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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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des HErrn.
Kammer Gottes. Daselbst ersehen wir
wie reich unser himlischer Vatter sei/ und
was Schätze wir einmal zu erben haben.
Jndessen bitten wir
um unser täglichs Brod/
was wir heute/ zum leiblichen Unterhalt/
und zur Wegzehrung in diesem irdischen
Wanderthal/ vonnöten haben. Hierbei
schöpfen wir das gewiße Vertrauen/ daß/
der uns so ein großes dort zu schenken ver-
sprochen/ auch dieses kleine aus seiner irdi-
schen Schatzkammer uns zu zu werfen/
nicht unterlassen werde.

8 Die fünfte Bitte erinnert uns/ daß
wir/ als Sündere/ der zeitlichen und ewi-
gen Gaben und Güter Gottes unwürdig
seyen/ und führet uns deswegen in die
Ge-
richt-Stube Gottes. Da bitten wir aber
den himlischen Vatter/ um Gnade und

Vergebung unsrer Schulden: und hoffen
solche/ als Kinder/ im Namen/ auch durch
das Verdienst und die Fürbitte/ JEsu
Christi. Wir versprechen hierbei/ daß
wir auch
unseren Nächsten/ als Mitbrüdern/
aus Liebe ihre Schulden
vergeben wollen.

9 Damit wir aber fürter uns vor
Sünden hüten mögen/ so sendet uns die

Sechste Bitte in das Zeughaus Gottes. Da-
selbst bitten wir um die Geistliche Waffen/
zum Sieg wieder die Anfechtung unsres

Flei-

des HErꝛn.
Kammer Gottes. Daſelbſt erſehen wir
wie reich unſer himliſcher Vatter ſei/ und
was Schaͤtze wir einmal zu erben haben.
Jndeſſen bitten wir
um unſer taͤglichs Brod/
was wir heute/ zum leiblichen Unterhalt/
und zur Wegzehrung in dieſem irdiſchen
Wanderthal/ vonnoͤten haben. Hierbei
ſchoͤpfen wir das gewiße Vertrauen/ daß/
der uns ſo ein großes dort zu ſchenken ver-
ſprochen/ auch dieſes kleine aus ſeiner irdi-
ſchen Schatzkammer uns zu zu werfen/
nicht unterlaſſen werde.

8 Die fuͤnfte Bitte erinnert uns/ daß
wir/ als Suͤndere/ der zeitlichen und ewi-
gen Gaben und Guͤter Gottes unwuͤrdig
ſeyen/ und fuͤhret uns deswegen in die
Ge-
richt-Stube Gottes. Da bitten wir aber
den himliſchen Vatter/ um Gnade und

Vergebung unſrer Schulden: und hoffen
ſolche/ als Kinder/ im Namen/ auch durch
das Verdienſt und die Fuͤrbitte/ JEſu
Chriſti. Wir verſprechen hierbei/ daß
wir auch
unſeren Naͤchſten/ als Mitbruͤdern/
aus Liebe ihre Schulden
vergeben wollen.

9 Damit wir aber fuͤrter uns vor
Suͤnden huͤten moͤgen/ ſo ſendet uns die

Sechſte Bitte in das Zeughaus Gottes. Da-
ſelbſt bitten wir um die Geiſtliche Waffen/
zum Sieg wieder die Anfechtung unſres

Flei-
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[45/0071] des HErꝛn. Kammer Gottes. Daſelbſt erſehen wir wie reich unſer himliſcher Vatter ſei/ und was Schaͤtze wir einmal zu erben haben. Jndeſſen bitten wir um unſer taͤglichs Brod/ was wir heute/ zum leiblichen Unterhalt/ und zur Wegzehrung in dieſem irdiſchen Wanderthal/ vonnoͤten haben. Hierbei ſchoͤpfen wir das gewiße Vertrauen/ daß/ der uns ſo ein großes dort zu ſchenken ver- ſprochen/ auch dieſes kleine aus ſeiner irdi- ſchen Schatzkammer uns zu zu werfen/ nicht unterlaſſen werde. 8 Die fuͤnfte Bitte erinnert uns/ daß wir/ als Suͤndere/ der zeitlichen und ewi- gen Gaben und Guͤter Gottes unwuͤrdig ſeyen/ und fuͤhret uns deswegen in die Ge- richt-Stube Gottes. Da bitten wir aber den himliſchen Vatter/ um Gnade und Vergebung unſrer Schulden: und hoffen ſolche/ als Kinder/ im Namen/ auch durch das Verdienſt und die Fuͤrbitte/ JEſu Chriſti. Wir verſprechen hierbei/ daß wir auch unſeren Naͤchſten/ als Mitbruͤdern/ aus Liebe ihre Schulden vergeben wollen. 9 Damit wir aber fuͤrter uns vor Suͤnden huͤten moͤgen/ ſo ſendet uns die Sechſte Bitte in das Zeughaus Gottes. Da- ſelbſt bitten wir um die Geiſtliche Waffen/ zum Sieg wieder die Anfechtung unſres Flei-

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/71>, abgerufen am 06.05.2024.