Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.der Leiber. diesen Glanz/ verstürtzt/ daß er nicht wu-ste/ was er redete. (t) So nun ein einiges verklärtes Angesicht in eine Bestürtzung setzet/ was wird der Wunder-Glanz so vie- ler Millionen Sonnen würcken? Wir werden/ als Himmel-Fürsten/ den Na- men der Durchleuchtigsten mit Warheit führen. Es wird uns alsdann die wun- derbare Zusammenfügung der kleinsten Aederlein/ und die annoch theils unsichtba- re Gänge der Lebens Feuchtigkeiten (wel- che die Göttliche Allmacht-Hand in dem Meisterstuck des Menschlichen Leibes ver- borgen) für Augen liegen. Diese Durch- schauung wird uns/ so wol in Verwun- derung/ als in Freude setzen. Wir bewun- dern ja das Strahlen-Spiel des liechten Demants/ die Durchsichtigkeit des reinen Chrystalls/ die Klarheit des weisen Berills/ warum nicht vielmehr/ der diese alle über- trifft/ den Glanz der verklärten Cörper? so eine Jungfrau sich freuet ihres Schmucks/ warum nicht eine selige Seele ihres ver- klärten Leibes? indem der selbige ist wie ein Türkis/ das Antlitz wie ein Blitze/ die Augen wie feurige Fackel/ Arm und Flüsse wie ein glüendes Erz: Wie Daniel ei- nes Engels Gestalt beschreibet. (u) Die (t) Marc. 9. v. 6. (u) Daniel 10. v. 6.
der Leiber. dieſen Glanz/ verſtuͤrtzt/ daß er nicht wu-ſte/ was er redete. (t) So nun ein einiges verklaͤrtes Angeſicht in eine Beſtuͤrtzung ſetzet/ was wird der Wunder-Glanz ſo vie- ler Millionen Sonnen wuͤrcken? Wir werden/ als Himmel-Fuͤrſten/ den Na- men der Durchleuchtigſten mit Warheit fuͤhren. Es wird uns alsdann die wun- derbare Zuſammenfuͤgung der kleinſten Aederlein/ und die annoch theils unſichtba- re Gaͤnge der Lebens Feuchtigkeiten (wel- che die Goͤttliche Allmacht-Hand in dem Meiſterſtuck des Menſchlichen Leibes ver- borgen) fuͤr Augen liegen. Dieſe Durch- ſchauung wird uns/ ſo wol in Verwun- derung/ als in Freude ſetzen. Wir bewun- dern ja das Strahlen-Spiel des liechten Demants/ die Durchſichtigkeit des reinen Chryſtalls/ die Klarheit des weiſẽ Berills/ warum nicht vielmehr/ der dieſe alle uͤber- trifft/ den Glanz der verklaͤrten Coͤrper? ſo eine Jungfrau ſich freuet ihres Schmucks/ warum nicht eine ſelige Seele ihres ver- klaͤrten Leibes? indem der ſelbige iſt wie ein Tuͤrkis/ das Antlitz wie ein Blitze/ die Augen wie feurige Fackel/ Arm und Fluͤſſe wie ein gluͤendes Erz: Wie Daniel ei- nes Engels Geſtalt beſchreibet. (u) Die (t) Marc. 9. v. 6. (u) Daniel 10. v. 6.
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ſetzet/ was wird der Wunder-Glanz ſo vie-
ler Millionen Sonnen wuͤrcken? Wir
werden/ als Himmel-Fuͤrſten/ den Na-
men der Durchleuchtigſten mit Warheit
fuͤhren. Es wird uns alsdann die wun-
derbare Zuſammenfuͤgung der kleinſten
Aederlein/ und die annoch theils unſichtba-
re Gaͤnge der Lebens Feuchtigkeiten (wel-
che die Goͤttliche Allmacht-Hand in dem
Meiſterſtuck des Menſchlichen Leibes ver-
borgen) fuͤr Augen liegen. Dieſe Durch-
ſchauung wird uns/ ſo wol in Verwun-
derung/ als in Freude ſetzen. Wir bewun-
dern ja das Strahlen-Spiel des liechten
Demants/ die Durchſichtigkeit des reinen
Chryſtalls/ die Klarheit des weiſẽ Berills/
warum nicht vielmehr/ der dieſe alle uͤber-
trifft/ den Glanz der verklaͤrten Coͤrper? ſo
eine Jungfrau ſich freuet ihres Schmucks/
warum nicht eine ſelige Seele ihres ver-
klaͤrten Leibes? indem der ſelbige iſt wie
ein Tuͤrkis/ das Antlitz wie ein Blitze/ die
Augen wie feurige Fackel/ Arm und Fluͤſſe
wie ein gluͤendes Erz: Wie Daniel ei-
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Zitationshilfe: | Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/393>, abgerufen am 16.07.2024. |