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Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652.

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4.
O jhr Föben/ edle Geister/
die jhr uns den Tag betagt/

jhr seyt solcher Künste Meister
derer Würkung so behagt.
Weil jhr Sonnen dann uns gebet
diesen neuen Freudenschein/
soll das Lob/ das euch belebet/
heller als die Sonne seyn.
5.
Euer Raht und kluge Sinnen
haben das Gewülk allein
mit Verstand zertrennen künnen/
das uns nam den Friedenschein.
Daß wir sehn die Sonne wieder/
daß man legt die Waffen ab/
daß wir wider werden Brüder/
diß ist alles eure Gab.
6.
Ihr macht/ der unsterblich schiene/
sterblich unsren alten Zank.
Freuden schickt deß Himmels Bühne.
Ihm und Euch gebürt der Dank.
Nun es wird/ was wir nicht können
er der Himmel machen wett/
Euch viel heller Tage gönnen/
legen alle Nächt zu Bett.
7.
Wann man wird in Friedenstagen
reden von der guldnen Zeit/
wird man euch auch Lob nachsagen/
O jhr Stiffter dieser Freud.
Was fur Freud der Fried uns gibet/
was das Fried erfreute Reich
was

4.
O jhr Foͤben/ edle Geiſter/
die jhr uns den Tag betagt/

jhr ſeyt ſolcher Kuͤnſte Meiſter
derer Wuͤrkung ſo behagt.
Weil jhr Sonnen dann uns gebet
dieſen neuen Freudenſchein/
ſoll das Lob/ das euch belebet/
heller als die Sonne ſeyn.
5.
Euer Raht und kluge Sinnen
haben das Gewuͤlk allein
mit Verſtand zertrennen kuͤnnen/
das uns nam den Friedenſchein.
Daß wir ſehn die Sonne wieder/
daß man legt die Waffen ab/
daß wir wider werden Bruͤder/
diß iſt alles eure Gab.
6.
Ihr macht/ der unſterblich ſchiene/
ſterblich unſren alten Zank.
Freuden ſchickt deß Himmels Buͤhne.
Ihm und Euch gebuͤrt der Dank.
Nun es wird/ was wir nicht koͤnnen
er der Himmel machen wett/
Euch viel heller Tage goͤnnen/
legen alle Naͤcht zu Bett.
7.
Wann man wird in Friedenstagen
reden von der gůldnen Zeit/
wird man euch auch Lob nachſagen/
O jhr Stiffter dieſer Freud.
Was fůr Freud der Fried uns gibet/
was das Fried erfreute Reich
was
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[98/0153] 4. O jhr Foͤben/ edle Geiſter/ die jhr uns den Tag betagt/ jhr ſeyt ſolcher Kuͤnſte Meiſter derer Wuͤrkung ſo behagt. Weil jhr Sonnen dann uns gebet dieſen neuen Freudenſchein/ ſoll das Lob/ das euch belebet/ heller als die Sonne ſeyn. 5. Euer Raht und kluge Sinnen haben das Gewuͤlk allein mit Verſtand zertrennen kuͤnnen/ das uns nam den Friedenſchein. Daß wir ſehn die Sonne wieder/ daß man legt die Waffen ab/ daß wir wider werden Bruͤder/ diß iſt alles eure Gab. 6. Ihr macht/ der unſterblich ſchiene/ ſterblich unſren alten Zank. Freuden ſchickt deß Himmels Buͤhne. Ihm und Euch gebuͤrt der Dank. Nun es wird/ was wir nicht koͤnnen er der Himmel machen wett/ Euch viel heller Tage goͤnnen/ legen alle Naͤcht zu Bett. 7. Wann man wird in Friedenstagen reden von der gůldnen Zeit/ wird man euch auch Lob nachſagen/ O jhr Stiffter dieſer Freud. Was fůr Freud der Fried uns gibet/ was das Fried erfreute Reich was

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Die Fried-erfreuete Teutonje. Nürnberg, 1652, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_friedensvergleich_1652/153>, abgerufen am 05.05.2024.