Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
11 Ach! mein Fleisch/ das hat nicht Augen/ Die/ mein JEsu/ kennen dich: hier nur Glaubens-Augen taugen. Weiß ich doch/ wie du um mich/ treuer Jacob/ dienst auf Erden: Rahel wil nur deine werden. 12 Solt mir Satyr Satan lieber/ als mein schönster Josef/ seyn? Jag mir diß Gespenst fürüber/ das bei mir wil tretten ein/ Held! du wollst dich nicht beschämen/ dir das deine lassen nehmen. 12 Halte bei mir/ du der Beste! Ach! ich walle mit Gefahr. Du kanst/ bist du doch der Gröste/ meine Feind/ wie Spreu und Haar von mir in die Ferne blasen. Du bist Löw: mach sie zu Hasen. 14 Hilf das freche Fleisch mir zähmen/ daß es bleibe unterthan. Deinen Geist wolst zu dir nehmen/ der den Geist mir stärken kan. An das Creutz hilf mir es schlagen: daß es lerne Jesum tragen. 15 Scheid bald gar mich und das Böse/ JESU/ wann ich wünschen mag/ und vom Leib des Tods mich löse: Ach ja! eil mit diesem Tag/ oder bald den lezten sende/ dann hat aller Streit ein Ende. VIII
11 Ach! mein Fleiſch/ das hat nicht Augen/ Die/ mein JEſu/ kennen dich: hier nur Glaubens-Augen taugen. Weiß ich doch/ wie du um mich/ treuer Jacob/ dienſt auf Erden: Rahel wil nur deine werden. 12 Solt mir Satyr Satan lieber/ als mein ſchoͤnſter Joſef/ ſeyn? Jag mir diß Geſpenſt fuͤruͤber/ das bei mir wil tretten ein/ Held! du wollſt dich nicht beſchaͤmen/ dir das deine laſſen nehmen. 12 Halte bei mir/ du der Beſte! Ach! ich walle mit Gefahr. Du kanſt/ biſt du doch der Groͤſte/ meine Feind/ wie Spreu und Haar von mir in die Ferne blaſen. Du biſt Loͤw: mach ſie zu Haſen. 14 Hilf das freche Fleiſch mir zaͤhmen/ daß es bleibe unterthan. Deinen Geiſt wolſt zu dir nehmen/ der den Geiſt mir ſtaͤrken kan. An das Creutz hilf mir es ſchlagen: daß es lerne Jeſum tragen. 15 Scheid bald gar mich und das Boͤſe/ JESU/ wann ich wuͤnſchen mag/ und vom Leib des Tods mich loͤſe: Ach ja! eil mit dieſem Tag/ oder bald den lezten ſende/ dann hat aller Streit ein Ende. VIII
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Gebet-Lied wider das aufruͤhriſ. ꝛc.
Die Magd Hagar ſei vertrieben:
Sara hier allein wil lieben.
11 Ach! mein Fleiſch/ das hat nicht Augen/
Die/ mein JEſu/ kennen dich:
hier nur Glaubens-Augen taugen.
Weiß ich doch/ wie du um mich/
treuer Jacob/ dienſt auf Erden:
Rahel wil nur deine werden.
12 Solt mir Satyr Satan lieber/
als mein ſchoͤnſter Joſef/ ſeyn?
Jag mir diß Geſpenſt fuͤruͤber/
das bei mir wil tretten ein/
Held! du wollſt dich nicht beſchaͤmen/
dir das deine laſſen nehmen.
12 Halte bei mir/ du der Beſte!
Ach! ich walle mit Gefahr.
Du kanſt/ biſt du doch der Groͤſte/
meine Feind/ wie Spreu und Haar
von mir in die Ferne blaſen.
Du biſt Loͤw: mach ſie zu Haſen.
14 Hilf das freche Fleiſch mir zaͤhmen/
daß es bleibe unterthan.
Deinen Geiſt wolſt zu dir nehmen/
der den Geiſt mir ſtaͤrken kan.
An das Creutz hilf mir es ſchlagen:
daß es lerne Jeſum tragen.
15 Scheid bald gar mich und das Boͤſe/
JESU/ wann ich wuͤnſchen mag/
und vom Leib des Tods mich loͤſe:
Ach ja! eil mit dieſem Tag/
oder bald den lezten ſende/
dann hat aller Streit ein Ende.
VIII
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Zitationshilfe: | Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/268>, abgerufen am 28.07.2024. |