Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.39. Nach diesem verlangete die Prinzessin/ von dieser 1 EDler Friede sey gegrüssetsey uns tausendmal geküsset/ du gewünschter Gast deß Landes. Sey willkommen Freund der Freuden/ nach lang ausgestandnem Leiden/ du Auslöscher unsres Brandes. Alle Zungen dich beloben. Teutschland dem du günstig worden/ hat dir eine Seul erhoben/ die dich setzt in Götter-Orden. 2. Sie/ die dreye/ die uns habenalle Wolfart fast vergraben/ sind nun selbst zu Grab geschicket. Deine Seule fäst gestellet/ Ewigkeiten zugesellet/ jhren frechen Hals zerdrücket. Ihre E 2
39. Nach dieſem verlangete die Prinzeſſin/ von dieſer 1 EDler Friede ſey gegruͤſſetſey uns tauſendmal gekuͤſſet/ du gewuͤnſchter Gaſt deß Landes. Sey willkommen Freund der Freuden/ nach lang ausgeſtandnem Leiden/ du Ausloͤſcher unsres Brandes. Alle Zungen dich beloben. Teutſchland dem du guͤnſtig worden/ hat dir eine Seul erhoben/ die dich ſetzt in Goͤtter-Orden. 2. Sie/ die dreye/ die uns habenalle Wolfart faſt vergraben/ ſind nun ſelbſt zu Grab geſchicket. Deine Seule faͤſt geſtellet/ Ewigkeiten zugeſellet/ jhren frechen Hals zerdruͤcket. Ihre E 2
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39.
Nach dieſem verlangete die Prinzeſſin/ von dieſer
des Friedens Bildſeule/ zu Erklaͤrung des Ausfunds/ ein
Gedichte zu leſen. Den Schaͤfern ward hievõ Bericht gege-
ben. Demnach ſie dem Floridan/ weil er ſolcher Erfindung
zuvor an die Prinzeſſin Uberbringer geweſen/ auch die Er-
fuͤllung dieſes jhres Verlangens auftrugen. Er name es
gerne auf ſich/ ſetzte ſich ůber und poetiſirte ein Lied auf eine
anmutige Arie oder Singweiſe; welches der Prinzeſſin alſo-
bald eingehaͤndiget wurde. Sie ließ es einen jhrer Capell-
knaben in die Laute ſingen. Sie ſelber/ nach dem ſie es etlich
mal gehoͤret/ ſange es unterweilen/ und ſpielete auf dem
Mandor darein/ mit ſo lieblicher Anmut/ daß die Anhoͤrendẽ
gantz daruͤber entzucket wurden; wie ſie dann eine treffliche
Seitenſpielerin ware/ und in dieſer Kunſt/ gleich wie auch
in andern/ den beruͤhmteſten Kůnſtlern aus Firanca nichts
nachgabe. Es ware aber folgendes Lied.
1
EDler Friede ſey gegruͤſſet
ſey uns tauſendmal gekuͤſſet/
du gewuͤnſchter Gaſt deß Landes.
Sey willkommen Freund der Freuden/
nach lang ausgeſtandnem Leiden/
du Ausloͤſcher unsres Brandes.
Alle Zungen dich beloben.
Teutſchland dem du guͤnſtig worden/
hat dir eine Seul erhoben/
die dich ſetzt in Goͤtter-Orden.
2.
Sie/ die dreye/ die uns haben
alle Wolfart faſt vergraben/
ſind nun ſelbſt zu Grab geſchicket.
Deine Seule faͤſt geſtellet/
Ewigkeiten zugeſellet/
jhren frechen Hals zerdruͤcket.
Ihre
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Zitationshilfe: | Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/77>, abgerufen am 16.07.2024. |