Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Geistliche Ritterschaft/
Ebenbilde seines Sohns. Er ziehet uns
dadurch an sich/ zum Gebet/ und zur De-
mut. Der HErr JEsus wuste/ daß wir
auch/ wie er/ würden streiten müßen. Er
kennte unsre Schwachheit/ und daneben uns-
rer Feinde List und Gewalt. Darum hie-
se und lehrte er uns seinen und unsren him-
lischen Vatter bitten/ daß er seinen und
unsren-Feinden nicht zu lang und zu viel er-
lauben wolle/ uns zu versuchen und anzu-
sprengen. Und diß Gebet muß immer
gesprochen werden: dann immer und so
lang wir leben/ werden wir von diesen drei-
en Feinden bekämpfet. Wol dem/ der alle
Stunden zum Streit fertigstehet. Wir
müßen/ wie dorten die Juden/ mit einer
Hand arbeiten/ und mit der andern Hand
die Waffen halten.
(m) Widerstehen/ (n)
macht den Satan fliehen. Wen er aber
nicht im Gewehr findet/ den schlägt er zu
Boden/ und nimt ihn gefangen/ und stellet
ihn unter seine Fahnen. Ach! wieviel
muß er dann täglich fangen und unterstel-
len/ da man fast niemand sihet/ der von die-
sem Krieg weiß und diesen Feind kennet.

16 Der Satan/ wie gesagt/ greift die
Sache erstlich mit List an. Kan er damit
nichts gewinnen/ und will man ihm nicht

fol-
(m) Nehem. 4. v. 17.
(n) Jac. 4. v. 7.

Geiſtliche Ritterſchaft/
Ebenbilde ſeines Sohns. Er ziehet uns
dadurch an ſich/ zum Gebet/ und zur De-
mut. Der HErꝛ JEſus wuſte/ daß wir
auch/ wie er/ wuͤrden ſtreiten muͤßen. Er
keñte unſre Schwachheit/ und daneben unſ-
rer Feinde Liſt und Gewalt. Darum hie-
ſe und lehrte er uns ſeinen und unſren him-
liſchen Vatter bitten/ daß er ſeinen und
unſren-Feinden nicht zu lang und zu viel er-
lauben wolle/ uns zu verſuchen und anzu-
ſprengen. Und diß Gebet muß immer
geſprochen werden: dann immer und ſo
lang wir leben/ werden wir von dieſen drei-
en Feinden bekaͤmpfet. Wol dem/ der alle
Stunden zum Streit fertigſtehet. Wir
muͤßen/ wie dorten die Juden/ mit einer
Hand arbeiten/ und mit der andern Hand
die Waffen halten.
(m) Widerſtehen/ (n)
macht den Satan fliehen. Wen er aber
nicht im Gewehr findet/ den ſchlaͤgt er zu
Boden/ und nimt ihn gefangen/ und ſtellet
ihn unter ſeine Fahnen. Ach! wieviel
muß er dann taͤglich fangen und unterſtel-
len/ da man faſt niemand ſihet/ der von die-
ſem Krieg weiß und dieſen Feind kennet.

16 Der Satan/ wie geſagt/ greift die
Sache erſtlich mit Liſt an. Kan er damit
nichts gewinnen/ und will man ihm nicht

fol-
(m) Nehem. 4. v. 17.
(n) Jac. 4. v. 7.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0242" n="214"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Gei&#x017F;tliche Ritter&#x017F;chaft/</hi></fw><lb/>
Ebenbilde &#x017F;eines Sohns. Er ziehet uns<lb/>
dadurch an &#x017F;ich/ zum Gebet/ und zur De-<lb/>
mut. Der HEr&#xA75B; JE&#x017F;us wu&#x017F;te/ daß wir<lb/>
auch/ wie er/ wu&#x0364;rden &#x017F;treiten mu&#x0364;ßen. Er<lb/>
ken&#x0303;te un&#x017F;re Schwachheit/ und daneben un&#x017F;-<lb/>
rer Feinde Li&#x017F;t und Gewalt. Darum hie-<lb/>
&#x017F;e und lehrte er uns &#x017F;einen und un&#x017F;ren him-<lb/>
li&#x017F;chen Vatter bitten/ daß er &#x017F;einen und<lb/>
un&#x017F;ren-Feinden nicht zu lang und zu viel er-<lb/>
lauben wolle/ uns zu ver&#x017F;uchen und anzu-<lb/>
&#x017F;prengen. Und diß Gebet muß immer<lb/>
ge&#x017F;prochen werden: dann immer und &#x017F;o<lb/>
lang wir leben/ werden wir von die&#x017F;en drei-<lb/>
en Feinden beka&#x0364;mpfet. Wol dem/ der alle<lb/>
Stunden zum Streit fertig&#x017F;tehet. Wir<lb/>
mu&#x0364;ßen/ wie dorten die Juden/ <hi rendition="#fr">mit einer<lb/>
Hand arbeiten/ und mit der andern Hand<lb/>
die Waffen halten.</hi> <note place="foot" n="(m)">Nehem. 4. v. 17.</note> <hi rendition="#fr">Wider&#x017F;tehen/</hi> <note place="foot" n="(n)">Jac. 4. v. 7.</note><lb/>
macht den Satan fliehen. Wen er aber<lb/>
nicht im Gewehr findet/ den &#x017F;chla&#x0364;gt er zu<lb/>
Boden/ und nimt ihn gefangen/ und &#x017F;tellet<lb/>
ihn unter &#x017F;eine Fahnen. Ach! wieviel<lb/>
muß er dann ta&#x0364;glich fangen und unter&#x017F;tel-<lb/>
len/ da man fa&#x017F;t niemand &#x017F;ihet/ der von die-<lb/>
&#x017F;em Krieg weiß und die&#x017F;en Feind kennet.</p><lb/>
            <p>16 Der Satan/ wie ge&#x017F;agt/ greift die<lb/>
Sache er&#x017F;tlich mit Li&#x017F;t an. Kan er damit<lb/>
nichts gewinnen/ und will man ihm nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fol-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[214/0242] Geiſtliche Ritterſchaft/ Ebenbilde ſeines Sohns. Er ziehet uns dadurch an ſich/ zum Gebet/ und zur De- mut. Der HErꝛ JEſus wuſte/ daß wir auch/ wie er/ wuͤrden ſtreiten muͤßen. Er keñte unſre Schwachheit/ und daneben unſ- rer Feinde Liſt und Gewalt. Darum hie- ſe und lehrte er uns ſeinen und unſren him- liſchen Vatter bitten/ daß er ſeinen und unſren-Feinden nicht zu lang und zu viel er- lauben wolle/ uns zu verſuchen und anzu- ſprengen. Und diß Gebet muß immer geſprochen werden: dann immer und ſo lang wir leben/ werden wir von dieſen drei- en Feinden bekaͤmpfet. Wol dem/ der alle Stunden zum Streit fertigſtehet. Wir muͤßen/ wie dorten die Juden/ mit einer Hand arbeiten/ und mit der andern Hand die Waffen halten. (m) Widerſtehen/ (n) macht den Satan fliehen. Wen er aber nicht im Gewehr findet/ den ſchlaͤgt er zu Boden/ und nimt ihn gefangen/ und ſtellet ihn unter ſeine Fahnen. Ach! wieviel muß er dann taͤglich fangen und unterſtel- len/ da man faſt niemand ſihet/ der von die- ſem Krieg weiß und dieſen Feind kennet. 16 Der Satan/ wie geſagt/ greift die Sache erſtlich mit Liſt an. Kan er damit nichts gewinnen/ und will man ihm nicht fol- (m) Nehem. 4. v. 17. (n) Jac. 4. v. 7.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/242
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/242>, abgerufen am 04.05.2024.