Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690.

Bild:
<< vorherige Seite

Grunde kriechen können/ an beyden Seiten unterstützt zu werden/ so verliehren sie alle ihre Schnelligkeit im Gehen/ wiewohl sie sich im Wasser beschwabbern. Wenn man sie aus ihren Nestern gelocket/ schwimmen sie auf den Rücken/ eben als ob sie in Ohnmacht wären gerathen und sich nicht wieder könten aufhelffen: da sie hingegen in ihren Häußgen oder Nestgen vorn und hinten sich schnell bewegen können.

VII. Ferner/ so ist dieser Wurm nicht so geschwind aus seinem Ey kommen/ er macht sich ein Wohn-Plätzgen nach der Grösse seines Leibes/ welches gemeiniglich lange und gerade Höhlgen sind/ selten krum oder schief: Welche auch/ wenn die Würmer grösser werden/ grösser und geraumer müssen gemacht werden: solches können sie mit ihren sägigten Kneipergen und zweyzähnigten Schäre füglich verrichten. Wenn das Wasser der Bäche gantz seichte ist / kriechen sie auch tieffer in den Boden/ wenn es aber wieder höher wird / steigen sie auch Höher. Man kan nicht spühren daß sie was anders essen/ denn die feinste Erde.

VIII. Es scheinet aus der dreyerley Grösse dieser Würmer leichtlich zu schliessen / wie lange dieser Wurm lebt und genehret

Grunde kriechen können/ an beyden Seiten unterstützt zu werden/ so verliehren sie alle ihre Schnelligkeit im Gehen/ wiewohl sie sich im Wasser beschwabbern. Wenn man sie aus ihren Nestern gelocket/ schwimmen sie auf den Rücken/ eben als ob sie in Ohnmacht wären gerathen und sich nicht wieder könten aufhelffen: da sie hingegen in ihren Häußgen oder Nestgen vorn und hinten sich schnell bewegen können.

VII. Ferner/ so ist dieser Wurm nicht so geschwind aus seinem Ey kommen/ er macht sich ein Wohn-Plätzgen nach der Grösse seines Leibes/ welches gemeiniglich lange und gerade Höhlgen sind/ selten krum oder schief: Welche auch/ wenn die Würmer grösser werden/ grösser und geraumer müssen gemacht werden: solches können sie mit ihren sägigten Kneipergen und zweyzähnigten Schäre füglich verrichten. Wenn das Wasser der Bäche gantz seichte ist / kriechen sie auch tieffer in den Boden/ wenn es aber wieder höher wird / steigen sie auch Höher. Man kan nicht spühren daß sie was anders essen/ denn die feinste Erde.

VIII. Es scheinet aus der dreyerley Grösse dieser Würmer leichtlich zu schliessen / wie lange dieser Wurm lebt und genehret

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0106" n="84"/>
Grunde                      kriechen können/ an beyden Seiten unterstützt zu werden/ so verliehren sie                      alle ihre Schnelligkeit im Gehen/ wiewohl sie sich im Wasser beschwabbern. Wenn                      man sie aus ihren Nestern gelocket/ schwimmen sie auf den Rücken/ eben als ob                      sie in Ohnmacht wären gerathen und sich nicht wieder könten aufhelffen: da sie                      hingegen in ihren Häußgen oder Nestgen vorn und hinten sich schnell bewegen                      können.</p>
        <p>VII. Ferner/ so ist dieser Wurm nicht so geschwind aus seinem Ey kommen/ er                      macht sich ein Wohn-Plätzgen nach der Grösse seines Leibes/ welches                      gemeiniglich lange und gerade Höhlgen sind/ selten krum oder schief: Welche                      auch/ wenn die Würmer grösser werden/ grösser und geraumer müssen gemacht                      werden: solches können sie mit ihren sägigten Kneipergen und zweyzähnigten                      Schäre füglich verrichten. Wenn das Wasser der Bäche gantz seichte ist /                      kriechen sie auch tieffer in den Boden/ wenn es aber wieder höher wird /                      steigen sie auch Höher. Man kan nicht spühren daß sie was anders essen/ denn                      die feinste Erde.</p>
        <p>VIII. Es scheinet aus der dreyerley Grösse dieser Würmer leichtlich zu schliessen                     / wie lange dieser Wurm lebt und genehret
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[84/0106] Grunde kriechen können/ an beyden Seiten unterstützt zu werden/ so verliehren sie alle ihre Schnelligkeit im Gehen/ wiewohl sie sich im Wasser beschwabbern. Wenn man sie aus ihren Nestern gelocket/ schwimmen sie auf den Rücken/ eben als ob sie in Ohnmacht wären gerathen und sich nicht wieder könten aufhelffen: da sie hingegen in ihren Häußgen oder Nestgen vorn und hinten sich schnell bewegen können. VII. Ferner/ so ist dieser Wurm nicht so geschwind aus seinem Ey kommen/ er macht sich ein Wohn-Plätzgen nach der Grösse seines Leibes/ welches gemeiniglich lange und gerade Höhlgen sind/ selten krum oder schief: Welche auch/ wenn die Würmer grösser werden/ grösser und geraumer müssen gemacht werden: solches können sie mit ihren sägigten Kneipergen und zweyzähnigten Schäre füglich verrichten. Wenn das Wasser der Bäche gantz seichte ist / kriechen sie auch tieffer in den Boden/ wenn es aber wieder höher wird / steigen sie auch Höher. Man kan nicht spühren daß sie was anders essen/ denn die feinste Erde. VIII. Es scheinet aus der dreyerley Grösse dieser Würmer leichtlich zu schliessen / wie lange dieser Wurm lebt und genehret

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/106
Zitationshilfe: Blankaart, Steven: Schau-Platz Der Raupen/ Würmer/ Maden Und Fliegenden Thiergen. Leipzig, 1690, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blankaart_schauplatz_1690/106>, abgerufen am 25.11.2024.