in ein weiß Säckgen zusammen spinnen/ damit sie diese bie oder da an einen Baume und dergleichen verbergen können/ biß daß im Früh-Jahre/ durch die Wärme/ wieder neue Spinnen draus werden; ande-

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Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/126>, abgerufen am 19.05.2024.