Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
6 Als er unsre Tauf einweihte/ und den alten Bund verneute/ fuhrest du herab auf ihn/ in Gestalt von einer Taube. Diß geschicht auch/ wie ich glaube/ wann wir in der Tauf anziehn JEsum/ unser Kleid der Ehren. Er macht dich bei uns einkehren. 7 Wind und Feuer blies' und flosse/ als sich deine Kraft ergosse auf die erste Christ Gemein'. Auch mich/ mein Favon/ (f) anwehe: daß mein Glaub in Flammen stehe/ daß er geb der Liebe Schein. Mache durch dein Feuer-taufen/ Andacht ströme von mir laufen. 8 Brunn des Liechtes/ Weißheit-Quelle/ die vom Sions-Berg rinnt helle/ und durch Salems Auen rennt! hier will ich mich trinken trunken/ leschen meinen Durst mit Funken/ der sonst keinen Kunst Brunn kennt. Mein Geist brennen wird und strahlen/ wirst du ihn mein Phöbus/ (g) mahlen. 9 Geist der Warheit/ (h) du lehrst gehen/ klüglich guten Weg verstehen. Dir sei diß mein Herz verwandt/ als dein Tempel/ da du lehrest/ meine Seel mit Tugend nehrest und sie speisest mit Verstand. (i) Sei (f) Westwind. (g) der Sonne Glanz. (h) Joh. 16. v. 13. (i) Esa. 11. v. 12.
6 Als er unſre Tauf einweihte/ und den alten Bund verneute/ fuhreſt du herab auf ihn/ in Geſtalt von einer Taube. Diß geſchicht auch/ wie ich glaube/ wann wir in der Tauf anziehn JEſum/ unſer Kleid der Ehren. Er macht dich bei uns einkehren. 7 Wind und Feuer blieſ’ und floſſe/ als ſich deine Kraft ergoſſe auf die erſte Chriſt Gemein’. Auch mich/ mein Favon/ (f) anwehe: daß mein Glaub in Flammen ſtehe/ daß er geb der Liebe Schein. Mache durch dein Feuer-taufen/ Andacht ſtroͤme von mir laufen. 8 Brunn des Liechtes/ Weißheit-Quelle/ die vom Sions-Berg rinnt helle/ und durch Salems Auen rennt! hier will ich mich trinken trunken/ leſchen meinen Durſt mit Funken/ der ſonſt keinen Kunſt Brunn kennt. Mein Geiſt brennen wird und ſtrahlen/ wirſt du ihn mein Phoͤbus/ (g) mahlen. 9 Geiſt der Warheit/ (h) du lehrſt gehen/ kluͤglich guten Weg verſtehen. Dir ſei diß mein Herz verwandt/ als dein Tempel/ da du lehreſt/ meine Seel mit Tugend nehreſt und ſie ſpeiſeſt mit Verſtand. (i) Sei (f) Weſtwind. (g) der Sonne Glanz. (h) Joh. 16. v. 13. (i) Eſa. 11. v. 12.
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Gottes des H. Geiſtes.
Thu es auch in meiner Seele/
meinem JEſu mich vermaͤhle.
6 Als er unſre Tauf einweihte/
und den alten Bund verneute/
fuhreſt du herab auf ihn/
in Geſtalt von einer Taube.
Diß geſchicht auch/ wie ich glaube/
wann wir in der Tauf anziehn
JEſum/ unſer Kleid der Ehren.
Er macht dich bei uns einkehren.
7 Wind und Feuer blieſ’ und floſſe/
als ſich deine Kraft ergoſſe
auf die erſte Chriſt Gemein’.
Auch mich/ mein Favon/ (f) anwehe:
daß mein Glaub in Flammen ſtehe/
daß er geb der Liebe Schein.
Mache durch dein Feuer-taufen/
Andacht ſtroͤme von mir laufen.
8 Brunn des Liechtes/ Weißheit-Quelle/
die vom Sions-Berg rinnt helle/
und durch Salems Auen rennt!
hier will ich mich trinken trunken/
leſchen meinen Durſt mit Funken/
der ſonſt keinen Kunſt Brunn kennt.
Mein Geiſt brennen wird und ſtrahlen/
wirſt du ihn mein Phoͤbus/ (g) mahlen.
9 Geiſt der Warheit/ (h) du lehrſt gehen/
kluͤglich guten Weg verſtehen.
Dir ſei diß mein Herz verwandt/
als dein Tempel/ da du lehreſt/
meine Seel mit Tugend nehreſt
und ſie ſpeiſeſt mit Verſtand. (i)
Sei
(f) Weſtwind.
(g) der Sonne Glanz.
(h) Joh. 16. v. 13.
(i) Eſa. 11. v. 12.
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